Showslot 2024: Flashdance

© Nico Moser

Premiere der Tour 2024: 12. September (Bremen) – rezensierte Vorstellung: 13. November 2024 (Duisburg)

Wer kennt sie nicht? Die Geschichte der toughen Alex Owens, die davon träumt an der renommierten Shipley Academy aufgenommen zu werden.

Die junge Alex Owens schuftet in der Stahlfabrik von Hurley Steel. Heimlich träumt sie allerdings seit Jahren davon, eine professionelle Tänzerin zu werden. Ihre Selbstzweifel haben sie bisher daran gehindert, sich an der Academy zu bewerben. Bestärkt durch ihre Freunde und die ehemalige Balletttänzerin Hannah, findet sie den Mut, sich an der Shipley Academy zu anzumelden.

Bei ihrer Arbeit in der Stahlfabrik taucht Nick Hurley, der Sohn des Besitzers auf. Alex lehnt Wohlstand jedoch ab und ist es gewohnt, sich allein durchs Leben zu kämpfen. Trotz aller Bemühungen, dem attraktiven Nick Hurley zu widerstehen, muss sie sich irgendwann eingestehen, dass sie Gefühle für ihn entwickelt hat. Die beiden überbrücken ihre Differenzen und werden trotz der schwierigen Umstände ein Paar.

Trotz Alex´ Bitte seinen Einfluss an der Shipley Academy nicht zu nutzen, tätigt Nick Hurley einen Anruf und verschafft Alex somit die Möglichkeit, ihr Können beim Vortanzen unter Beweis zu stellen. Sie tobt vor Wut und es wird deutlich, dass die unterschiedlichen Lebensentwürfe zu einem Konflikt führen. Werden die beiden trotzdem zueinander zurückfinden? Und wagt Alex, trotz Nick Hurleys ungebetener Hilfe den Schritt an dem Vortanzen teilzunehmen? Oder lässt sie sich die Chance, eine professionelle Tänzerin zu werden durch die Lappen gehen?

© Nico Moser

Der Veranstalter Showslot hat sich mittlerweile mit seinen energiegeladenen Inszenierungen einen Namen erschaffen. Christoph Drewitz hat als Regisseur alles richtig gemacht. Das Bühnenbild ist bei dieser Tourproduktion perfekt abgestimmt. Eine Treppe konnte verschoben werden und innerhalb weniger Sekunden verwandelte sich Harrys Bar in die Wohnung der alten Hannah oder die Stahlfabrik. Mit wenigen Mitteln wurden große Effekte erzielt, was auch Adam Nee zu verdanken ist, der neben dem Bühnenbild für die passenden Kostüme gesorgt hat.

Kerstin Ried ist in der Szene eine bekannte Choreographin. Bei FLASHDANCE stehen die Tanzszenen im Vordergrund und bilden das Herzstück der Produktion. Sowohl die klassischen Ballettszenen als auch modernere Szenen waren perfekt choreographiert und haben die Zuschauer vom ersten Moment an in den Bann gezogen. Die musikalische Leitung obliegt Jonathan Büker. Das passende Licht Design ist Fridthjofur „Fiffi“ Thorsteinsson und Oliver Ehmes zu verdanken. Für das passende Sound Design hat Dennis Heise gesorgt.

Anfängliche Tonprobleme, die das Hörerleben zeitweise erschwerten, wurden schnell behoben. Dem sei allerdings hinzuzufügen, dass eine Tourproduktion ohne Live-Orchester immer zu anfänglichen Schwierigkeiten im Sound führen kann, der Theaterabend durch die schnelle Behebung des Problems, langfristig aber nicht negativ beeinflusst wurde. 

Bekannte Songs aus dem Film wie „Maniac“, „Gloria“, „Chamäleon Girls“ und dem Herzstück „What a feelin´‘“, werden durch neue deutsche Songs, wie “Alles ist ganz nah”, dem Duett “Hier und Jetzt” oder “Wo ich hin gehör’” ergänzt.

© Nico Moser

Hier einen Darsteller besonders herauszuheben ist kaum möglich, weil jeder Einzelne herausragend war. Alle Tänzer haben nicht nur technisch perfekt getanzt, sondern auch mit ihrer Ausstrahlung und Energie geglänzt.

Marije Louise Maliepaard war eine toughe und authentische Alex Owens. Nicht nur ihr Tanz war beeindruckend. Auch die große Bandbreite an Gefühlen brachte sie authentisch rüber. Im Zusammenspiel mit Robin Reitsma, der Nick Hurley verkörperte, konnten beide auf ganzer Linie überzeugen. 

Monika Schweighofer hat als Gloria die anfänglich naive Art schauspielerisch perfekt rübergebracht. Gesanglich stach sie, nicht nur in ihrem Duett mit Florian Heinke, der ihren Partner verkörperte heraus. Florian Heinke als Jimmy sorgte in seiner Rolle nicht nur für Lacher, sondern zeigte sein gesangliches Talent im Verlauf immer mehr. Zusätzlich konnte er mit seiner positiven Ausstrahlung punkten.

Die Dialoge zischen Hannah (Susanna Panzner) und ihrer Pflegerin Louise (Franziska Kuropka), die in den ersten Szenen beide mürrisch wirkten, im Verlauf aber ihre herzliche Seite zeigen konnten, sorgten immer wieder zu Lacher.

Fazit: FLASHDANCE ist ein energiegeladenes Musical mit einer herausragenden Cast und Musik, die im Ohr bleibt. Es gibt viele Momente, die zum Lachen einladen, aber auch Trauer und Wut haben ihren Platz bekommen. Die Message, an die eigenen Fähigkeiten und Träume zu glauben, kam beim Publikum an. Die Tanzszenen haben nicht nur das tanzbegeisterte Publikum, sondern auch diejenigen, die im Alltag weniger Berührungspunkte mit der Thematik haben, begeistert. Die Cast wurde nicht nur durch den Schlussapplaus, sondern auch durch das Mitklatschen während der Vorstellung gebührend gefeiert.

Cast des Abends

  • Alex Owens: Marije Louise Maliepaard
  • Nick Hurley: Robin Reitsma
  • Gloria: Monika Schweighofer
  • Jimmy: Florian Heinke
  • Kiki: Alice Veronese
  • Tess: Janina Ayla Raidt
  • Hannah: Susanna Panzner
  • Harry: Rob Pitcher
  • CC / Andy: Nick Maia
  • Joe: Jan Großfeld
  • Louise / Mrs. Wilde: Franziska Kuropka
  • Ensemble / Ballerina: Ella Carolan
  • Ensemble: Annika Böbel, Nicolas Köhler, Jordan Calloway, Edgar Sagarra 

Wir bedanken uns bei Showslot für die Einladung!


Artikel von Sandra


Weitere Tourdaten

  • 17.11.-19.11.2024 – Hamburg
  • 24.11.-25.11.2024 – Bielefeld
  • 27.11.-29.11.2024 – Münster
  • 01.12.-02.12.2024 – Hannover
  • 10.12.-13.12.2024 – Stuttgart
  • 26.12.-29.12.2024 – Frankfurt/Main