Tosca – Giacomo Puccinis Meisterstück feiert Premiere am Theater Regensburg
Die Oper „Tosca“ von Giacomo Puccini, Uraufführung am 14.Januar 1900 in Rom, begeistert bis heute. Nur wenige andere Werke verkörpern die Operninhalte Liebe, Leidenschaft und Tod so intensiv wie „Tosca“. Am 14. September feierte die Oper am Theater Regensburg Premiere.
Die Hauptakteure:
Tosca, eine Primadonna, die das Spiel und die Inszenierung liebt
Mario Cavaradossi, Maler und Geliebter Toscas
Baron Scarpia, der Polizeichef von Rom
Angelotti, politischer Gefangener auf der Flucht
Der Inhalt
1.Akt:
Der politische Gefangene Angelotti versteckt sich in der Kirche Saint´Andrea, wo sein Freund, der Maler Mario Cavaradossi arbeitet. Mario will seinem Freund helfen und bietet ihm seinen Garten als Versteck an. Kanonenschüsse sind zu hören. Angelottis Flucht wurde entdeckt. Der Polizeichef Baron Scarpia kommt in die Kirche. Er entdeckt einen Korb mit Essen, den Mario für Angelotti bereitgestellt hat. Scarpia, der ebenfalls ein Auge auf Tosca geworfen hat, möchte sich Tosca zu eigen machen.
2.Akt
Im Palazzo Fanese bringen Scarpias Helfer Mario genau in dem Moment herein, als auch Tosca den Palazzo betritt. Der Polizeichef befiehlt, Mario foltern zu lassen, bis er das Versteck Angelottis verrät. Tosca will ihrem Geliebten beistehen und verrät selbst das Versteck. Daraufhin ordnet der böse Scarpia die Execution Marios an, verspricht Tosca aber Mario zu verschonen, wenn sie sich mit ihm einlasse. Kurz darauf stellt sich heraus, dass sich Angelotti umgebracht hat, um der Gefangenschaft zu entgehen. Trotzdem bleibt Scarpia bei seiner erpresserischen Methode, um Tosca zu erobern. Er will eine Scheinhinrichtung organisieren und Toscas Geliebten anschließend freilassen. Als Scarpia sich Tosca nähert, ersticht sie ihn und geht.
3.Akt
Die Hinrichtung von Mario Cavaradossi folgt. Nach dem Schuss läuft Tosca zu ihrem am Boden liegendem Geliebten und erkennt, dass er wirklich tot ist. Scarpia hat sich endgültig gerächt und Mario töten lassen. Bevor der Polizeiagent Tosca verhaften kann, begeht sie Selbstmord.
Fazit:
Die 2,5-stündige Oper zeichnet sich durch ein gelungenes, dem modernen Zeitgeist entsprechendes Bühnenbild aus. Somit war nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Augen etwas geboten. Die Kostüme waren ansprechend gestaltet, wenn auch im Hinblick auf die Hauptakteure teils etwas eintönig. Das Stück wurde durch einen empathischen, motivierten Chor begleitet, welcher zur Hälfte mit Kindern besetzt ist.
Tosca wird in italienischer Sprache aufgeführt. Wer dieser nicht mächtig ist, kann der Handlung dank der über der Bühne platzierten Untertitel in deutscher Sprache trotzdem gut folgen. Die Akustik im Theater war durchweg hervorragend. Man konnte den Klängen ungestört lauschen.
Besonders hervorzuheben war die sängerische Leistung der Tosca, gespielt an diesem Abend von Sinéad Campbell-Wallace. Ihr Gesang war bezaubernd. Es machte großen Spaß, ihr zuzuhören. Unterstützt von ihren schauspielerischen Qualitäten konnte sie so die Emotionen hervorragend transportieren. Besonders gut gelungen und vom Publikum bejubelt war die im 2. Akt vorgetragene Arie, „Vissi d`arte, vissi d´amore“. Aber auch die Darbietung des Bösewichts Scarpia, gespielt von Adam Kruzél, bleibt in Erinnerung.
Das Orchester lieferte eine sehr gute Leistung ab. Auch das für die Oper Tosca charakteristische Klarinetten-Solo war super. Die musikalische Leitung durch Herrn Chin-Chao Lin wurde einhellig als sehr gut beurteilt.
Durch das gute Zusammenspiel von Akteuren, Musik und Bühnenbild verging die Zeit wie im Flug. Insbesondere das Scheitern der Liebenden an Scarpias unüberwindbarer und über den Tod hinausreichender Macht im 3. Akt wird bildgewaltig und ausdrucksstark dargestellt. Die Inszenierung von Dominique Mentha war durchweg gut gelungen. Bühnenbild (Helmut Stürmer), Licht (Wanja Ostrower) und Kostüme (Katharina Heistinger) unterstützen die Darsteller sowie die Handlung gekonnt.
Langanhaltender Publikumsbeifall belohnt das Ensemble für eine gelungene und kurzweilige Aufführung.
Weitere Vorstellungstermine sind von Mitte September 2019 bis Mitte April 2020. Termine, Tickets und weitere Informationen findet ihr hier: https://www.theater-regensburg.de/spielplan/details/tosca/
Text: Simone und Daniela
Fotos: Jochen Quast/Theater Regensburg
- Musikalische Leitung Chin-Chao Lin
- Inszenierung Dominique Mentha
- Bühne Helmut Stürmer
- Kostüme Katharina Heistinger
- Choreinstudierung Alistair Lilley, Matthias Schlier (Cantemus-Chor)
- Licht Wanja Ostrower
- Dramaturgie Julia Anslik
Besetzung
- Floria Tosca, Sängerin Sinéad Campbell-Wallace (14., 22.9.)/ Deniz Yetim (17., 25.9.)
- Mario Cavaradossi, Maler Yinjia Gong (14., 22.9.) / Deniz Yilmaz (17., 25.9.)
- Scarpia, Polizeichef Adam Krużel (14., 22., 25.9.) / Oliver Weidinger (17.9.)
- Cesare Angelotti Selcuk Hakan Tıraşoğlu
- Der Mesner Seymur Karimov (14., 17., 25.9.) / Oliver Weidinger (22.9.)
- Spoletta, Agent der Polizei Philipp Meraner
- Sciarrone, Gendarm Thomas Lackinger (14., 22.9.) / Mert Öztaner (17., 25.9.)
- Ein Schließer Mikhail Kuldyaev (14., 25.9.) / Roman-Ruslan Soltys (17., 22.9.)
- Ein Hirte Onur Abaci
Opernchor, Extrachor, Cantemus-Chor
Philharmonisches Orchester Regensburg
Termine (Theater am Bismarckplatz)
- Sa, 14.09.2019, 19:30–21:50
- Di, 17.09.2019, 19:30–21:50
- So, 22.09.2019, 19:30–21:50
- Mi, 25.09.2019, 19:30–21:50
- Di, 01.10.2019, 19:30–21:50
- So, 03.11.2019, 19:30–21:50
- So, 17.11.2019, 15:00–17:20
- Mi, 20.11.2019, 19:30–21:50
- Do, 12.12.2019, 19:30–21:50
- Do, 19.12.2019, 19:30–21:50
- Do, 26.12.2019, 19:30–21:50
- So, 29.12.2019, 19:30–21:50
- Fr, 03.01.2020, 19:30–21:50
- Mi, 08.01.2020, 19:30–21:50
- Mo, 27.01.2020, 19:30–21:50
- Sa, 04.04.2020, 19:30–21:50
- So, 12.04.2020, 19:30–21:50
- Fr, 17.04.2020, 19:30–21:50