Where do I go…

Mark Seibert Solokonzert am 01.Mai 2017 in Wien

Where do I go? Where do I go? Wohin wird mich mein Weg führen?” mit diesen Worten begann Mark Seibert sein Konzert letzten Montag, kurz nachdem er zum Auftakt der Show den gleichnamigen Song aus dem Musical „Hair“ zum Besten gab, eines der Musicals, welches er in den letzten rund 12 Jahren spielen durfte. Also wohin führt ihn wohl sein Weg? Dieser Frage wird er sich wohl während oder eher am Ende des Konzertes stellen. In den rund 2 1/2 Stunden davor nimmt Mark sein Publikum mit auf eine Reise durch seine vergangenen Bühnenengagements, gepaart mit einigen Pop-Songs und Lieblingssongs, die er im Laufe seiner Karriere noch nicht singen durfte. Gespickt wird dieser musikalische Genuss mit lustigen und interessanten Kommentaren und Hintergrundgeschichten des Künstlers, die dem Zuseher einen neuen und ebenso intimeren Eindruck der Person „Mark Seibert“ geben und ihn somit sehr offen und publikumsnah zeigen.

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Nicht fehlen durften auch dieses Jahr, dasselbe Konzert wurde bereits in etwas anderer Besetzung und Zusammenstellung 2016 aufgeführt, wieder seine wunderbaren Special Guests Sabrina Weckerlin und Maximilian Mann, welche in dieser neuen Version in jeder Stadt noch von einer weiteren Künstlerin unterstützt wurden, in den beiden Konzerten in Wien ist dies Barbara Obermaier. Alle drei Kollegen sind, wie man nur unschwer erkennen kann, auch sehr gute Freunde von Seibert und sorgen mit ihm zusammen immer wieder für unterhaltsame gemeinsame Momente auf der Bühne.

Seibert sang und spielte sich also einen ganzen Abend durch seine verschiedensten Rollen und zeigte somit im Rahmen eines einzigen Konzertes seine komplette Bandbreite, sowohl stimmlich als auch gefühlsmäßig. Von Lovesong über Unterhaltungsmusik bis hin zu Powerhits, von allem war etwas dabei und somit war bestimmt auch für jeden Zuseher sein persönlicher „Lieblingsmark“ dabei. Highlights waren auf jeden Fall seine „Unstillbare Gier“, mit der er den ersten Akt grandios beendete, „Ein Traum ohne Anfang und Ende“ aus „Die Päpstin“, das genial arrangierte „Elisabeth-Medley“ und Jesus‘ „Gethsemane“, um nur einige der fantastischen Performances zu nennen.

Ebenso mehr als bereichernd für den Abend waren natürlich alle Duette mit den Special Guests, deren Soli und die wunderschön mehrstimmigen Ensemblenummern. Als erster Gast trat Maximilian Mann auf, gerade als Phoebus im Berliner Theater des Westens in „Der Glöckner von Notre Dame“ zu sehen. Die Chemie stimmte zwischen den beiden Männern und so gaben sie gleich zu Beginn „I wanna be like you“ zum Besten. Danach wollte Mark einen positiven Song von Max im Programm. Da musste dieser erst mal all seine Rollen durchforsten, um schließlich „Moving too fast“ aus einem seiner Lieblingsmusicals „The Last 5 Years“ zu finden und damit ordentlich Stimmung zu machen. Im späteren Verlauf suchte er ebenfalls, diesmal vergeblich, nach einer großen Solonummer seiner bisherigen Charaktere und entschied sich dann, „Evermore“ aus dem aktuellen Film „Beauty and the Beast“ zu singen. Weiter sang er noch zusammen mit Seibert den „Mitklatsch-Song“ „Strangers like me“ aus Tarzan und verlieh den Gruppensongs eine der wichtigen Harmoniestimmen.

