Singing Vampires meets Disney
Zusatzkonzert am 12. März 2018
Vor knapp einem Monat ging mit dem zweiten „Singing Vampires meets Disney“-Konzert das vorläufig letzte Konzert der Formation in ursprünglicher Besetzung über die Bühne. Ein weiteres Konzert, am 11. Juni im Theater Akzent, steht bereits fest, jedoch ohne eine der Künstlerinnen, die durch ein zukünftiges Engagement leider verhindert ist. An besagtem 12. März standen allerdings noch alle vier Künstler auf der Bühne und so bescherten Abla Alaoui, Christopf Apfelbeck, Charles Kreische und Floor Krijnen mit ihren wunderschön harmonierenden Stimmen den Zuschauern ein weiteres Mal einen unvergesslichen Abend.
Wie schon ihre beiden letzten Konzerte zog es das Publikum erneut in das Szenelokal „local“, in einem der Wiener Stadtbahnbögen im 18. Bezirk gelegen, ein ganz normales Lokal, welches sonst auf einen netten Abend mit guten Drinks einlädt. Im unteren Bereich gibt es eine kleine Bühne, auf der geradeso vier Musiker und die Künstler Platz fanden. Von kleinen Tischen und schlichten Bänken, im ersten Stock mit leicht eingeschränkter Sicht auf die Bühne, konnte man nun also den Stimmen der vier Künstler lauschen und sich, egal ob jung oder alt, für rund zwei Stunden in die wunderbare Welt der Disneyfilme und ihrer Songs eintauchen.
Das Konzert startete gleich mit einem fulminanten Einstieg, als die vier „Der ewige Kreis“ aus dem Film „Der König der Löwen“ zum Besten gaben und sofort war klar, hier stehen nicht nur vier Menschen auf der Bühne, die sich wahnsinnig gut verstehen, sondern auch vier außergewöhnliche Künstler, deren Stimmen wunderbar zueinander fanden. Für zwei weitere Songs blieb man noch in der Wüste Afrikas und so gab es ein gefühlvolles „Can you feel the love tonight“ von Christoph gefolgt von einer unterhaltsamen Darbietung des Hits „Hakuna Matata“ im Duett mit Charles.
Der nun folgende Block widmete sich einerseits vielleicht etwas weniger bekannten Titeln und Neuerscheinungen wie „How far I’ll go“ aus dem Film „Vaiana“ – sehr harmonisch zweistimmig vorgetragen von Floor und Abla. Es folgten zwei romantische Duette, „Endlich sehe ich das Licht“ aus „Rapunzel“ von Christoph und Abla sowie das kaum bekannte „If I never new you“ aus „Pocahontas“ von Charles und Floor, bevor anschließend Charles die volle Bandbreite seiner Stimme mit „Santa Fe“ aus dem Disney Broadway Musical „Newsies“ entfalten durfte und dafür großen Applaus erntete.
Gegen Ende des ersten Teils ging es tief auf den Meeresgrund hinab und man widmete sich dem Kultfilm „Arielle“. Mit „Ein Mensch zu sein“ (Abla), „Unter dem Meer“ (alle vier Künstler) und dem Showstopper „Poor Unfortunate Souls“, bei welchem Floor ihre geliebte böse Seite gekonnt ausspielen konnte, wurden drei der bekanntesten Nummern des Films gezeigt. Zum Abschluss vor der Pause wurden die Zuschauer mit einer wunderschönen, direkt ins Herz gehenden, vierstimmigen Version des Klassikers „Let it go“ aus „Die Eiskönigin“ in eine kleine Gefühlsverschnaufpause entlassen.
