MusicalWinter Hameln 2024: Die Päpstin – Interview mit Verena Mackenberg
Von der Greatest Show über Tootsie und Oz ins heilige Rom
Verena Mackenberg tourte Anfang des Jahres erneut mit THIS IS THE GREATEST SHOW durch Deutschland und Österreich. Dabei begeisterte sie unter anderem als Jenny Lind mit „Never enough“ und lies manches Tränchen kullern. Den Sommer verbrachte Mackenberg schließlich in Bad Villbel und spielte dort in TOOTSIE und dem ZAUBERER VON OZ. Als krönenden Jahresabschluss feiert Verena Mackenberg ihr Debut bei Spotlight Musicals im Rahmen des MusicalWinters in Hameln als PÄPSTIN Johanna.
Liebe Frau Mackenberg, Sie feiern beim MusicalWinter Hameln Ihr Spotlight Debut. Man hatte im Vorfeld viele Namen für die Johanna auf dem Zettel, aber tatsächlich war die Verkündung eine Überraschung. Wie kam es nun dazu?
Ich habe mich immens über die Einladung zur Audition gefreut. Das ist natürlich eine Traumrolle und immer, wenn ich die Songs gehört habe, dachte ich mir: das würde ich auch gerne mal singen. Ich hatte nur wenige Tage zur Vorbereitung der Songs und Szenen für das Vorsingen und habe Tag und Nacht geübt. Am Tag der Audition war ich ziemlich aufgeregt, habe aber sehr positives Feedback von Peter Scholz und Dennis Martin bekommen. Ich war überglücklich , als der Anruf von meinem Agenten kam, dass ich ein Angebot bekommen habe. Ich bin sehr dankbar für die Chance und bin schon voller Vorfreude auf die Zeit in Hameln.
Die Wiederaufnahmeproben in Hameln sind immer eng getaktet. Wie bereiten Sie sich bereits im Vorfeld auf Johanna und das gesamte Stück vor?
Natürlich habe ich zur Vorbereitung wahnsinnig viel Material erhalten. Zusätzlich geben mir die Kollegen, die die Inszenierung auch schon in Fulda gespielt haben, jede nur mögliche Hilfestellung.
Tatsächlich gehe ich aber auch immer gerne mit meinen Rollen spazieren. Ich höre dabei die Musik, gehe die Texte durch und stelle mir vor, was Johanna bei ihren Ereignissen, Entscheidungen und Schicksalsschlägen wohl gedacht und wie sie sich gefühlt hat. Gerade bei einem Spaziergang bin ich fokussierter und fühle mich dabei ruhiger. Das hat sich in meiner bisherigen Karriere immer bewährt.
Wie viel Johanna steckt in Verena Mackenberg oder wie viel Verena Mackenberg steckt in Johanna?
Ich glaube, was Johanna und Verena gemeinsam haben, ist ihre Wissbegierde. Mich interessieren dabei jetzt weniger die griechischen Schriften, aber beim Thema Musik war ich schon von klein auf neugierig und wollte alles lernen. Ob in der Schule beim Musikunterricht, beim Klavierspielen oder in Musiktheorie, ich konnte nie genug bekommen.
Und als für mich mein Berufswunsch feststand, konnte mich auch niemand davon abhalten. Ich habe hart gearbeitet, gekämpft, Rückschläge erlitten, aber nie aufgegeben. Und ich glaube, so ist Johanna auch ihrer Bestimmung gefolgt.
Bis heute ist nicht abschließend geklärt, ob es Johanna wirklich gegeben hat. Wenn es sie gegeben hätte, was würden Sie ihr mit auf den Weg geben?
Puh, das ist ganz schön schwierig. Ich hätte ihr in erster Linie DANKE gesagt. Sie hat sich eingesetzt für die Rechte der Menschen, die es in ihrem Leben genauso schwer hatten wie sie. Gerade für die Frauen hat sie gekämpft und schlussendlich auch viel möglich gemacht. Sie war eine Pionierin, die einen Stein ins Rollen gebracht hat, ähnlich wie Hildegard von Bingen oder Johanna von Orleans. Für diesen Mut und diese Stärke hätte ich ihr gedankt.
Das Hamelner Publikum ist bereits 3x in den Genuss der Originalversion gekommen. Bei der nun angekündigten Neuinszenierung ist der ein oder andere skeptisch. Warum sollte sich jeder eine Karte kaufen, der auch schon 2013/2014/2019 DIE PÄPSTIN gesehen hat?
Ich muss dazu vorweg sagen, dass ich die Originalversion selbst nie gesehen habe. Aber natürlich habe ich gehört, welche größeren Änderungen vorgenommen wurden.
Ich persönlich mag an der neuen Inszenierung, dass die Zuschauer mit einem positiven Gefühl aus dem Theater gehen können. Durch das Ende schließt sich meiner Meinung nach ein Kreis und das gibt dem ganzen Stück eine hoffnungsvollere Perspektive.
Zusätzlich bin ich total glücklich, wieder in einer Gil Mehmert Inszenierung mitwirken zu dürfen. Ich habe bereits in einigen seiner Produktionen mitspielen, aber auch viele Stücke von ihm anschauen dürfen und bin immer überzeugt. Seine Inszenierungen sind immer sehr bildhaft, durchdacht und garantieren sehr gute Qualität. Das alleine ist schon Grund genug, sich das Stück in Hameln anzusehen.
Worauf freuen Sie sich am Meisten?
Ich freue mich riesig auf das Stück, und natürlich auch auf die Musik. Es macht bei der Vorbereitung schon so einen Spaß, die Songs zu singen.
Aber in erster Linie freue ich mich auf die Kollegen. Einige kenne ich schon aus anderen Produktionen, aber viele lerne ich in Hameln erst kennen. Das ist immer aufregend und besonders.
Und nicht zu vergessen freue ich mich auf Hameln. Ich war noch nie dort, aber ich habe im Vorfeld schon so viel Positives darüber gehört. Toll auch, dass wir im Dezember dort spielen, ich hörte, der Weihnachtsmarkt soll wunderschön sein.
Wir bedanken uns für das Interview und wünschen alles Gute für die weiteren Proben!
Interview: Anna-Virginia