Show must go on – A tribute to Freddie Mercury – Kammertheater Karlsruhe
„When you`re through with life and all hope is lost.
Hold out your hand friends will be friends. Right till the end“ (Queen)

Uraufführung: 09.09.2017 – Wiederaufnahmepremiere: 16. Juli 2025 – rezensierte Vorstellung: 19. Juli 2025
Das Leben von Farrokh Bulsara, besser bekannt als Freddie Mercury war bunt, schrill, extrem aber auch tragisch. Das er zu den größten der Musikszene gehört, ist unumstritten, doch wer war Mercury wirklich?
Bis heute ist es wohl das best gehütete Geheimnis der Musikwelt, wo sich die sterblichen Überreste von Mercury befinden. Dieser Frage stellt sich auch das Musical SHOW MUST GO ON von Ingmar Otto und begibt sich so auf die Reise in Freddie Mercurys Welt. Ein Eintauchen in die privatere Seite dieser Legende und einige seiner engsten Vertrauten.
Im Kammertheater Karlsruhe kann man sich nun wieder auf die spannende Reise und auf die Spuren von Freddie Mercury begeben. Die Wiederaufnahmepremiere ist wieder Mal geglückt!
Handlung
Da auch Jahrzehnte nach Mercurys Tod nicht bekannt ist, wo seine Asche begraben wurde, wird der junge Mann Frederick, beauftragt diese ausfindig zu machen. Auf dieser Suche treten sehr enge Vertraute ins Visier von Frederick und die große Frage ist, wer von ihnen weiß wo Freddie begraben wurde?

Mary Austin war Freddies erste große Liebe und bis zuletzt, auch nach ihrer Trennung, blieb sie treu an seiner Seite. Peter Freestone sein treuer Freund und Berater, kümmerte sich um alles, vor allem um seine imposanten Outfits. Freddie und er standen sich sehr nahe. Auch die Schauspielerin Barbara Valentin war für Mercury eine große Stütze in seinem extravagantem Leben. In München lebte er längere Zeit mit ihr zusammen. Seine letzte große Liebe war Jim Hutton, welcher auch nach seiner Diagnose, treu an Mercurys Seite blieb.
Alle vier erzählen vom Leben mit Freddie. Seinem Aufstieg vom Kunststudenten Farrokh Bulsara, hin zur gefeierten Musiklegende Freddie Mercury. Frederick taucht ein in die Lebensgeschichte des Sängers und erkennt wie wichtig alle vier Begleiter für ihn waren.
Der Weg von Mercury war nicht leicht. Er führte ein ausschweifendes Leben. Er lies nichts aus und genoss das hier und jetzt. Seine Liebe zur Musik war so groß, dass er immer daran glaubte, erfolgreich zu werden. Mit „Killer Queen“ kam der ersehnte Durchbruch, „Bohemian Rhapsody“ machte ihn und die Band QUEEN zu Legenden.
Doch steckte hinter dem extravaganten Mercury eine weiche, stille auch verletzliche Person. Seine Diagnose HIV, traf alle sehr hart, doch wollte er, dass alles so bleibt wie es ist und vorerst niemand sonst davon erfährt. Alle blieben an seiner Seite, bis Freddie den Kampf gegen die Krankheit 1991 verlor.
Begebt euch mit Frederick auf die spannende, sowie interessante Reise durch die Lebensgeschichte von Freddie Mercury im Kammertheater Karlsruhe bei SHOW MUST GO ON.
Inszenierung

Eine großartige Hommage an die Legende Freddie Mercury wurde mit diesem Musical geschaffen. Es ist spannend und interessant auf diese Art in die Lebensgeschichte Mercurys einzutauchen.
Seine Weggefährten zu begleiten, die verschiedenen Seiten und Blickwinkel zu sehen und so auf die persönliche wie auch musikalische Reise dieses Ausnahmekünstlers zu gehen.
Er polarisierte, liebte Frauen und Männer, war nach außen schrill, bunt und übertrieben. Privat jedoch war er ganz anders, ruhig, seelisch zerbrechlich und nachdenklich.
Wie wichtig seine vertrauten Menschen für ihn waren, wird in diesem Stück sehr deutlich und diese Begebenheit macht es besonders. Sehr spannend war es , die einzelnen Blickwinkel der vier Vertrauten, sowie die Verbindungen untereinander zu erleben. Es geht in diesem Stück nicht nur um den Ausnahmekünstler, es geht um Freundschaft, Liebe und Zusammen- sowie Rückhalt.
Wohl genau der Gegensatz von extrem nach außen und still nach innen, war es wohl, der ihn zu diesem grandiosen Songwriter hat werden lassen, der er war. Seine Songs haben Geschichte geschrieben und begeistern die Menschen bis heute, sowie es auch an diesem Abend war.
Sobald die ersten Töne von „We will rock you“ erklangen , klatschte jeder mit und es hielt niemanden mehr auf den Stühlen. Viele der bekannten, großen Songs von QUEEN sind in diesem Musical vertreten und ziehen das Publikum sofort in den Bann.
Das Bühnengeschehen spielt sich auf zwei Ebenen ab. Unten auf der Bühne sowie auf einer Art Bühnensteg, welcher sich in einigen Metern über dem Boden befindet. Diese obere Ebene verlieh dem Stück Dynamik und ändert auch optisch den Blickwinkel des Zuschauers. Flexibel verschiebbare Elemente bildeten einzelne Szenen ab. Der Blickpunkt des Bühnenbildes war außer Frage, eine große Abbildung der jungen „Queen Elizabeth II“ hinter der oberen Bühnenebene.

