Singin´ in the rain – Salzburg 2023/24
Eine Liebeserklärung ans Musical
Premiere & rezensierte Vorstellung: 02. Dezember 2023
SINGIN´ IN THE RAIN, ein Klassiker wie er im Buche steht. Am 02. Dezember 2023 feierte dieser nun am Salzburger Landestheater Premiere. Inszeniert wurde dieses Musical in Salzburg von Simon Eichenberger. Er wurde mehrfach mit dem deutschen Musicalpreis ausgezeichnet. Dominque Brooks-Daw, selber Tänzerin hat die berühmten Tanzszenen für die Bühne gestaltet.
Die Hollywood-Vorlage von und mit Gene Kelly, sowie mit spektakulären Tanzszenen zählt bis heute zu den berühmtesten Filmen der Geschichte. Regelmäßig rangiert der Film in den Top 10-Listen der besten Filme aller Zeiten. 1953 wurde jener Film sogar zweimal für die Oscars® nominiert.
Die sich wandelnde Filmindustrie der späten 1920er Jahre wird zur bezaubernden Liebesgeschichte zwischen dem Hollywood-Star Don Lockwood und der Nachwuchsschauspielerin Kathy Selden. Mit dem Wandel vom Stumm- zum Tonfilm kommt Don Lockwoods Filmpartnerin Lina Lamont in Bedrängnis, das ihre Stimme leider nicht für den Tonfilm geeignet ist. Kathy Selden hingegen ist eine talentierte Sprecherin und Sängerin.
Die goldene Ära des Musical-Genres ist durch die unvergesslichen Musiknummern und berühmten Tanzszenen zu erleben. Zu den unvergesslichen musikalischen Highlights von Nacio Herb Brown und Arthur Freed zählen der Titelsong „Singin’in the Rain“, „Broadway Melodie“ und „You are my Lucky Star“.
Zu den Hauptrollen:
Niemand anderen als Ramesh Nair ist die Rolle des Don Lockwood wie auf den Leib geschrieben. Er ist selbst leidenschaftlicher Stepptänzer und Meister seines Faches. Diese Spielfreude sieht man ihm auch auf der Bühne an. Es ist eine Augenweide Nair beim steppen zuzusehen. Zurecht wird Ramesh Nair vom Publikum gefeiert.
An seiner Seite, sein Freund und Wegbegleiter, Cosmo Brown. Gespielt von Niklas Schurz und dieser steht Nair um nichts nach. Tänzerisch und schauspielerisch überzeugt er auf ganzer Linie. Sein komödiantisches Spiel begeistert.
Lina Lamont, die Filmpartnerin von Don Lockwood, wird gespielt von Niniane Evreaert. Sie hat es mit ihrer hohen Stimme echt nicht leicht. Beim Stummfilm war sie ja nicht zu hören, aber als der Tonfilm Einzug hielt, war ihre Karriere zu Ende und das hat sie echt nicht leicht genommen. Evreaerts Spiel ist überzeugend.
Kathy Selden, gespielt von Julia-Elena Heinrich, ist dann bei den Tonfilmen an der Reihe. Sie ist eine ausgezeichnete Sängerin und Tänzerin. Man merkt ihr die Spielfreude auf der Bühne an. Am Anfang noch etwas schüchtern, taut sie immer mehr auf und stellt sich gegen Lina Lamont. Eine gelungene Rollenbesetzung.
Das illustre Trio Lockwood, Brown und Selden steppte beim Titel „Good Morning“ bis zum Umfallen. Eine wirklich schweißtreibende Einlage, diese wurde dann vom Publikum mit viel Beifall kommentiert.
Den R.F. Simpson, der Produzent von Monumental Pictures gab Axel Meinhardt. Als Roscoe Dexter, Regisseur von Monumental Pictures war Daniel Therrien zu sehen. Beide hatten mit dem Fortschritt zu kämpfen und versuchten immer mit der Zeit zu gehen. Die immer neuen Herausforderungen, wie z.B. die Umstellung auf Tonfilm, machten ihnen das Leben schwer.
