Sound of Music – Mitternachtsball 2021 – Oberhausen

Eine Nachlese

Am 31. Oktober 2021 war es endlich wieder soweit und Sound of Music Concerts lud nach einem Jahr Corona Zwangspause wieder zum Mitternachtsball. Diesmal in der unspektakulären Luise- Albertz Halle in Oberhausen. Mit dabei war wieder eine lange Liste an namhaften Gesangssolisten: Jan Ammann, Andreas Bieber, Philipp Büttner, Ethan Freeman, Jonas Hein, Dennis Henschel, Misha Kovar, Sascha Krebs, Merle Martens, Alex Melcher, Karen Müller, Chris Murray, Brigitte Oelke, Friedrich Rau, Drew Sarich, Michaela Schober, Roberta Valentini und Anja Wendzel schlüpften in der knapp 7 stündigen Mammutshow, in 4 Akten, in die unterschiedlichsten Rollen. Musical Director der Show war Bernd Steixner und die Choreographien stammten von Yara Hassan. Begleitet wurden die Solisten von einer tollen Liveband und einen Ensemble mit Sophie Alter, Anneke Brunekreeft, Lina Gerlitz, Nico Hartwig, Lukas Mayer, Florian Minnerop, Leon Petzold und Sophia Riedl. Die Moderation des Abends übernahm dieses mal Andreas Bieber, der dies sehr charmant, witzig und kurzweilig meisterte.

© Sound of music

Der Opener des Abends war dann auch gleich ein Highlight, Drew Sarich performte stimmgewaltig “Jeanny” von Falco mit einer wahrlich auch überzeugenden schauspielerischen Leistung.
Im ersten Musicalblock folgte dann  JEKYLL & HYDE mit der deutschen Urbesetzung Ethan Freeman, Misha Kovar und Brigtte Oelke. Als Highlight sei hier sicherlich “Die Konfrontation” von Ethan Freeman hervorzuheben, der die Zerrissenheit der beiden Charaktere in diesem Song sehr eindrucksvoll rüberbrachte.

Weiter ging es mit dem großen Klassiker WICKED in dem Anja Wendzel und Roberta Valentini, Glinda und Elphaba charmant und teils auch sehr witzig bei “Heißgeliebt” verkörperten. Gesanglich waren aber das schöne Duett “Solang ich dich hab” von Roberta Valentini mit Friedrich Rau als Fiyero und “Frei und schwerelos” von Valentini die Highlights in diesem Block.

Im zweiten Akt folgten zwei weitere große Musicalklassiker. DAS PHANTOM DER OPER/LIEBE STIRBT NIE und ELISABETH. Misha Kovar und Ethan Freeman harmonierten sehr gut zusammen als Christine und Phantom im Titelsong des Stückes und erzeugten so eine schöne Atmosphäre nach der ersten Pause.
Im Elisabeth-Part präsentierten Jan Amann und Andreas Bieber ein stimmstarkes “Die Schatten werden länger” und sehr interessant war auch eine Duett Version von “Ich gehör nur mir”, wunderschön gesungen von Roberta Valentini und Marle Martens. Beide konnte man in der letzten Tourproduktion des Musicals in den Hauptrollen erleben.

Zwischendurch gab es in den Akten auch eine Neuerung, es wurden kleine Halloween-Mixes eingebaut, um noch etwas mehr Abwechslung bei der Songauswahl reinzubringen und noch andere Stücke einstreuen zu können. Eine sehr schöne Idee, wie ich finde und auch hier gab es einige tolle Highlights, wie z.B. “No time to die” von Drew Sarich, “Into the unknown” von Jonas Hein, “Another one bites the dust” von Brigitte Oelke, “What part of my body hurts the most” von Alex Melcher und Misha Kovar, “A kiss is a terrible thing to waste” von Sascha Krebs und “Schwarze Schatten” von Dennis Henschel.

Der 3.Akt war dann ganz den Vampiren gewidmet und wurde eröffnet von Chris Murray, der mit seiner Powerstimme als DRACULA “Ein Leben mehr” und “Je länger ich lebe” eindrucksvoll präsentierte. Als absoluten Kontrast dazu gab es dazwischen die von Friedrich Rau und Michaela Schober so wunderbar gefühlvoll vorgetragene Ballade “Whitby Bay”, die einen so richtig schwelgen ließ.

Dann folgte der von vielen sehnlichst erwartete TANZ DER VAMPIRE-Block, bei dem die Geschichte des Musicals sogar noch ein wenig mit weiteren Songs erweitert wurde. Die Höhepunkte dieses Blocks waren für mich Philipp Büttners stimmlich grandiose Performance von “Für Sarah”, die tolle Frauen Gruppenperformance “Die Nacht gehört dir” mit Karen Müller, Brigitte Oelke, Michaela Schober und Merle Martens und “Die unstillbare Gier” performt von Jan Amann, Jonas Hein, Sascha Krebs und Drew Sarich zusammen, wirklich ein Gänsehaut Moment.

Im 4.Akt gab es dann zur Krönung noch einen ROCKY HORROR SHOW-Part, in dem vor allem Andreas Bieber als Frank ‘n’ Furter und Friedrich Rau als Rocky optisch und schauspielerisch hervorstachen und für großes Schmunzeln sorgten, aber auch alle anderen Beteiligten auf der Bühne legten hierbei nochmal eine überragende Performance hin.

Den Abschluss bildete dann nochmal ein Halloween Megamix, der auch nochmal ein paar Highlights bot, wie z.B. “Gesegnet und verflucht” von Jan Amann und Ethan Freeman, ein großes Girls Medley aller Solistinnen, “Highway to hell” von Chris Murray, “Engel” von Jan Amann und “Bad Romance” von Philipp Büttner, die im Gedächtnis blieben. Was ich allerdings etwas schade fand, dass in dem Abschluss-Megamix nicht jeder Solist nochmal einen Solopart bekommen hat, andere dafür aber gleich zwei. Hätte es als Abschluss einfach noch schöner gefunden, wenn wirklich jeder Solist nochmal mit einem Solopart zu hören gewesen wäre.

Zum absoluten Ende kamen dann Alex Melcher, Jan Ammann, Drew Sarich und Ethan Freeman als KISS auf die Bühne und performten mit viel Energie, zusammen mit allen Solisten und dem kompletten Ensemble “I was made vor loving you”, was nochmal so richtig Stimmung in den Saal brachte, trotz so später Stunde. Denn es war schon weit nach Mitternacht.

Alles in allem war der Ball eine wirklich tolle Veranstaltung mit hervorragenden Solisten, Ensemble und Musikern und es war auch trotz der enormen Länge von ca. 7 Stunden die ganze Zeit über sehr kurzweilig und unterhaltsam. Einziger Wermutstropfen war nur, dass die Location leider keine so tolle Atmosphäre hatte, wie in einem richtigen Theater und die Sicht  leider nicht immer ganz so gut, da alles ebenerdig war, da wäre es vielleicht besser in Zukunft wieder ein richtiges Theater als Veranstaltungsort zu wählen.


Artikel von Claudia