“The Turn of the screw” feiert am 10.09.16 im MiR Premiere

MiR

1898 erschien der äußerst erfolgreiche Roman “The Turn of the Screw” (“Das Drehen der Schraube”) des amerikanischen Schriftstellers Henry James als Fortsetzungsroman in der Zeitung. Angebliche Augenzeugenberichte verarbeitend, traf James damit den Zeitgeschmack der Leser, die sich für Übernatürliches und Geistererscheinungen interessierten.

Benjamin Britten fand in James´Werk eines seiner wichtigsten Themen verarbeitet: Die Korruption der kindlichen Unschuld durch den Erwachsenen. In nur vier Monaten komponierte Britten 1954 die Musik zu dieser Kammeroper. In 16 filmisch scharf geschnittenen Szenen lässt Britten ein musikalisches Universum zwischen Lebenden und Toten entstehen: Die klar strukturierte leichte Musik der Lebenden, oft mit Kinderliedern und Reimen durchsetzt, steht gegen das musikalische Säuseln und Verführen der Geister mit Celesta- und Hafenklängen in komplexen, farbreichen Melodien. Aus einem am Anfang gesetzten Schrauben-Thema entwickelt sich in 16 Variationen ein dämonisches Seelenbild der Ausweglosigkeit, in dem die Musik zum eigenständigen Protagonisten avanciert.

von Michaela



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Veröffentlicht8. September 2016 von Anna-Virginia in Kategorie "News-Archiv