Wer glaubte, es würde im zweiten Teil vielleicht etwas ruhiger werden, irrte sich gewaltig, denn gleich mit der Eröffnungsnummer des zweiten Teils einem „Herkules Medley“ mit den besten Hits des gleichnamigen Films hauten die vier Künstler ihr Publikum erneut um und zeigten, dass kein Stück an Energie verloren hatten, auch wenn Abla Alaoui an diesem Abend leider erkrankt auftreten musste, jedoch ihr bestes gab und sich trotzdem mit ihrer warmen und klaren Stimme in die Herzen der Zuschauer sang. Beim folgenden „Beauty and the Beast“ aus dem gleichnamigen Film, mussten sogar die beiden Künstler Floor und Christoph lachen, da sie sich doch tatsächlich jedes Mal versingen, wenn sie diesen Song performen. Schön war es trotzdem.
Weiter ging es mit drei Songs, die wie ihre Vorgänger eher einen ruhigeren Ton anschlugen, dafür zum Träumen einluden. Abla präsentierte den Hit „Reise durch die Zeit“ aus dem Film „Anastasia“, welcher zwar nicht von Disney stammte, jedoch der Meinung der Künstler nach auf jeden Fall Disneypotenzial hat und Anastasia würde auf jeden Fall eine gute Disneyprinzessin abgeben. Auch Floor griff zu leisere Tönen und besang in „Reflection“ aus „Mulan“ ihre eigenen Unsicherheiten und die Angst nicht dazuzugehören. „Milionen Meilen fern“ ist zwar nicht das „A whole new world“ aus „Aladdin“ aber auf jeden Fall ein würdiger Kandidat, um hier gesungen zu werden. Es war ein berührendes Duett zwischen Abla und Charles, welches zum Träumen einlädt.
Mit den folgenden zwei Songs wurde das Publikum jedoch wieder aus seinen Träumen erweckt und erneut mehr als gut unterhalten mit den allseits bekannten Liedern aus „Das Dschungelbuch“, nämlich „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ von Charles und „Ich wär so gern wie du“ von Christoph. Das Duett „When you belive“ aus „Der Prinz von Ägypten“ war wohl den meisten Zuschauern eher in der Popversion von Whitney Houston und Mariah Carey bekannt als aus dem besagten Film, doch auch die Filmversion von Abla und Floor hatte Hitpotenzial.
Mit einem selbst zusammengestellten Mash-up (Anmerkung der Redaktion: Ein Song, der durch das Mischen unterschiedlicher Teile aus verschiedenen Songs entsteht) zeigten Floor und „Ihre zwei Jungs“, wie sie Charles und Christoph liebevoll nannte, im Terzett drei weitere Disneysongs, teils bekannt teils unbekannt, welche sich wunderschön versmischen ließen. „Just around the riverband“ aus „Pocahontas“, „Go the Distance“, der Song des Titelhelden “Hekules”, und “Out there” aus “Der Glöckner von Notre Dame“.
Damit war man leider auch schon wieder fast am Ende des Konzertabends angekommen, doch war man auch betrübt über das Ende dieser Reise durch die Disney Filme, lauschte man trotzdem noch dem von den Künstlern als „Neverland Medley“ benannten Abschlusssong, eine Aneinanderreihung unterschiedlicher Disneymelodien, die man unmöglich an so einem Abend weglassen hätte können, die es aber leider als eigenständiger Song nicht mehr ins Programm schafften. Nach tosendem Applaus verließen die Künstler die Bühne, jedoch nicht endgültig, immerhin mussten sie doch den „Zugabe“-Rufen ihres Publikums nachkommen und so führten sie noch einmal zurück in die Welt der Disneyfilme, diesmal jedoch in die 2000er zu dem weltweit bekannten und geliebten Teeniefilm „High School Musical“ und präsentierten ein Medley daraus.
Dann war leider endgültig Schluss für den Abend und damit auch fürs Erste Schluss mit den „Singing Vampires“-Konzerten in dieser ursprünglichen Besetzung. Man kann nur hoffen, dass diese vier Künstler und Freunde schnell wieder zueinander finden und es noch viele Abende wie diesen gibt, mit den unterschiedlichsten Mottos und den unterschiedlichsten Songs dargeboten von vier wunderbaren Künstlern und Menschen!
Bilder & Artikel von Rebecca