YAMATO – The drummers of Japan – Zürich 2024

Hinotori – Die Flügel des Phönix

© Hiroshi Seo

Normalerweise schaue ich mir im Theater fast nur Musicals oder auch mal eine Komödie an. Die Einladung zur Performance Yamato – Die Flügel des Phönix – verbuchte ich als Investition in meine kulturelle Bildung. Sozusagen mein Blick über den Tellerrand.

Yamato Trommeln sind eine beeindruckende Form traditioneller japanischer Taiko-Trommelkunst. Diese kraftvolle und rhythmische Darbietung zieht nicht nur durch die beeindruckenden Klänge der Trommeln, sondern auch durch die Leidenschaft und Präzision der Trommler in ihren Bann.

Masa Ogawa -der Artistik Director- gründete Yamato im Jahr 1993. Seit 31 Jahren begeistert das Trommel-Ensemble Menschen in 54 Ländern. Auf der Bühne zählte ich 10 Künstlerinnen und Künstler. Eigentlich muss man auch von Athleten und Athletinnen sprechen. Laut Presseunterlagen verlieren die Akteure pro Aufführung 2-3 kg an Körpergewicht. Dies zeigt, wie unglaublich dynamisch und aktiv diese Darbietung ist.

Mich beeindruckt, dass die ältesten Trommeln auf der Bühne über 400 Jahre alt sein sollen. Auch die Tatsache, dass die Künstler ihre Sticks für die Trommeln selbst herstellen ist beeindruckend.

© Lucienne van der Mijle

Die Aufführung der Show war eine mitreißende Erfahrung. Die Künstler waren nicht nur technisch versiert, sondern brachten auch eine spürbare Energie und Emotion in ihre Darbietung. Die Kombination aus kraftvollen Schlägen, harmonischen Rhythmen und synchronisierten Bewegungen erzeugte eine fesselnde Atmosphäre. Ich konnte den Rhythmus in meinem Körper spüren und teilweise wirkte die Show wie eine Kombination aus Kampfsport und Trommeln auf mich.

Mir gefiel, dass die Darsteller auch mit dem Publikum interagierten. Sie packten ihre Zettel aus der Hosentasche und lasen ihren Text auf Deutsch vor. Mit «Mehr Leidenschaft» animierten sie das Publikum die Fäuste in die Luft zu strecken und einen japanischen Schrei zu rufen.

Die Darbietung bediente sich verschiedener Trommeln. Mal klein – mal so groß, dass man fast darin wohnen könnte. Mal waren die Klänge sanft und leise, mal kraftvoll und dynamisch.

Es kamen auch andere Instrumente wie Zimbeln (Becken) und eine Langhalslaute (Shamisen) zum Einsatz. Besonders beeindruckend war die Art und Weise, wie die Performer nicht nur mit ihren Trommeln, sondern auch mit ihren Körpern kommunizierten.

Insgesamt kann ich Yamato nur wärmstens empfehlen. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, ein Stück japanische Kultur hautnah zu erleben. Im Frühjahr 2025 startet übrigens die neue Tour von Yamato «Hito no Chikara – Die Macht der menschlichen Stärke».

Termine 2025

  • 26.12.2024 – 31.12.2024: Hamburg 
  • 03.01.2025 – 01.06.2025: Dortmund
  • 08.01.2025 – 12.02.2025: Stuttgart
  • 15.04.2025 – 20.04.2025: München
  • 23.04.2025 – 27.04.2025: Frankfurt/Main
  • 15.07.2025 – 20.07.2025: Köln

Ensemble: Masa Ogawa (Artistic Director), Kenta Ono, Naoki Ekihiro, Mika Miyazaki, Akiko Ogawa, Tatsuya Iwaki, Jun Kato, Nene Miura, Jo Nakamura, Daisuke Jonai, Marika Nito, Genta Ogawa, Wakaba Sudani


DIE FLÜGEL DES PHÖNIX
Mit der Morgendämmerung beginnt ein neuer Tag.
Es ist an der Zeit aufzustehen.
Denn wir wurden nie besiegt.
Nicht, wenn wir gegen schroffe Felsen prallten,
Nicht, wenn wir abrutschten und in tiefe Täler fielen.
Stets haben wir uns wieder aufgerichtet.
Aber gerade, als wir übermütig glaubten, jede Grenze überwinden zu können –
im Himmel wie auf Erden –
da stießen wir auf den gewaltigsten Berg aller Zeiten.
Wir stürzten in ein Tal – tiefer als je zuvor.
In den Schatten des riesigen Gipfels.
In die Finsternis eines pechschwarzen Abgrunds.
Wir wurden verschlungen.
Verzweiflung und Hoffnung.
Aber nie vergaßen wir das Strahlen der fernen Sonne.
Wir kämpften uns immer weiter vorwärts
Und nun sehen wir Licht.
Nun ist es Zeit, sich zu erheben.
Flieg hoch hinauf,
Feuervogel, flieg.
Mit Flügeln aus Flammen
entfachen wir unserer Seelen Glut.
Wir sind Phönix.

Quelle: Pressemappe ATG Touring


Wir bedanken uns bei FBM Entertainment für die Einladung!

Artikel von Susanne