In den weiteren Rollen zu sehen waren: Lavinia Kastamoniti, Clara Mills-Karzel (war als Zelda Zanders nur Lina Lamont eine gute Freundin), Nigel Watson, Fabian Kaiser, Kay Heles sowie Alexander Hüttner (er hatte das wunderbare Tenor-Solo „Beautiful Girl“ über). In die Rollen des jungen Don bzw. des jungen Cosmo schlüpften Lennyn Therrien und Kiano Therrien und zeigten ein kurzes Flashback der Freunde.
Das Ensemble rund um die Hauptdarsteller ist toll aufgestellt und harmoniert sehr gut miteinander. Eine tolle Truppe, die hier zusammengekommen ist. Auch die Ballettszenen, dargeboten vom Ballettensemble, kamen sehr gut beim Premierenpublikum an. Der Chor des Salzburger Landestheater hat das auch Ensemble unterstützt, wo es auch im Stück notwendig war.
Die musikalische Leitung lag in den Händen von Tobias Meichsner. Leider war an manchen Stellen das Mozarteumorchester Salzburg doch eine Spur zu laut und es musste kurzzeitig dagegen an gesungen werden. Tontechnisch gab es auch ab und zu Probleme, so deutlich wollte man vermutlich nicht den Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm veranschaulichen.
Trotz der technischen Unwegbarkeiten liegt ein gelungener und sehenswerter Abend hinter einem. Das Premierenpublikum feierte mit Standing Ovations die Darsteller*innen, sowie das Orchester. SINGIN´IN THE RAIN ist noch bis Mai 2024 am Landestheater Salzburg zu erleben. Weitere Informationen, sowie Spieltermine und Tickets gibt es unter www.salzburger-landestheater.at.
CAST & CREW
- Inszenierung: Simon Eichenberger
- Musikalische Leitung: Tobias Meichsner
- Choreographie: Dominique Brooks-Daw
- Bühne: Charles Quiggin
- Kostüme: Aleš Valášek
- Stummfilm: Andreas „Ivo“ Ivancsics
- Dramaturgie: Vinda Miguna
- Nachdirigat: Carl Philipp Fromherz, Carlo Benedetto Cimento
- Don Lockwood; Ramesh Nair
- Kathy Selden: Julia-Elena Heinrich, Clara Mills-Karzel
- Cosmo Brown: Niklas Schurz
- Lina Lamont Niniane Everaert
- Ensemble Female, Olga Mara, Hollywoodschauspielerin: Lavinia Kastamoniti
- Ensemble Female, Zelda Zanders, „It-Girl“, Hollywoodschauspielerin: Clara Mills-Karzel, Melanie Böhm
- Ensemble Male, Bösewicht, Figur in den Filmen „Der königliche Halunke“, „Der streitbare Kavalier“: Nigel Watson
- Ensemble Male / Sid Phillips / Rod: Fabian Kaiser
- Dora Bailey / Miss Dinsmore: Kay Heles
- R.F. Simpson, Produzent Monumental Pictures: Axel Meinhardt
- Roscoe Dexter, Regisseur Monumental Pictures: Daniel Therrien
- Junger Don: Lennyn Therrien, Ciannyn Therrien
- Junger Cosmo: Kiaoo Therrien, Emilian Laabmayr
- Tenor Solo „Beautiful Girl“: Alexander Hüttner
- Orchester: Mozarteumorchester Salzburg
- Chor des Salzburger Landestheaters
- Ballettensemble: Karine de Matos, Chigusa Fujiyoshi, Gala Lara, Anna Yanchuk, Matteo Rondinelli, Oliver Hoddinott, Paulo Muniz, Cassiano Rodrigues
Wir bedanken uns beim Landestheater Salzburg für die Einladung!
Artikel von Marion.