Musical Masquerade 2017

Gezeichnet von der Krankheitswelle

Bevor der eigentliche Bericht beginnt, möchte ich in wenigen Sätzen das Konzept der Musical Masquerade erklären: Grundidee des alljährlichen Konzertes ist es, dass keiner weiß, wer da eigentlich auf der Bühne steht. Es werden lediglich auf der Homepage der Musical Masquerade Hinweise zu den Künstlern veröffentlicht. Das Grübeln bei den Fans beginnt. Drei, dem gemeinen Musicalgänger, bekannte Musicaldarsteller bieten, unterstützt von Nachwuchskünstlern, einen abwechslungsreichen Einblick in die Welt der Musicals. Die drei renommierten Künstler treten hierbei jedoch vor der Pause maskiert auf – Aufgabe des Publikums ist es, sie zu erkennen. In der Pause werden Stimmzettel eingesammelt und aus allen richtigen Antworten wird ein Gewinner gezogen. In diesem Jahr war der Preis ein (Musical-)Reise-Gutschein im Wert von 200 €.

Nun aber zum eigentlichen Bericht. Vorneweg sei gesagt, dass die 7. Musical Masquerade in der Ibbenbürener Schauburg wohl unter keinem guten Stern stand. Veranstalter Jörg Beese schilderte dem Publikum in der Anfangsmoderation, dass die aktuelle Grippe-Krankheits-Erkältungswelle auch vor dem Musicalbusiness keinen Halt gemacht hat. So sagte zwei Tage vor dem Konzert ein stimmloser Kevin Tarte ab, der eigentlich eine der Masken aufsetzen sollte. Der Veranstalter scheint jedoch gut vernetzt zu sein, sodass mit Chris Murray ein durchaus würdiger Ersatz aufgetrieben werden konnte. Die Informationen auf der Homepage wurden angepasst und ein erneutes Grübeln bei den Fans begann. Chris Murray selbst gab schließlich auch einen kleinen Hinweis auf seiner Facebook-Seite, sodass der ein oder andere eins und eins zusammen zählen konnte. Beeses Puls schnellte wenig später aber wohl erneut hoch, als mit Sarah Wilken eine der Nachwuchskünstlerinnen – vorgesehen für diverse Duette und ein Terzett – ebenfalls krankheitsbedingt absagte. Er bemühte erneut seine Kontakte sowie die sozialen Netzwerke um auch diese Lücke zu füllen. Auch diese Lücke konnte mit nicht maskiertem, aber durchaus namhaftem Ersatz in Form von Jessica Kessler gefüllt werden.

Quelle: Da Capo (Facebook)
Quelle: Da Capo (Facebook)

Hinter der Maske wurde Murray von David Jakobs und Maaike Schuurmans unterstützt. Die vier Profis konnten zusammen mit den Nachwuchskünstlern Marvin Schütt, Lena Hespe, Julia Hingst und Jens Heeger sowie dem Chor des Graf-Adolf-Gymnasiums (Tecklenburg) ein solides Programm, welches man im Rahmen eines solchen Konzertes erwartet, gestalten. Der Stress, welcher im Vorfeld des Konzerts durch die kurzfristigen Absagen gewiss aufgetreten ist, war am Abend nicht zu spüren.

Ich ziehe meinen Hut insbesondere vor den jungen Talenten, welche in nicht einmal 24 Stunden Parts einstudierten, welche sie nie zuvor gesungen haben. So konnte die Setlist größtenteils beibehalten werden. Das ursprünglich geplante „Für Sarah“ wurde gestrichen und ersetzt. David Jakobs präsentierte zudem zwei unplugged Songs mit der Gitarre, welche eine willkommene Abwechslung zur Setlist darstellten.

Insgesamt war das Programm gut, hielt aber meines Erachtens weniger Überraschungen und Höhepunkte parat als bei früheren Masqueraden. Highlights waren, neben der oben genannten Für-Sarah-Änderung, Jessica Kesslers „I want it all“ von Queen sowie Chris Murrays „Im Sommer“ aus Disneys Eiskönigin.

Insgesamt bestand die Setlist überwiegend aus bekannten Songs. Beispielsweise aus „Mozart!“, „West Side Story“, „Evita“, „Tanz der Vampire“ oder „Das Phantom der Oper“.

Alles in Allem war auch die diesjährige Musical Masquerade ein durchaus gelungener Konzertabend, welcher sofort Lust auf das nächste Jahr macht. Der Besuch ist durchaus empfehlenswert.


Wir bedanken uns bei Anja H. für diesen Gastbeitrag!