Musik ist…

…in der Klosterkirche Hennef – 29. Juni 2018

Ein außergewöhnlicher Konzertabend

mit Pia Douwes und Wilma Harth

(c) Melanie Gröbe
(c) Melanie Gröbe

Die Klosterkirche im beschaulichen nordrhein-westfälischen Hennef: Das Konzept, in einer alten Kirche ein zentral, aber dennoch im Grünen gelegenes Tagungs- und Eventzentrum zu kreieren, ist ungewöhnlich. Der historische Bau strahlt eine große Ruhe und Kraft aus und schafft so ideale Rahmenbedingungen, um aus dem größtenteils hektischen Alltagsleben für einige Stunden in eine andere Welt entfliehen zu können.

An einem sonnigen und warmen Abend Ende Juni, präsentieren Pia Douwes, als eine der hierzulande beliebtesten und bekanntesten Musicaldarstellerinnen und die Sopranistin Wilma Harth – die Gesamtleitung obliegt ihrem Mann Wolfgang – in diesen wunderschön anmutenden Räumlichkeiten „Musik ist…“, ein Konzerterlebnis der besonderen Art. „Persönlicher, intimer…direkt von Mensch zu Mensch. Keine schillernde große Produktion, kein aufsehenerregendes Musicalspektakel – leise Töne und Momente der Nachdenklichkeit.“ (Wolfgang Harth)

(c) Melanie Gröbe
(c) Melanie Gröbe

Der Zuschauer lässt bereits beim Betreten des Veranstaltungsortes staunende Blicke schweifen und fühlt sich emotional gefangen, noch bevor ein einziger Ton erklungen ist. Die wunderbaren Stimmen der beiden Sängerinnen tun später ihr übriges und erwecken die von ihnen vorgetragenen Texte und Musik auf erstaunliche, ungeschminkte Weise zum Leben. Durch die einer Kirche eigenen Architektur mit vielen Bögen und Kuppeln, entsteht eine zauberhafte Akustik, welche den aparten Rahmen perfekt komplettiert. Am Flügel begleitet werden sie von der als „One-Women-Orchester“ bekannten und ebenfalls überaus beliebten Pianistin Marina Komissartchik, deren großartiges Spiel die beiden Damen gekonnt durch die Nacht trägt.

Zu hören gibt es neben Musicalmelodien aus bekannten Stücken wie zum Beispiel „Mozart“ oder „Mamma Mia“, und eingängigen Popsongs wie „Over the Rainbow“, „The Rose“ oder „Thank you for the Music“, auch solche Lieder, deren Bekanntheitsgrad deutlich geringer ist. Sie werden von den Protagonistinnen einzeln oder im Duett dargeboten und lassen sowohl spür- als auch hörbar werden, wie sehr diese sich mit Musik verbunden fühlen und sie ihnen förmlich aus dem Herzen springt. Zwischen den einzelnen Stücken gewährt Pia Douwes immer wieder kurze Einblicke in ihr Buch „Augen.Blicke aus dem Barock“, die die Zuschauer zum Nachdenken und Schmunzeln anregen.

(c) Melanie Gröbe
(c) Melanie Gröbe

Über das liebevoll zusammengestelltes Programm mit sorgsam ausgewählten Liedern sowie kleinen charmanten Moderationen, bringen Douwes und Harth den Zuschauern ihr Empfinden von und ihre Einstellung zur Musik näher. Es entsteht ein gelungener, kurzweiliger Abend voller Freude, viel Gefühl und noch mehr Gänsehautmomenten, der an nicht wenigen Stellen dafür sorgt, dass Taschentücher gezückt werden um versteckte Tränen aus den Augenwinkeln zu wischen.

Einen solch unfassbar schönen und emotionsgeladenen Abend möchte man gerne noch viel länger genießen dürfen. Leider neigt dieser sich aber gefühlt viel zu früh dem Ende entgegen und die beiden Sängerinnen entlassen das Publikum, nicht jedoch ohne von diesem mit tosendem Applaus bedacht zu werden, mit einer letzten Zugabe und weiterem Höhepunkt, dem Frank Sinatra-Song „My Way“, in die späte aber laue Frühsommernacht. Überall sind lobende Worte zu vernehmen, die vermuten lassen, dass dieses berauschende Konzerterlebnis sicher noch lange in den Herzen und Ohren der Zuhörer nachhallen wird.


Text und Fotos: Melanie