Fulda – ROBIN HOOD 2.0
Wiederaufnahme im Schlosstheater
Mit großer Spannung wurde die Wiederaufnahme von Robin Hood – Das Musical im Schosstheater Fulda erwartet. Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr, kündigten die Spotlight- Verantwortlichen Peter Scholz und Dennis Martin, einige Neuerungen für die Spielzeit 2023 an.
Zu den Neuerungen später mehr, die Handlung sowie die Musik, aus der Feder von Dennis Martin und Chris de Burgh, blieben bestehen. An der ein oder anderen Stelle wurde die Hand angelegt und Szenen erweitert oder aber auch verkürzt. Dies alles aber zum Wohle des Stückes. Beim Betreten des Theatersaales, fiel sofort die neue Bildtechnik auf und steigerte die Vorfreude auf knapp 3 Stunden Musicalgenuss.
Die Rolle des Robin von Loxley wurde von Sascha Kurth in einer grandiosen Darstellung verkörpert. Diesen facettenreichen Charakter, spielte Kurth in absoluter Perfektion. Vom arroganten Sohn eines Earls über den gebrochenen Mann, der aus dem Krieg zurückkehrt, hin zum für Gerechtigkeit kämpfenden Helden, vermochte er es, den Zuschauer in jede Gefühlslage mit hinein zu nehmen. Seine klangvolle Stimme wusste er sowohl in den verzweifelten und emotionalen Liedern, aber auch in den Duetten hervorragend ein zusetzten und bescherte damit Gänsehautmomente.
In seiner schauspielerischen Darstellung dieses vielschichtigen Charakters, war er vollkommen präsent auf der Bühne. Auch in den Momenten, in denen er nicht im Mittlepunkt des Geschehens stand, lies er den Zuschauer spüren, dass er diese Rolle auf lebt. Ein fantastischer Künstler der auf allen Ebenen das Publikum begeisterte und mit seiner großartigen Stimme Robin Hood zum Helden werden ließ.
Lady Marian wurde von Kristine Emde verkörpert. Die junge schüchterne Marian, welche früh verheiratet wird und sich ihrem Schwiegervater entgegenstellen muss, wurde von Emde sehr gefühlvoll und authentisch umgesetzt. Die während des Stückes wachsende Stärke ihrer Figur vom jungen Mädchen zur kämpferischen Frau an Robins Seite, brachte sie darstellerisch wie gesanglich hervorragend auf die Bühne. Auch in den Duetten mit Sascha Kurth bewies sie gesanglich ihr Können. Die Spanne vom zarten Gesang hin zur starken Frau die den Geächteten neuen Mut macht, meisterte sie auf wundervolle Weise.
Der einstige Freund und spätere Gegner Robin Hoods, Guy von Gisbourne, spielte wie auch im letzten Jahr, Thomas Hohler. Diesem nach Macht suchenden, zwiegespaltenen Charakter, hauchte Thomas Hohler mit Perfektion Leben ein. Stimmgewaltig und auch darstellerisch lies er den Zuschauer in die Zerrissenheit des Guy von Gisbourne eintauchen. Mit “ Ich oder Du“ zeigte er wie brillant er Gesang und Mimik zu vereinen vermag. Thomas Hohler hat diese Figur auf ein neues Niveau gehoben und lässt den Kampf zwischen Guy und Robin noch intensiver werden.
Philipp Hägeli zeigte, was ein egozentrischer absolut „ich“ – bezogener King zu bieten hat. Herrschsucht, Egoismus und Selbstverliebtheit, vermochte er authentisch darzubieten. Zwischen Schmunzeln und Wiederwärtigkeit hat diese Rolle alles zu bieten und findet mit Hägeli eine wunderbare Umsetzung. Stimmgewaltig und glänzend stellt sich King John den Outlaws um Robin Hood.
In der Rolle des Geächteten Will Scarlett ist auch dieses Jahr Dennis Henschel zu bewundern. Die Wut, die Verzweiflung und die Ungerechtigkeit spielte er auf eindrucksvolle Art und Weise. Seine kräftige Stimme und Mimik ziehen einen in den Bann.
Gemeinsam mit Bruder Tuck, verkörpert von André Haedicke, kommt die Leichtigkeit in das Stück. Vor allem das Duett von Scarlett und Bruder Tuck „Komm´ wir lassen fünfe grade sein“, bringen Henschel und Haedicke mit so viel Spielfreude auf die Bühne, dass das Publikum einfach mitgerissen wird. Auch die Hilfsbereitschaft, welche Bruder Tuck lebt, transportiert in der heutigen Zeit, eine wichtige Botschaft. André Haedicke als Bruder Tuck ist die gute Seele des Stückes und zaubert gute Laune zur richtigen Zeit.
Thorsten Tinney als Earl von Huntingtn/ John Little, Thomas Christ als Sheriff von Nottingham, sowie Kira Primke als Äbtissin von Kirkless gehen in ihren Charakteren voll auf und sind wichtige Weichensteller in diesem Stück. Auch sie bieten darstellerisch wie gesanglich Höhepunkte.
Die Neuerungen der Version 2.0 sind größtenteils in der Licht-/ Bildtechnik sowie in Szenenerweiterungen zu finden. An diversen Stellen wurden Dialoge etwas abgeändert und Szenen erweitert um der Geschichte noch mehr Tiefe zu verleihen. Rundum werten die Neuerungen das Stück auf und fügen sich gut ein.
Robin Hood 2.0 ist ein großartiges Musical, mit einer fantastischen Cast. Peter Scholz und Dennis Martin von Spotlight Musicals ist es wieder einmal gelungen, den Zuschauer auf eindrucksvolle Weise, in die Welt des Robin Hood zu entführen.
Bis zum 03.09.20323 ist es Noch im Schlosstheater Fulda zu sehen, vom 9.11.2023 – 25.11.2023 im deutschen Theater München und beim Musicalwinter Hameln vom 09.12.2023- 31.12.2023. Tickets gibt es an allen bekannten VVK-Stellen! 2024 wird ROBIN HOOD-DAS MUSICAL pausieren, wer es also noch nicht gesehen hat, sollte sich für die bevorstehenden Termine noch Tickets sichern!
CAST DER VORSTELLUNG
- Robin von Loxley: Sascha Kurth
- Marian: Kristine Emde
- Guy von Gisbourne: Thomas Hohler
- King John: Philipp Hägeli
- Earl von Huntington/ John Little: Thorsten Tinney
- Äbtissin von Kirklees: Kira Primke
- Sheriff de Larcy: Thomas Christ
- Will Scarlett: Dennis Henschel
- Bruder Tuck: André Haedicke
- Alys/ Ensemble: Tina Haas
- Elonore/ Ensemble: Jenny Schlensker
- Isabella/ Ensemble: Petra Pauzenberger
- Polina/ Ensemble: Lynsey Reid
- Dienstmädchen/ Ensemble: Michelle Tönnies
- Geächtete/ Ensemble: Raphaela Pekovsek
- Baron de Vesci/ Ensemble: Tobias Korinth
- Baron Fritzwalter/ Ensemble: Martin Ruppel
- Steward/ Ensemble: Steven Seale
- Knut/ Ensemble: Alessandro Ripamonti
- Soldat/ Ensemble: Michael Moore
- Herold/ Ensemble: Torsten Paul
Artikel von Rebecca G.