THIS is the GREATEST Show – Live 2023

Die größten Musical-Hits aller Zeiten

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Premiere: 22. Februar 2023 / besuchte Show: 05. März in Hannover (18 Uhr)

Sound of music Concerts produziert bereits seit vielen Jahren erfolgreich die verschiedensten Konzertformate. Das Thema der größten Musical-Hits oder der schönsten Filmhits zieht sich durch die Geschichte der Produktionsfirma rund um Andreas Luketa. Jahr für Jahr wird eine neue Show konzipiert, die schließlich durch Deutschland und Österreich tourt. So nun erneut unter dem Titel THIS IS THE GREATEST SHOW-Die größten Musical-Hits aller Zeiten. 

Bereits im vergangenen Jahr war Sound of Music in Kooperation mit Semmel Concerts mit dem Format auf Tour (wir berichteten: This is the greatest show 2020/2022). Was ist 2023 aber anders oder neu?

In diesem Jahr stehen zunächst ein paar neue Gesichter mit auf der Bühne. Neben Jan Ammann, Jonas Hein und Friedrich Rau, welche auch auf der letzten Tour in vorderster Front mit dabei waren, gesellten sich in diesem Jahr Drew Sarich, Maya Hakvoort und Andreas Bieber hinzu. Aber auch unter den Showman-Singers gab es Zuwachs neben Michael Moore, Sophie Alter, Anna-Julia Rogers und Froukje Zuidema, nämlich William Baugh (Swing), Patrick Bertels, Nadine Kühn, Verena Mackenberg, Melissa Wlaurenzia Peters, Michelle Tönnies (Swing) und Enrico Treuse (Swing). Michaela Schober war beim Tour-Stopp in Hannover leider erkrankt. Ihre Parts übernahmen Sophie Alter, Anna-Julia Rogers und Froukje Zuidema.

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Auch im Programm gab es ausreichend Abwechslung. Neben absoluten Klassikern, wie MAMMA MIA, DIRTY DANCING, TANZ DER VAMPIRE oder MOZART!, durften neuere Stücke wie HAMILTON, ROBIN HOOD, THE PROM, MOULIN ROUGE oder &JULIET nicht fehlen. Der gesamte Abend war stimmig und lies einen die Sorgen des Alltags vergessen. Die Spielfreude aller Beteiligten war ansteckend und so musste der Fuß doch bei manchem Song mitwippen.

Der erste Block nach dem großen Opening mit „This is the greatest show“ und der „Totalen Finsternis“ im Terzett, stand zum Teil unter dem Motto „Made in Germany“. Nicht nur zahlreiche Importe stehen in den Spielplänen der Theater, sondern eben auch Musicals aus deutscher Hand. Darunter präsentierten Drew Sarich und Jonas Hein aus KNOCKING ON HEAVEN´S DOOR den Song „Mehr in mir“.

Aus dem neusten Musical ROBIN HOOD von Spotlight gab es eine ganz besondere Duett-Version von „Freiheit für Nottingham“. Die Idee zu dieser Version stammt von Hood-Darsteller Friedrich Rau persönlich, sein Freund Stefan Rauschelbach arrangierte den Song schließlich für die Band. Herausgekommen ist eine gefühlvolle und energiegeladene Version der bekannten Reprise mit Nadine Kühn als Marian (Cover in der letzten Spielzeit) und Friedrich Rau als Robin Hood. Gänsehaut war vorprogrammiert.

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Das sich die Hörgewohnheiten teilweise ändern, zeigt das lässige KU´DAMM 56-Medley. Zurecht wurde dieses erstes Musical aus der Feder von Peter Plate und Ulf Leo Sommer die letzten 2 Jahre in Berlin und in der ZDF-Mediathek gefeiert. Friedrich Rau schlüpfte in die Rolle von Freddy und stimmte „Monika“ gemeinsam mit den Showman-Singers an. Es folgten „Alles wird gut“ mit Sophie Alter als Helga, „Berlin, Berlin“ mit Rau und Hein, sowie „Herzlichen Glückwunsch“ mit Ensemble. 

Weiteres Highlight vor der Pause war der Beitrag „Warte noch“ von Drew Sarich aus HAMILTON. Auch mit HAMILTON zeigt sich, dass Hip Hop und Rap durchaus für die Theaterbühne geeignet sind. 

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An diesem Abend gab es die ein oder andere besondere Song-Version. So überraschte Jonas Hein mit „Into the unknown“ aus FROZEN II, denn hier wurden mal eben die Rollen für den Konzertabend getauscht. Eigentlich gehört dieser Song Elsa, aber als Kristof kann man diesen durchaus auch einmal singen. 

Nach der Pause wurde das Publikum zunächst vom gesamten Ensemble in äußerst interessanten Kostümen und mit bekannten Pop-Songs wie „Everybody“, „It´s my life“ oder „Lager than life“ begrüßt. All diese Songs entstammen dem neusten West End- und Broadway-Erfolg &JULIET. Man munkelt, dass sich Stage Entertainment die Rechte gesichert hat und es demnächst in Deutschland zu erleben sein wird. &JULIET erzählt die Geschichte, was gewesen wäre, wenn sich Julia nicht umgebracht hätte. Partystimmung ist vorprogrammiert!

Bevor der Programmpunkt des Abends kam, gab es einen Abstecher in die zweite Musicalmetropole Europas neben London, nämlich Wien. Ob „Gold von den Sternen“ (MOZART!) in einer Duett-Version mit Maya Hakvoort und Anna-Julia Rogers oder ein stimmgewaltiges Duett von „Draußen“ aus dem GLÖCKNER VON NOTRE DAME mit Drew Sarich und Jonas Hein.

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Die Kaiserin ELISABETH durfte selbstverständlich auch nicht fehlen, wer hätte gedacht, dass dieses Musical seit über 30 Jahren erfolgreich weltweit gezeigt wird. Drew Sarich als Tod, Andreas Bieber als Rudolph und Maya Hakvoort als Elisabeth entführten einen also ins Schloss Schönbrunn und bewiesen einmal mehr, warum ELISABETH zu den erfolgreichsten Musicals gehört.

Und dann kam er endlich. Der schönste und längste musikalische Block es Abends. Der Kinohit THE GREATEST SHOWMAN verliert nicht an Aktualität, geschweige denn an Songs, die man sich überhören könnte. Im Gegenteil GREATEST SHOWMAN geht immer und wird nicht langweilig. Michael Moore betrat als Phineas Taylor die Bühne und erzählte von seinen Träumen. Die Kurzfassung der Geschichte, sozusagen. Begleitet bereits von der Melodie von „A million dreams“ und damit startete auch die Reise. Moores gefühlvolles „A million dreams“ zauberte Gänsehaut und berührte. Als junge Charity stand ihm Melissa Peters zur Seite. Abgelöst wurden sie schließlich von Jan Ammann als älterer Phineas Taylor und Maya Hakvoort als ältere Charity.

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Mit „Come alive“ kamen auch wieder die Showman Singers Stück für Stück hinzu, welche die verschiedenen Charaktere darstellten. Sophie Alter schlüpfte an diesem Abend in die Rolle der Lettie Lutz.

„Never enough“ schloss sich schließlich an. Verena Mackenberg verzauberte und berührte als Jenny Lind. Taschentücher waren unter Umständen vorprogrammiert.

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Zu beachten ist in diesem Block, dass die Darsteller*innen in ihren verschiedenen Rollen szenisch interagieren und somit die bekannten Momente aus dem Film auf die Bühne bringen. So erstarrt Maya Hakvoort als Charity bei „Never enough“ als sie realisiert, dass ihr Ehemann eine Affäre hat und verlässt die Bühne. Aber auch Friedrich Rau als Philipp Carlyle interagiert mit Froukje Zuidema als Anne Wheeler, die sich ineinander verlieben und im nächsten Moment auf Abstand gehen. Diese minimalen Aktionen lassen einen noch mehr in die Geschichte eintauchen und fesseln einen.

Sophie Alter konnte mit ihrem „This is me“ einen fabelhaften Abschluss ihrer Darbietungen an diesem Abend setzen. Sicherlich eine Neuentdeckung unter den Bühnendarstellerinnen für den ein oder anderen im Publikum. Maya Hakvoorts „Tightrope“ ging zu Herzen.

Doch es gibt auch einen Moment in der Show zu kritisieren. Ein Moment, der sich nicht gegen die Künstler*innen richtet, sondern an die Konzeption der Show. Bei „Rewrite the stars“ steht neben Friedrich Rau und Froukje Zuidema, der Tänzer und Akrobat Sergey Mishchurenko mit einer Pole-Dance Nummer mit auf der Bühne. Die Idee ist toll und das, was dort an der Stange dargeboten wird, ist ebenfalls grandios. Allerdings wandert die Aufmerksamkeit im Publikum rasend schnell von den Sängern auf den Akrobaten, sodass jene es schwer haben gegen die akrobatisch-tänzerische Nummer anzusingen. Für beide Seiten wäre es sicherlich angenehmer und respektvoller, wenn der Akrobatik-Tanz-Einlage mehr Raum gegeben würde.

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In Hannover gipfelte die abschließende Euphorie des Publikums sogar darin, dass ein Großteil sich nur schwer wieder beruhigen konnte und der ruhige, emotionale, nachdenkliche Part zu Beginn von „From now on“ durch Jan Ammann unter Gekicher stattfinden musste. Somit ging leider die Magie beider Songs verloren. 

Der Abend schloss natürlich mit jenem Song ab, mit dem er auch begonnen hatte und so gab es erneut „This is the greatest show“ in Kostüm. Spätestens jetzt konnte es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen halten. 

Das Konzertformat THIS IS THE GREATEST SHOW ist eine hochwertige Produktion, die einem bekanntes und neues präsentiert. Eine Produktion, die von einer Live-Band unter der Leitung von Florian Bölker begleitet wird und mit einem 19-köpfigen Ensemble aufwartet. Die Choreografien von Yara Hassan sind stimmig und an den richtigen Stellen eingesetzt. 

THIS IS THE GREATEST SHOW ist noch bis zum 25. März 2023 in Deutschland und Österreich auf Tour. Tickets gibt es an allen bekannten VVK-Stellen und teilweise auch an den Abendkassen, wenn die Shows nicht bereits im Vorfeld, wie z.B. in Berlin, ausverkauft sind. 

Impressionen vom Schlussapplaus

Wir bedanken uns bei Friedrich Rau, welcher uns diesen Abend möglich machte!


Artikel von Anna-Virginia