Präsentation des Bühnenbildes für das Musical „Anatevka“ im Malsaal des Mecklenburgischen Staatstheaters
Schlossfestspiele Schwerin 2019: Der Aufbau auf dem Alten Garten hat begonnen.
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Das Mecklenburgische Staatstheater präsentiert bei den diesjährigen SCHLOSSFESTSPIELEN SCHWERIN vom 21. Juni bis 20. Juli 2019 neben der romantischen Komödie „Cyrano de Bergerac“ im Schlossinnenhof das Musical „Anatevka“ auf dem Alten Garten in Schwerin. Nach „West Side Story“ im Sommer 2017 wird damit wieder ein beliebter Musicalklassiker bei den Schlossfestspielen Schwerin präsentiert. Bereits seit vergangenem Montag laufen die Aufbauarbeiten für die 35 Meter breite und 26 Meter tiefe, ellipsenförmige Bühne in Mitten des prachtvollen Residenzensembles rund um den Alten Garten. In insgesamt 20 Vorstellungen zwischen dem 21. Juni und dem 20. Juli wird das Musical „Anatevka“ von Jerry Bock zu erleben sein, die Tribüne bietet ca. 1.250 Besuchern Platz. Gustav Peter Wöhler und Ansgar Schäfer übernehmen die Hauptrolle des lebensklugen und allseits humorvollen Milchmanns „Tevje“ in der Schweriner Produktion.
Ein Dorf wie von Marc Chagall gemalt, ein Fiedler auf dem Dach und liebenswerte Menschen zwischen jüdischer Tradition und Aufbruch in ungewisse Zeiten. Das ist das fiktive Dorf Anatevka, in dem die Handlung des Musicals spielt. Hier leben seit langer Zeit polnische Juden in Nachbarschaft mit russisch-orthodoxen Christen. Traditionen bestimmen das jüdische Leben seit eh und je, sie geben den Menschen Orientierung, Sicherheit und Ordnung. Allen voran dem lebensklugen Milchmann Tevje, der mit seinem verschmitzten Weltwitz einen ganz eigenen Weg findet, das Dasein zu meistern – auch wenn seine heiratsfähigen Töchter alles
kräftig durcheinanderwirbeln.
Das Bühnenbild für das Musical wurde von Wolfgang Kurima Rauschning gestaltet, der in Schwerin bereits für mehrere Musiktheaterinszenierungen im Großen Haus und auf dem Alten Garten die Ausstattung übernommen hat. Im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitagvormittag wurde das Bühnenbild im Malsaal des Mecklenburgischen Staatstheaters der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Die Bühne wird den konkreten Handlungsort des Dorfes mit symbolischen Elementen verbinden – als sinnlich erlebbare Auseinandersetzung mit dem Themenkreis Heimat, Identität und Vertreibung“, so Ausstatter Wolfgang Kurima Rauschning. Die Zuschauertribüne wird diesmal zum Schweriner See hin ausgerichtet sein, links und rechts eingerahmt vom Staatlichen Museum und dem Schweriner Schloss. Ein großes, blaugraues Panorama mit weißen Wolken umschließt das Geschehen und lässt den Himmel über
Anatevka sanft mit dem Himmel über Schwerin verschwimmen.
Der Ort Anatevka selbst ist gebaut aus einfachen, traditionellen Materialien. Weiße Hausfassaden mit spitzen Dächern umschließen einen Dorfplatz mit Bäumen und einem kleinen Wäldchen. Holzbretter symbolisieren die einfachen Lebensverhältnisse der Menschen und zeigen, wie Not und Mangel ihr Leben bestimmen. Dazu im Kontrast steht, weiß leuchtend, die Lebensfreude und der Optimismus dieser Leute, die versuchen, das Beste aus ihrer Situation zu machen, alles instand zu halten und ein gottgefälliges Leben zu führen. Dieser Platz wird der zentrale Handlungsort der vielen großen Szenen sein, die das beliebte Musical prägen.
Wolfgang Kurima Rauschning wurde in Papua-Neuguinea geboren. Der Diplom-Designer studierte Bühnenbild und Kostüm bei rosalie an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. An der Hochschule für Musik und Darstellende Künste Frankfurt am Main studierte er Theorie und Konzept der Regie. Als freischaffender Bühnen- und Kostümbildner arbeitete er seit 1999 u. a. in Gießen, Sopron/Ungarn, Frankfurt am Main, Aachen, Erfurt, Göttingen und Pforzheim. Seit 2008 ist er Ausstattungsleiter am Theater Nordhausen. Am Mecklenburgischen Staatstheater war er bereits für die Bühnenbilder von „Hoffmanns Erzählungen“, „My Fair Lady“, „Peter Grimes“, „Margarethe“, „Tosca“ und „Der Rosenkavalier“ verantwortlich.
Quelle: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin