PRETTY WOMAN Tournee – Hollywoodflair in Oberhausen

Tourpremiere im Metronomtheater Oberhausen

© Dominik Flohr

Premiere & rezensierte Vorstellung: 30. Oktober 2025

Am 30. Oktober feierte „Pretty Woman – Das Musical” im Metronom Theater Oberhausen eine glamouröse Premiere und versprühte Hollywood-Flair. Bereits vor Betreten des Theaters wurde deutlich, dass dies ein besonderer Abend werden würde. Vor dem Eingangsbereich prangte nicht bloß ein roter Teppich, sondern auch eine weiße Stretchlimousine. Im Innenbereich des Theaters setzte sich die beeindruckende Atmosphäre nahtlos fort. 

Wer kennt ihn nicht: den Erfolgsfilm PRETTY WOMAN aus den 90er Jahren mit Richard Gere und Julia Roberts in den Hauptrollen?

Pretty Woman entführt das Publikum in eine Welt voller Hoffnung, Liebe und der klaren Message von der Kraft der Träume – Träume, die wir niemals aufgeben sollten. Schließlich weiß niemand, was das Leben noch für jeden Einzelnen von uns bereithält.

Bei genauerer Betrachtung hat die Geschichte der jungen Vivian jedoch weitaus mehr zu bieten. Sie beschreibt nicht bloß ihre optische Verwandlung, sondern vor allem ihren inneren Wachstumsprozess: vom Kampf gegen soziale Diskriminierung, bis sie ihren eigenen Wert erkennt und eine emanzipierte Frau wird. Deutlich wird, welch starke und wertvolle Wirkung die Macht der Liebe haben kann.

Komponiert von Weltstar Bryan Adams und seinem langjährigen Songwriting-Partner Jim Vallance, bringt das Musical die Magie des Films dynamisch auf die Bühne. In Zusammenarbeit mit Stage Entertainment ist Pretty Woman – Das Musical ab sofort einer neuartigen Inszenierung auf großer Tournee.

Die Produktion dieser Neuinszenierung obliegt Ralf Kokemüller, geschäftsführender Gesellschafter von Limelight Live Entertainment, einem gemeinsam mit Semmel Concerts Entertainment neu gegründeten Unternehmen für innovative Musical- und Showformate. Das Publikum kann sich auf eine tolle Show freuen, die die unverwechselbare Magie des Originals auf moderne Weise inszeniert.

Creative Producer Martin Flohr vertraut dabei auf innovative Bühnenbilder, aufwendige Choreografien sowie die musikalische Kraft der Songs von Bryan Adams.

Regie führte Carline Brouwer, die seit 2008 als Musical-Regisseurin europaweit tätig ist und mehrfach ausgezeichnet wurde. Unter anderem als „Beste Regisseurin” in Deutschland für Sister Act sowie mit Preisen für „The Bodyguard“ in Italien und den Niederlanden. Das Bühnenbild von Carl Janssen Höfelt ist für eine Tourproduktion außergewöhnlich aufwändig und wird durch gezielte Videoproduktionen ergänzt. So lässt sich ein Aufbau, der aus mehreren Stockwerken besteht, mühelos verwandeln – von einer Straße über eine luxuriöse Suite bis hin zu einer beeindruckenden Lounge in der Oper.

An dieser Stelle möchten wir Marc Heinz, der gemeinsam mit Jordy Veenstra für das Lichtdesign verantwortlich war, ganz besonders loben. Als international gefragter Lichtdesigner setzte Marc Heinz bereits über 650 Projekte um. Zu seinen Arbeiten zählen die Lichtdesigns für zahlreiche Musicals wie Pretty Woman (Utrecht und Deutschland-Tournee), Shrek, Hairspray, Fame, Grease, The Sound of Music, Legally Blonde, Cinderella und Footloose. Die beeindruckenden Effekte der aktuellen Tourproduktion spiegeln die herausragende Zusammenarbeit wider. Beispielsweise verwandelte sich das Hotel binnen weniger Sekunden in eine glamouröse Oper – oder es schienen funkelnde Sterne in der Nacht. Selten fiel ein Lichtdesign an einem Abend gleich so häufig und eindrucksvoll auf.

© Dominik Flohr

Die energiegeladenen Choreografien sind das Meisterwerk von Eline Vroon und Ryan Berkman. Eline Vroon verkörperte zahlreiche Rollen, sowohl auf als auch hinter der Bühne, unter anderem als Darstellerin, Tanzkapitänin, Choreografin und Regisseurin. Ihre vielseitigen und energiegeladenen Choreografien waren herausragend und prägten den besonderen Charakter des Stücks maßgeblich. Das Repertoire reichte von klassischen Tanzszenen über moderne Hip-Hop-Moves bis hin zum leidenschaftlichen Tango.

Das Sounddesign stammt von Gareth Owen und Ramon van Stee. Gareth Owen ist ein vielfach ausgezeichneter Sounddesigner, der zu den führenden Köpfen seines Fachs zählt. Zu seinen Broadway-Highlights zählen unter anderem MJ: The Musical, Back to the Future, & Juliet, Come From Away und Bat out of Hell. Ramon van Stee arbeitete 15 Jahre lang als Sounddesigner in den Niederlanden und Belgien, bevor er zu Gareth Owen Sound wechselte, wo er bis heute kreativ tätig ist.

Auch die Kostüme spielen in diesem Stück eine große Rolle. Cocky van Huijkelom hat sich vor allem mit ihren preisgekrönten Kostümentwürfen für die Musicals Evita, Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat und Zorro einen Namen gemacht. Zu sehen ist eine breite Vielfalt: von den schicken Damen der Gesellschaft über freizügige Outfits bis hin zu Business-Looks mit schicken Anzügen und später den stilvollen und eleganten Outfits der Vivian Ward. Passend dazu unterstrich Karina Brachner die Looks mit dem passenden Make-up und entsprechenden Perücken.

 

Was wäre ein Musical ohne die perfekte Musik? Dan Tomkinson übernahm die musikalische Leitung. Er ist Pianist, Komponist und Orchestrator. Zu seinen Referenzen zählen Produktionen für die BBC und Disney Resorts sowie die Musicals Rocky Horror Show, Elisabeth, Abenteuerland, Starlight Express, Moulin Rouge und Bodyguard.

Übersetzer Frank Ramond und Nina Schneider haben dafür gesorgt, dass wir die Texte auch in deutscher Sprache verstehen können – mit sehr gutem Ergebnis.

Weshalb wir alle Beteiligten umfangreicher als gewöhnlich erwähnen? Zum einen zeigt sich so eindrücklich, mit wie vielen Personen eine Produktion verbunden ist. Zum anderen wird die Bedeutung des Zusammenspiels aller Beteiligten deutlich. Ohne eine optimale Beleuchtung würden die Darstellenden buchstäblich im Dunkeln stehen, ohne eine gute Tonregie würden wir nichts hören und ohne Bühnenbild … Ohne dem würden das Publikum kaum ein Gefühl für die Szenen entwickeln. Pretty Woman ist der Beweis dafür, was entstehen kann, wenn alle Stränge perfekt ineinandergreifen. 

Das gilt selbstverständlich genauso für die Menschen auf der Bühne. Ausnahmslos jeder, der an diesem Abend auf der Bühne stand, versprühte Energie und eine große Spielfreude. Ihr Zusammenspiel verlief reibungslos. Auch kurzzeitige technische Probleme überspielten sie souverän und bewiesen ihre Professionalität. Tontechnische Störungen sind bei einer Premiere, bei der ohnehin Aufregung mitspielt, sicherlich keine wünschenswerte Situation – doch gerade diese kleinen Tücken bewiesen letztlich einmal mehr die Souveränität aller Beteiligten.

Die Tänzer und Tänzerinnen beeindruckten durch ihre Dynamik und die fortwährend saubere Ausführungen der doch sehr anspruchsvollen Choreografien.

Selbstverständlich möchten wir eine kleine Auswahl besonders hervorheben – auch wenn wir in diesem Zuge alle Namen aufzählen könnten.

© Dominik Flohr

Shanna Slaap begeisterte als Vivian Ward mit ihrer warmen, sanften und zugleich starken Stimme und sorgte so für die Höhepunkte des Abends. Ganz gleich, ob mit leisen Tönen oder wie in „Kein Weg zurück“ kraftvoll: Shanna Slaap konnte in ausnahmslos jedem Song begeistern. Ebenso fesselnd wie ihre Gesangsdarbietungen waren ihre Tanzszenen. Hervorzuheben ist hier die Tanzszene, als Vivian Nachhilfe im Tango bekommt. Eleganz und Leichtigkeit, gepaart mit ihrer unvergleichlichen Energie, zeichneten ihren Tanz aus. Schauspielerisch wusste sie sowohl die freche und schlagfertige als auch die zerbrechliche Facette ihrer Rolle überzeugend zu verkörpern. Insbesondere die weniger „damenhaften” Sprüche kamen dank ihrer natürlichen Art beim Publikum gut an und sorgten für viele Lacher. Ihr Zusammenspiel mit Mathias Edenborn, der Edward Lewis verkörperte, war harmonisch, ihre Stimmen harmonierten hervorragend.

Mit seiner charismatischen Art war Mathias Edenborn die perfekte Besetzung in der Rolle des Edward Louis. Die Mischung aus erfolgreicher Fassade, Einsamkeit, dem Sehnen nach Freiheit und innerer Verletzlichkeit meisterte er mit Bravour. So konnten wir sämtliche Facetten seines komplexen Spielcharakters erkennen. Stimmlich brillierte er sowohl in den Duetten mit Shanna Slaap als auch in den Solosongs.

© Dominik Flohr

Sophie Reinicke schlüpfte in die Rolle von Kit de Luca, Vivians Freundin. Ein Wort prägte ihre Darbietung während des gesamten Abends: Power! Mit ihrer kraftvollen Powerstimme ließ sie uns staunend und beeindruckt in den Theatersitz sinken. Ihr Schauspiel war perfekt, ihre flippige Art wirkte authentisch und erheiterte das Publikum. 

Steffi Regner sorgte für die Überraschung des Abends. In der Opernszene schmetterte sie einen Auszug aus „La Traviata“ und sorgte damit für Begeisterungsstürme und einen Gänsehautmoment. Wann erlebt man während eines Musicalbesuchs schon den Luxus, einen Opernauftritt in einer solchen Perfektion zu hören?

Aber auch Benedikt Ivo, der gleich drei Rollen übernahm, und Benjamin Plautz überzeugten durch ihre Bühnenpräsenz und schauspielerische Leistung.

Fazit

Pretty Woman – Das Musical begeisterte uns mit einer Mischung aus Humor und Tiefgang. Auf leichtfüßige Weise vereint es den Appell, das Träumen nie aufzugeben, mit sozialkritischen Themen. Die Musik liefert zahlreiche Ohrwürmer und macht den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die zentrale Botschaft des Musicals ist auch heute noch aktuell: Liebe kann positive Veränderungen ermöglichen und von alten Mustern befreien.

Noch bis zum 9. November gastiert das Stück im Metronom Theater in Oberhausen, bevor es auf große Tour geht. Im Februar 2026 kehrt es dann für mehrere Wochen erneut ins Metronom Theater zurück.

Besetzung des Abends

  • Vivan Ward: Shanna Slaap
  • Edward Lewis: Mathias Edenborn
  • Kit de Luca: Sophie Reinicke
  • Philip Stuckey: Benjamin Plautz
  • Happy Man/Thompson/Hollister: Benedikt Ivo
  • Philip Stuckey: Benjamin Plautz
  • Scarlett: Sofie de Schryver
  • Senator Adams: Máté Gyenei
  • Violetta/Erika: Steffi Regner
  • Six Strings: Valerio Croce
  • Digby: Manuel Nobis
  • Guilio: Paul Fruh
  • Landlord: Leopold Lachnit
  • Alfredo/Carlos: Ivan Persson
  • Rachel: Martina Peruzzi
  • Susan/Amanda: Amber Quint
  • Ensemble: Sascha Luder, Noeï Lee, Lena-Sophie Pudenz, Aniek Mommers, Katharina Meissner, Molly Hunt, Tjesse Bleijenberg, Alessandro Ripamonti, Sam Rondeel
  • Musikalische Leitung: Dan Tomkinson
  • Band: Pascal Kierdorf, Robert Lindemann, Miguel Curi, Leonard Kunstmann, Sam Torrington

 

Wir bedanken uns bei Semmel Concerts & Limelight Live für die Einladung!


Artikel von Sandra


Weitere Tourtermine 2025/2026

12. November 2025 – 14. Dezember 2025: München

17. Dezember 2025 – 10. Januar 2026: Frankfurt/Main

13. Januar 2026 – 18. Januar 2026: Baden-Baden

27. Januar 2026 – 01. Februar 2026: Basel

03. Februar 2026 – 15. März 2026: Oberhausen

17. März 2026 – 22. März 2026: Bremen

25. März 2026 – 12. April 2026: Wien

15. April 2026 – 03. Mai 2026: Berlin

27. Mai 2026 – 07. Juni 2026: Stuttgart

09. Juni 2026 – 21. Juni 2026: Füssen

30. Juni 2026 – 12. Juli 2026: Graz

14. Juli 2026 – 09. August 2026: Linz

Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, sowie unter www.eventim.de.