Tintenherz – Pforzheim 2023/24

© Sabine Haymann

Premiere: 15. November 2023 – rezensierte Vorstellung: 26. Dezember 2023

Der Kinder-und Jugendroman TINTENHERZ von Cornelia Funke zählt neben Harry Potter zu den wohl erfolgreichsten Romanen der letzten Jahrzehnte. Nicht nur Jugendliche haben diese Romane verschlungen, sondern auch junggebliebene Erwachsene. Verfilmungen ließen nicht lange auf sich warten und auch eine Adaption für die Theaterbühne darf nicht fehlen. Die Bühnenversion von Robert Koall feierte 2004 ihre Uraufführung in Hannover und ist nun mit großem Erfolg am Theater Pforzheim zu erleben.

TINTENHERZ erzählt die Geschichte von Mo und seiner Tochter Meggie. Eines Abends taucht vor ihrem Haus eine seltsame Person auf, Staubfinger. Meggie erschrickt heftig, doch Mo scheint Staubfinger zu kennen. Und Staubfinger möchte nur eines von Mo: das Ende des Buches TINTENHERZ erfahren. Mo solle es vorlesen. Denn was Meggie bis dahin nicht wusste ist, dass Mo eine Zauberzunge hat und Dinge und Personen aus Büchern heraus lesen kann. Staubfinger vermutet, dass Mo das letzte Exemplar des Buches hat und möchte gerne wissen, ob er die Geschichte überlebt. Denn da gibt es noch zwei Personen aus dem Buch, vor denen man sich fürchten muss, der Oberschurke Capricorn und sein Gehilfe Basta. Mo und Meggie mit samt dem Buch versuchen sich bei der etwas chaotischen Tante Elinor zu verstecken. Elinor hat eine große Bibliothek und Mo hofft, wenn er das Buch dort versteckt,  dass es dort sicher ist. Denn als Mo zum letzten Mal aus dem Buch vorgelesen hat, tauchten nicht nur die drei Personen auf. Gleichzeitig wurde Mos Frau Resa in das Buch hinein gelesen. Zwar konnte sie wieder zurück in die wirkliche Welt gelesen werden, doch durch eine Panne verlor sie dabei ihre Stimme. Leider gelingt es Basta Mo aufzuspüren und er zwingt ihn, mit zu Capricorn zu kommen. Dieser hat über die Jahre alle Exemplare des Buchs gesammelt und verbrennt sie nun vor aller Augen, da er nicht zurück ins Buch möchte. 

© Sabine Haymann

Was nun? Da kommt Mo die Idee,  dass vielleicht der Schriftsteller helfen könnte, wenn er dem Buch ein anderes Ende gibt. Und so machen sich Meggie und er auf die Suche nach Fenoglio. Wie die Geschichte endet? Schaut es euch an!

Das Stück ist von Stephanie Kuhlmann sehr liebevoll inszeniert worden und ein Spaß für Kinder jeden Alters. Bei einigen Stellen ist mitmachen durchaus erwünscht, so wie es sich für richtiges Kindertheater gehört. Für die musikalische Untermalung hat Philipp Werner, der zum Ensemble des Theaters gehört, zusätzliche Musik geschrieben. 

Anders als man es gewohnt ist, spielt die gesamte Handlung nicht nur auf der Bühne des großen Hauses, sondern auch direkt davor. Der Orchestergraben ist hochgefahren und fungiert ebenso als Kulisse. Der Bühnenrand ist dekorativ mit einer Bücherregalfront versehen, auf dem Boden liegt ein großes Tuch und in der Mitte ein multifunktionaler Tisch. Somit reicht die Bühne bis an die erste Reihe. Das Gefühl Teil der Handlung zu sein, ist somit perfekt.

Die Darsteller*innen, allen voran Mo, gespielt von Bernhard Meindl und Meggie, gespielt von Leonie Jacobs, wirken sympathisch und glaubhaft, ebenso wie Anne-Kathrin Hönes in der Doppelrolle als Tante und Mutter sowie Staubfinger Jan-Hendrik von Minden, Basta Max Ranft und besonders auch Markus Löchner als Bösewicht Capricorn und Schriftsteller Fenoglio.

TINTENHERZ ist ein fantasievolles Stück für die ganze Familie. Schülervorstellungen finden noch bis Ende Januar 2024 statt. Tickets gibt es direkt über das Theater Pforzheim www.theater-pforzheim.de.  

© Sabine Haymann
CAST & CREW

MEGGIE LEONIE JACOBS
MO BERNHARD MEINDL
STAUBFINGER JAN-HENDRIK VON MINDEN
ELINOR / RESA ANNE-KATHRIN HÖNES / SOPHIA VAN DEN BERG
CAPRICORN / FENOGLIO MARKUS LÖCHNER / ANDREAS C. MEYER
BASTA MAX RANFT

OFF-STIMME ANDREAS C. MEYER

INSZENIERUNG STEPHANIE KUHLMANN
AUSSTATTUNG ESTHER BÄTSCHMANN
MUSIK PHILIPP WERNER
DRAMATURGIE UND THEATERPÄDAGOGIK MEIKE ANNA STOCK/SWANTJE WILLEMS

 
Wir bedanken uns beim Theater Pforzheim für die Einladung!

Artikel von Ingrid Kernbach