Zugabe – Theater ABC

ZUGABE-2

Theater-Knigge

  1. Egal, wie oft man ein Stück schon gesehen hat und egal in welcher Lebenslage: Rücksichtnahme und Höflichkeit sind das A und O und erhöhen ungemein den Genuss des Abends!
    1. Ein „Hallo“, wenn man seinen Platz einnimmt dem Sitznachbarn gegenüber schadet nicht.
  2. Kleidung: Eine feste Kleiderordnung gibt es in den meisten Theatern nicht. Dennoch gilt, etwas schicker als beim Kinobesuch, sollte es schon sein. Abendgarderoben werden meistens bei Premieren oder anderen Festveranstaltungen getragen. Es entsteht ein bunter Mix an Kleidungsstilen im Theater. Wir finden, die Jogginghose ist ein absolutes No-Go im Theater!
  3. Pünktlichkeit: Der Einlass beginnt i.d.R. 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn. Spätestens 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn sollte man am Theater sein. So hat man genügend Zeit, um seine Garderobe abzugeben, Getränke & Snacks für die Pause vorzubestellen, am Merch-Stand vorbei zuschauen und ggf. einen Toilettengang zu erledigen und die Plätze einzunehmen.
    1. Wer einen Reihenmittelplatz hat, sollte frühzeitig seinen Platz einnehmen und nicht auf das letzte Klingelzeichen warten. Ebenso können Randsitzer warten ihren Platz einzunehmen, wenn in der Reihe noch Plätze unbesetzt sind.
  4. Handygebrauch: Das Smartphone, sowie Smart Watches werden ausgeschaltet oder in den Flug-/Nachtmodus gestellt. Dies entlastet zum einen die Technik und zum anderen werden Darsteller*innen und Besucher*innen nicht von aufleuchtenden Displays irritiert. Für Erinnerungsfotos kauft Euch ein Programmheft, dort sind zahlreiche Fotos abgebildet. Während einer Vorstellung Fotos oder Videos zu machen, ist allen Anwesenden gegenüber unhöflich! Es stört die hinter Euch Sitzenden und die Darsteller*innen möchten gerne Gesichter sehen und keine Handys.

 

Theater ABC

A

Abendspielleitung: Hierbei handelt es sich um jemanden, der die Fäden einer Vorstellung in der Hand hält. Meistens ist die Abendspielleitung eine Regieassistenz, die auch während der Proben das jeweilige Stück betreut hat. Selten kommt es vor, dass die Abendspielleitung bei hohem Krankenstand selbst auf der Bühne steht. 

Alternierende Besetzung: 

C

Cast: Ein englischer Begriff, welcher zunehmend auch in diesen Breitengraden verwendet wird. Mit der/die Cast sind alle Darsteller*innen einer Produktion gemeint, inklusive Hauptfiguren und Ensemble.

Cover: Jede Hauptrolle hat eine Zweitbesetzung und ein Cover. Die Zweitbesetzung ist gleichwertig mit der Erstbesetzung. Das Cover ist ein Mitglied aus dem Ensemble und springt ein, wenn Erst- und Zweitbesetzung verhindert sind (z.B. Krankheit). 

Cut-Show: Hierbei handelt es sich um eine Vorstellung, bei welcher zu viele Darsteller*innen eines Ensembles erkrankt sind und Kolleg*innen in gleich mehreren Rollen zu erleben sind. Es kann dabei z.B. vorkommen, dass Positionen in größeren Choreographien unbesetzt bleiben.

D

Dance Captain: 

Dernieren-Gags: Traditionell werden in der letzten Vorstellung einer Produktionen Gags eingebaut. Diese sind aber i.d.R. nicht für das Publikum bestimmt, sondern für die Darsteller untereinander auf der Bühne. Für einen richtig guten Gag sollte das Publikum also möglichst nichts mitbekommen.

E

Ensemble: Das Ensemble einer Musicalproduktion sind alle Sänger*innen und Tänzer*innen. Im klassischen Theaterbereich sind beim Ensemble alle Künstler*innen, die fest an einem Haus engagiert sind, gemeint. 

Erstbesetzung: 

L

Long Run-Produktion: Stücke, die an einem Theater über mehrere Monate bis zu 8x die Woche gespielt werden, sind sogenannte Long Run Produktionen. Dies ist in Deutschland z.B. bei Stage Entertainment oder Mehr-BB! der Fall. 

M

Matinee: Es handelt sich hierbei um die Nachmittagsvorstellung eines Stückes. Diese gibt es meistens bei Long-Run Produktionen am Wochenende oder bei großer Nachfrage auch mal an Wochentagen. Der Begriff kommt aus dem französischen und bedeutet übersetzt „künstlerische Veranstaltung am Vormittag“. 

N

Non-Replica-Produktion:

O

Off Show: Wenn ein/e Darsteller*in eine Off-Show hat, dann hat diese Person an dem besagten Tag frei. Dies können mehrere Tage hintereinander sein, aufgrund von Urlaub oder einem anderen Engagement, dies kann aber auch mal nur eine Show betreffen. Selten kommt es vor, dass eine geplante Off-Show ausfällt und die Person doch auf der Bühne steht.

P

Parkett: Das Parkett befindet sich im Theater im Erdgeschoss und ist somit meistens barrierefrei zu erreichen. Einige Theater unterteilen in 1. Parkett, 2. Parkett und 3. Parkett. Durch die Beschilderung im Theater findet man stets den richtigen Bereich. 

Premiere: Die Premiere ist die feierliche erste Aufführung eines Stückes. Im Publikum sitzen neben den Interessierten auch geladene Gäste, sowie das gesamte Produktionsteam. Im Anschluss gibt es meistens eine Premierenfeier. Diese ist an staatlichen Theater i.d.R. für jeden zugänglich. Bei privaten Produktionen muss man sich im Vorfeld informieren, wie die Gegebenheiten sind. Es empfiehlt sich bei einer Premiere einen schicken Dresscode zu berücksichtigen. 

Preview: Bei Previews handelt es sich um reguläre Durchlaufproben der verschiedenen Stücke. Das Besondere ist hierbei, dass erstmals die Reaktionen des Publikums eingefangen werden können. Die Regie darf ins Geschehen eingreifen. Es kommt durchaus vor, dass Stücke, die noch in der Entwicklung stehen sich von der ersten Preview bis zur offiziellen Premiere weiter entwickeln. 

Principal In House-Cover: 

Q

Quick Change: Auch „schneller Umzug“ genannt. Ein Darsteller/ eine Darstellerin hat nur wenige Sekunden, bestenfalls Minuten, sich in Sachen Kostüm und ggf. Perücke/Make up umzuziehen. Aktuell schnellster Umzug findet bei MOULIN ROUGE statt (7 Sekunden).

R

Rang: Der Rang befindet sich im 1. Obergeschoss eines Theaters. Einige Theater haben auch noch einen 2. oder 3. Rang, entsprechend der Obergeschosse. Die Sitzplätze sind über Treppen zu erreichen. In den meisten Theatern gibt es auch bereits Fahrstühle, sodass auch diese Sitzplatzkategorie barrierefrei zu erreichen ist. 

S

Scrubben = Putzen: In der finalen Probenphase wird im Rahmen von Durchlaufproben die Szenerie ggf. aufgeräumt. Es werden Feinheiten und Details noch einmal in den Fokus gerückt. 

Show-Watch: Ein Darsteller oder eine Darstellerin hat einen Show-Watch, dann darf sich diese Person das Stück in welchem er oder sie mitspielt, selbst einmal aus dem Zuschauerraum aus ansehen. Dies ist meistens bei Long-Run Produktionen der Fall. Bei Produktionen an Stadttheatern gibt es solch einen Show-Watch in der Regel nicht. 

Short Run-Produktion: Ein Stück läuft über einen kürzeren Zeitraum an einem Theater. Dies ist z.B. bei den Freilichtproduktionen der Fall oder bei Spotlight Musicals.

Swing: Im Musicalbereich gibt es in großen Produktionen mindestens zwei Swings. Diese Darsteller beherrschen sämtliche Tanzschritte (auf jeder Position) und Texte, sodass sie jederzeit überall einspringen können. Dies geschieht z.B. bei krankheitsbedingten Ausfällen oder kurzfristigen Verletzungen.

T

Trigger: 

Try Out: Bedeutet übersetzt „ausprobieren“ und genau darum geht es. Wenn sich ein Stück in der Entwicklung befindet, werden an unterschiedlichen Orten verschiedene Try Outs durchgeführt. Diese dienen dazu erste Reaktionen vom Publikum zu erfahren. Was kommt an? Was kommt nicht an? So können die Verantwortlichen weiter an ihrem neuen Stück arbeiten, bis es dann nach langer Zeit zur endgültigen Weltpremiere/Uraufführung kommt.

U

Uraufführung: Wird ein fertiges Stück zum aller ersten Mal präsentiert, dann feiert dieses seine Welturaufführung oder auch Weltpremiere. Je nach Erfolg des Stückes feiert dieses dann in den weiteren Jahren länderspezifische Uraufführungen. So feiert z.B. Moulin Rouge im Oktober 2022 seine deutschsprachige Uraufführung/ Erstaufführung. 

W

Walk In Cover: 

Wiederaufnahme: Ein Stück feiert seine Wiederaufnahme, wenn es an einem Haus bereits in einer Spielzeit erfolgreich präsentiert wurde und weitere Vorstellung in einer neuen Spielzeit folgen sollen.


Zusammengestellt von Anna-Virginia