Showslot-Tourproduktion: Footloose 2024
Für einen guten Musicalabend braucht es auch eine gute Location!
Premiere: 26. Januar 2024 (Bremen) – besuchte & rezensierte Vorstellung: 20. April 2024 (Hildesheim)
Showslot tourt derzeit mit dem Tanzmusicalklassiker FOOTLOOSE durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Mal sind es Theater, mal multifunktionale Veranstaltungshallen. Eine Tournee mit immer passenden Locations zu planen ist sicher nicht einfach und stellt das Team immer wieder vor Herausforderungen. Bühnenlichter.de durfte FOOTLOOSE in der Halle39 in Hildesheim erleben. Der Funke wollte nicht so recht überspringen und das lag nicht an der Band, denn sie sprühten nur so vor Energie!
Doch warum sprang der Funke nicht über? An der Geschichte lag es jedenfalls nicht. FOOTLOOSE basiert auf einer wahren Geschichte. Ren muss mit seiner Mutter Chicago verlassen und zu Verwandten nach Bomont ziehen. Als tanzbegeisterter Jugendlicher stößt Ren in Bomont schnell an seine Grenzen, denn nach einem schweren Schicksalsschlag vor vier Jahren herrscht in Bomont ein striktes Tanzverbot. Bei einem Unfall kamen vier Jugendliche ums Leben, darunter der Sohn des Pfarrers Shaw Moore. Seitdem hat er seine Tochter Ariel in Watte gepackt. Ariel ist mit dem zwielichtigen Chuck zusammen, doch als sie Ren kennenlernt, verliebt sie sich. Auch Rusty hat ein Auge auf Rens Freund Willard geworfen, doch beide kommen nicht so recht aus dem Quark. Ob sie am Ende zusammen zum Abschlussball gehen werden? Und dann sind da noch Ariels Eltern Shaw und Vi, die seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen haben und jeder für sich mit dem Verlust kämpft.
FOOTLOOSE ist der Inbegriff der 1980er-Jahre und erzählt eine Geschichte über Mut, Selbstfindung, Kampf gegen Ungerechtigkeiten, aber auch häusliche Gewalt finden hier einen Platz in der Geschichte. Für die Regie der Tourproduktion zeichnet sich Manuell Schmitt verantwortlich und der hat eine rundum gelungene Show skizziert, die durch das starke Ensemble zum Leben erweckt wird, auch wenn gerade zu Beginn die Szenenwechsel ziemlich schnell waren und man sich in der Handlung erst orientieren musste. Die Choreografien von Timo Radünz sind fantastisch und geben das richtige Flair zur Show.
Das Ensemble der Produktion ist hochkarätig besetzt. Profis mit jahrelanger Erfahrung treffen auf Nachwuchskünstler*innen, die teilweise erst kürzlich ihren Abschluss gemacht haben. So treffen kräftige Frauenstimmen auf ebenso kräftige Männerstimmen. Wobei die Damen, den Herren eindeutig die Show stehlen.
Ilias Sidi-Yacoub als Ren und Helena Lenn als Ariel harmonierten perfekt. Besonders ihr Duett “Wie im Märchenland” bleibt in Erinnerung, aber auch ihr sonstiges Spiel mit- und untereinander sprüht nur so vor Spielfreude und Energie.
Für echte Girlpower sorgten Lenn, Elsayed, Crames und Gaburzsky. “I need a hero” erklang stimmgewaltig, die passende Choreographie tat ihr Übriges.
Ethan Freeman und Kerstin Ibald sind für die leisen, nachdenklichen Töne zuständig. Sie rühren zu Tränen durch ihre perfekte Harmonie, aber auch durch ihr mehr als gefühlvolles Spiel. “Lieber will ich schweigen” oder Hör noch einmal auf dein Herz” gehen unter die Haut.
Martijn Smids überzeugt als etwas tollpatschiger, aber liebenswerter Freund Willard. In Liebesdingen braucht er etwas Nachhilfe, aber sonst gibt Willard mit “Mama sagt” die besten Ratschläge. Ein witziges und unterhaltsames Lied kurz vor dem Finale.
Der Funke sprang aufgrund der nicht allzu guten Tontechnik in der Halle 39 nicht so recht über. Diese Multifunktionshalle wurde zwar für den Musicalabend in zwei Hälften geteilt, es wurde aber vergessen, für einen entsprechenden Schallschutz in der Höhe der Tribünen zu sorgen. Die stark abgemischten Lautsprecher, deren Bässe den Boden zum Vibrieren brachten, verteilten den Schall in der ganzen Halle. Dadurch kam es bei den großen Ensembleszenen immer wieder zu Problemen mit der Textverständlichkeit. An dieser Stelle möchten wir betonen, dass diese Probleme nicht durch die Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne verursacht wurden, sondern schlichtweg durch die Räumlichkeiten. Es ist zu begrüßen, dass der Veranstalter ab 2025 in Hannover im Theater am Aegi gastieren wird! Dort sollte es diese Probleme nicht mehr geben.
Die Tourneeversion von FOOTLOOSE unter der Regie von Manuell Schmitt ist stimmig und punktet mit einem energiegeladenen, jungen und dynamischen Ensemble. FOOTLOOSE ist auf der einen Seite fröhlich, auf der anderen Seite aber auch tragisch. So ist es ein Musical, das zum Lachen bringt, aber auch zum Nachdenken anregt und emotional berührt. Ein Musical, das man mindestens einmal gesehen haben sollte, denn es spricht alle Generationen an.
Besetzung des Abends
- Ren McCormack: Ilias Sidi-Yacoub
- Ariel Moore: Helena Lenn
- Shaw Moore: Ethan Freeman
- Vi Moore: Kerstin Ibald
- Willard Hewitt: Martijn Smids
- Chuck/Cowboy Bob: Alexander Findewirth
- Rusty: Manar Elsayed
- Urleen: Antonia Crames
- Wendy: Ronja Gaburzsky
- Ensemble: Nicole Eckenigk, Anja Rüger, Janneke Thomassen, Dominik Müller, Kevin Lisske, Niklas Brunner, Lulas Polschbeg
Wir bedanken uns beim Veranstalter Showslot für die Einladung!
Artikel von Anna-Virginia
FOOTLOOSE auch 2025 auf Tournee!
12.02. – 16.02.2025 Köln, Motorworld
27.02. – 02.03.2025 Graz (A), Helmut List Halle
14.03. – 16.03.2025 Bremen, Metropol Theater
17.03. – 19.03.2025 Hamburg, Inselpark Arena
21.03. – 23.03.2025 Berlin, Theater am Potsdamer Platz
24.03. – 25.03.2025 Salzburg (A), Salzburgarena
27.03. – 30.03.2025 Frankfurt, myticket Jahrhunderthalle
11.04. – 13.04.2025 Duisburg, Theater am Marientor
08.04. – 09.04.2025 Hannover, Theater am Aegi
10.03. – 11.03.2025 Nürnberg, Meistersingerhalle
16.04. – 17.04.2025 Saarbrücken, Saarlandhalle
19.04. – 21.04.2025 Bregenz (A), Festspiel- und Kongresshaus
28.04. – 29.04.2025 Linz (A), TipsArena Linz
01.05. – 04.05.2025 Stuttgart, Liederhalle (Hegel Saal)
Tickets bereits jetzt erhältlich an allen bekannten VVK-Stellen oder direkt über den Veranstalter www.showslot.de!