Bunte Lichttechnik sowie die zu den Szenen passenden Kostüme verliehen dem Stück Charakter. Die Einspielung einer Sequenz aus einem QUEEN Musikvideo schuf die Verbindung von Theaterstück zur wahren Begebenheit und zeigte, wie außergewöhnlich und polarisierend, Mercurys Ideen waren.
Mit dieser Inszenierung wird einem der größten Musiker aller Zeiten auf angemessen bunter, lauter, extravaganter, freundschaftlicher aber auch nachdenklicher Art, Tribut gezollt.
Einzig die Tonabmischung war an diesem Abend nicht ganz harmonisch. Oft war die Musik leider etwas zu laut oder die Mikrofone nicht optimal eingestellt. Dies war an der ein oder anderen Stelle etwas schade. Im zweiten Akt wurde es besser, aber bei manchem Song kam so die Qualität der hervorragenden Künstler nicht optimal zur Geltung.
Geballte Stimmpower boten die fünf Darstellenden an diesem Abend. Von den leisen Tönen bis zu den rockigen Songs sangen alle mit großer Hingabe. Alle Songs begeisterten, für mich war das absolute Highlight „No one but you“. Ein Song, den seine Bandkollegen nach dem Tod veröffentlichten, sorgte für Gänsehaut. Er steht im Stück für die ruhige, zerbrechliche Seite Mercurys, die er in sich trug.
Die Harmonie im Schauspiel der Charaktere war hervorragend und erzählte dem Zuschauer auf authentische Weise die Geschichte. Die Verbindungen sowie auch Spannungen, welche zwischen den einzelnen Rollen entstanden, waren sehr gut erarbeitet und dargestellt.
Das „Queen Feeling“ verbreitete sich, dank der fantastischen Darstellenden, vom ersten bis zum letzten Ton im Theatersaal und lies das Kammertheater rocken.
Nick Harras füllte die große Rolle des Freddie Mercury mit Bravour aus und gewährte dem Publikum Einblicke in die Seele dieser Legende.
Mit Standing Ovations wurden die Darstellenden für ihre fantastische Leistung vom Publikum belohnt. Bis zum 31.07.2025 und vom 20-24.08.2025 ist SHOW MUST GO ON noch im Kammertheater Karlsruhe zu sehen. Vom 01.08. bis 17.08.2025 wird es dann Open Air in der Klosterruine Frauenalb aufgeführt.
Besetzung
- Freddie Mercury/ Frederick: Nick Harras
- Mary Austin / Kundin: Anne Leßmeister
- Barbara Valentin/ Jer Bulsara/Kundin/ Stewardess: Nadine Aßmann
- peter Freestone: Patrick Cambiaghi- Nitschke
- Jim Hutton/ Schneider/ kenny Everett/ Geisel: Stefan Schößwendter
- Inszenierung: Ingmar Otto
- Wiederaufnahmeregie: Patrick Nitschke
- Musikalische Leitung: Mark „Moody“ Hernadi
- Bühne: Ingmar Otto, Peter Schmitt
- Kostüme: Florian Angerer
- Produktionsassistenz: Milena Haubold
- Technische Leitung: Peter Schmitt
- Technik: Benedikt Lehmann, Ramon Schönfelder, Béla Treß, Negin Mozafari
- Disposition Kostüme/ Requisite: Mihaela Schönfelder
- Stückfotos : Nora Zimmer
Wir bedanken uns beim Kammertheater Karlsruhe für die Einladung.
Artikel von Rebecca
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