Tschitti Tschitti Bäng Bäng – München

Spielzeitpremiere 2022

© Thomas Dashuber

Am Samstag, den 19.03.22 durfte ich die Vorstellung von TSCHITTI TSCHITTI BÄNG BÄNG am Gärtnerplatztheater München besuchen. Ein Musical, welches auf dem alten MGM Film und nach Vorlage der Bücher von Ian Fleming basiert. Die Musik und Gesangstexte stammen von den Sherman Brüdern, die ebenfalls für viele bekannte Disneyfilme, wie z.B. MARY POPPINS die Musik schrieben. Das Musical feierte seine Uraufführung 2002 in London und hatte seine deutsche Erstaufführung 2014 am Gärtnerplatztheater unter der Musikalischen Leitung von Andreas Kowalewitz, Choreographie von Ricarda Regina Ludigkeit und den deutschen Texten von Frank Thannhäuser.

In dem Stück geht es um den Erfinder und verwitweten Vater Caractacus Potts (Peter Lesiak), der seinen Kindern zuliebe einen alten, schrottreifen Rennwagen kauft und diesen restauriert. Schon bald stellt sich heraus, dass das Auto, dass sie aufgrund seiner Geräusche, die es von sich gibt, Tschitti Tschitti Bäng Bäng getauft haben, besondere Fähigkeiten hat, es kann schwimmen und sogar auch fliegen. Das ruft aber auch den Baron Bomburst aus Vulgarien (Erwin Windegger ) auf den Plan, der Spielzeug liebt und nachdem er von der Besonderheit des Autos erfahren hat, dieses unbedingt zum Geburtstag möchte. Also schickt er die zwei Spione Boris und Goran (Peter Neustifter & Gunnar Frietsch) los, um ihm das Auto zu beschaffen. Diese schaffen es aber nicht das Auto in ihren Besitz zu bekommen und wollen deswegen dessen Erfinder nach Vulgarien entführen, allerdings erwischen sie dabei aus Versehen den Vater von Mr. Potts, der zufällig auch Caractercus Potts senior (Frank Berg) heißt. Als Mr. Potts und seine Kinder (Emma Brill und Raphael Pallawiks) von der Entführung des Großvaters erfahren, reisen er und seine Kinder, zusammen mit Truly Scrumptious (Nadine Zeintl), die sie vorher in der Autowerkstatt kennengelernt hatten mit Tschitti Tschitti Bäng Bäng hinterher, um den Großvater zu retten.

© Thomas Dashuber

In Vulgarien durch Tschittis Hilfe angekommen, erfahren sie erstmal vom Spielzeugmacher vor Ort, dass Kinder in Vulgarien verboten sind und sie sich vor dem Kinderfänger (Alexander Franzen) in Acht nehmen müssen. Unterdessen haben die Vulgarier Tschitti Tschitti Bäng Bäng entdeckt und ins Schloss des Barons gebracht und als Mr. Potts  mit dem Spielzeugmacher auf dem Weg ins Schloss ist, um Tschitti und den Großvater zu suchen und Truly auch kurz nicht auf die Kinder aufpasst, werden diese zu allem Übel vom Kinderfänger gefangen genommen und auch aufs Schloss gebracht. Truly folgt ihnen und kann zusammen mit dem Spielzeugmacher, Mr. Potts und den Kindern, die die Vulgarier in der Kanalisation des Schlosses vor dem Kinderfänger versteckt halten, einen Plan aushecken, wie sie geneinsam schaffen können den Baron und die Baronin (Lilly Rottensteiner) auf der Geburtstagsfeier des Barons zu überlisten und zu entthronen, was ihnen dann auch tatsächlich gelingt. So wird das Kinderverbot aufgehoben, die Bösewichte werden verbannt und Familie Potts kann wieder vereint mit dem Großvater und Tschitti Tschitti Bäng Bäng in die Heimat zurückkehren.

© Christian POGO Zach

Das Gärtnerplatztheater hat diese schöne Geschichte eindrucksvoll inszeniert. Viele aufwendig gestaltete Bühnenbilder entführten den Zuschauer insgesamt an 20 verschiedene Orte, u.a. in die Autowerkstatt, das Zuhause der Potts, eine Bonbon Fabrik, an den Strand, in die Werkstatt des Spielzeugmachers oder zum Schloss des Barons. Die besonderen Fähigkeiten von Tschitti Tschitti Bäng Bäng waren mit kleinen Special Effects und toller Hydrauliktechnik eindrucksvoll umgesetzt. Ein großes Ensemble mit insgesamt 104 Solist*innen inklusive Chor, Kinderchor, Ballett und Statisterie unterstützte die Hauptdarsteller hervorragend.

Alle Beteiligten auf der Bühne zeigten große Spielfreude und überzeugende Darbietungen das ganze Stück hindurch. Musikalisch untermalt wurde das Ganze noch hervorragend vom Orchester des Theaters am Gärtnerplatz, welches von Andreas Partilla dirigiert wurde.

Den tosenden Applaus eines endlich wieder komplett gefüllten Theaters hatte dieses Stück und alle seine Beteiligten definitiv verdient. Wer jetzt Lust bekommen hat sich Tschitti Tschitti Bäng Bäng auch mal selbst anzusehen, kann dies in der laufenden Spielzeit 2021/22 noch an zwei weiteren Terminen im April. Tickets gibt es direkt beim Theater. Weitere Termine können durchaus noch folgen, je nach weiterer Entwicklung der Corona-Auflagen.

Bühnenlichter.de bedankt sich für die Einladung in dieser immer noch herausfordernden Zeit für Kulturschaffende!


Artikel von Claudia