Als nächstes durfte Barbara Obermaier, die er ja eigentlich immer nur Babsi nennt, auf die Bühne kommen und berührt gleich mit „Halleluja“, wobei sie von Mark auf der Gitarre begleitet wurde. Außerdem durfte sie als Glinda mit Sabrina Weckerlin (Elphaba) einen von Marks Lieblingssongs aus Wicked („Wie ich bin“) performen, ein wirklich rührend schönes Duett der beiden Damen. Mit Mark zusammen sang sie eine starke „Totale Finsternis“, trotz Texthänger, und durfte auch nochmal solo auftreten mit Nannerls Lied „Der Prinz ist fort“ aus dem Musical „Mozart!“. Auch bei dem ein oder anderen Gruppensong war sie nochmal auf der Bühne.

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© Mark Seibert Fancommunity, www.facebook.com

Sabrina Weckerlin war aber eindeutig der Haupt-Specialguest auf diesem Konzert, zumindest was das Pensum betrifft, welches sie zu zeigen und abzuarbeiten hatte. Gleich im ersten Akt war sie Teil eines großen Wicked-Blockes („Frei und Schwerelos“ mit Mark, „Wie ich bin“ im Duett mit Barbara) und brachte, ebenfalls mit Mark, nach einer unterhaltsamen Zwischenmoderation, den Zuschauern die wundervolle Musik der Musicals aus Fulda näher. Sie durfte als Päpstin Mark bei „Ein Traum ohne Anfang und Ende“ zur Seite sitzen und berührte dann mit dem Liebeslied „Kilmarnock“, welches endlich einmal nicht ein Liebeslied für einen Mann war, wie sie schadenfroh und erfreut erklärte, sehr zum Leidwesen für Seibert, welcher ihr doch gerade das Herz zu Füßen gelegt hatte, wie er spielerisch traurig meinte. Lustig auch die Vorfreude, die dem Publikum auf ein Sabrina-Solokonzert gemacht wurde, dann dürfe sie endlich entscheiden, was die anderen und speziell Mark singen müssten, mithilfe eines Glücksrades, das spontan bestimmt, welcher Song aus welchem Stück gesungen werden muss. Mark hat übrigens zugesagt. Wir werden sehen…

Im zweiten Teil war Sabrina Weckerlin dann Teil des „Elisabeth-Medleys“ und glänzte ein weiteres Mal mit ihrem Solo „Let it go“ aus dem Disneyfilm „Frozen“, ebenfalls sehr schön und musikalisch einfach gehalten, wie eigentlich der ganze Abend. Begleitet wurde nur mit Klavier und kleiner Schlagzeug-Percussion-Station, das Duett „With you“ aus „Ghost“. Da blieben ziemlich sicher nur wenige Augen trocken.

Alle wunderbaren und fantastisch dargebotenen Songs des Abends aufzuzählen, würde definitiv den Rahmen dieses Artikels sprengen, weshalb ich mich auf meine persönlichen Highlights beschränkt habe, doch allein diese veranschaulichen, was für ein besonderer und unterhaltsamer Abend dieses Konzert war. Zum Abschluss gab Mark sich auch noch in Form eines Songs die Antwort auf seine zu Beginn gestellte Frage…“Let’s go…somewhere only we know“ – mit diesem Song verabschiedeten sich zumindest die Special Guests vom Wiener Publikum, denn Mark setzte als krönenden Abschluss und passenden „Show Closer“ mit „Letzter Vorhang“ aus seinem aktuellen Engagement „Schikaneder“ noch eins drauf und entließ die Zuschauer somit nach begeisterten Applaus in die Nacht.

Also möchte auch ich diesen Artikel für mich passend abschließen: „Where do I go?“ – Auf jeden Fall jederzeit wieder auf eine Reise mit Mark Seibert und seinen Kollegen durch mehr als 10 Jahre Bühnenkarriere, Rollen und Emotionen…empfehlenswert (wer einige der Songs hören möchte…sie sind alle enthalten auf dem aktuellen Album „…so far!“).


Artikel von Rebecca