Luther – Rebell Gottes

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Passend zum Jubiläumsjahr 2017 von Martin Luther, präsentiert das Stadttheater Fürth die Uraufführung des Musicals von Christian Auer und Nina Schneider, nach einer Idee von Wolfgang Adenberg.

INHALT

Albtraumartig erlebt Martin Luther wie er 1530 auf Initiative seines Gegenspielers Johannes Eck von Herzog Georg von Sachsen gefangengenommen und auf die Pleißenburg gebracht wird. Eck konfrontiert Luther mit dem Vorwurf der Kirchenspaltung und Ketzerei, der ganz Deutschland in Aufruhr versetzt habe. Luther wehrt sich und erzählt sein Leben. Sein ganzes Leben hatte er nur ein Ziel: den Menschen Gottes Gnade näher zu bringen. Luther berichtet, dass sein Studentenleben nur halb so lustig wie in Ecks Vorstellung gewesen wäre. Vielmehr wäre er bereits damals dem Augustinerkloster in Erfurt beigetreten, nachdem er durch die heilige Anna bei einem Sturm gerettet wurde. Dort wäre er ein übereifriger, von Selbstzweifeln gequälter Mönch gewesen. Sein „Entdecker“ Johann von Staupitz hätte ihn an die Universität Wittenberg geschickt, um Theologievorlesungen zu halten. Als Professor habe er den Menschen Trost gespendet, z.B. auch dem jungen Mathis, dessen Bruder einen Selbstmordversuch verübt habe. Auch dieser wäre nicht verdammt, wenn er aufrichtig seine Sünden bereue. Luthers progressive Lehren erhielten viel Widerhall. Sein Landesvater, Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, wurde sein Förderer. Als erfahrener Mann ahnte Friedrich, im Unterschied zu seinem skeptischen Berater Spalatin, dass der Vatikan mit der Finanzierung seines Palastes beschäftigt war, und nicht mit den „gefährlichen“ Ideen eines begabten jungen Mönchs. Papst Leo X. erhielt Geld von Christen aus aller Welt durch den Ablasshandel. In Deutschland sorgte Dominikanermönch Tetzel dafür, dass Menschen sich ihre Angst vor ewiger Höllenpein durch Geldspenden freikaufen konnten. Luther hatte diesen Skandal aufgedeckt. So kam es zu dem berühmten Thesenanschlag in Wittenberg. Herzogin Barbara unterbricht die Erzählung und wundert sich, dass Luther auf der Burg gefangen sei. Sie kennt ihn von der Disputation 1519 an gleicher Stelle, als Eck und Luther sich bereits „duellierten“. Die beiden erinnern sich an den Streit, bei dem Luther behauptete, Papst und Konzile können irren. Eck sah Luther damit als Ketzer entlarvt. Ein Prozess war jetzt unumgänglich, doch Friedrich erreichte, dass sich Luther nicht in Rom sondern in Deutschland vor dem Wormser Reichstag zu verteidigen hatte. Voller Gottvertrauen, aber auch voller Angst fuhr Luther nach Worms und widerrief vor Kaiser Karl und den Fürsten seine Lehren nicht. Das Volk, der junge Mathis und die meisten Fürsten waren begeistert, obwohl der Kaiser die Reichsacht über Luther verhängte.

Trotz des Jubels ahnte Friedrich die Gefahr und ließ Luther zum Schein überfallen und auf die Wartburg bringen. Dort quälten Luther wieder Albträume, Teufelsgestalten prophezeiten ihm sein Ende. Zur Untätigkeit gezwungen und nur in Kontakt zu Friedrichs Berater Spalatin kam Luther auf die Idee, das Neue Testament zu übersetzen, damit das ganze Volk die Bibel auf Deutsch lesen könne. Nach zehn Wochen war das Werk vollendet und löste eine Revolution aus. Doch manche missverstanden die Schrift als Aufforderung zum Ungehorsam. Es kam zum Bildersturm auch in Wittenberg. Gegen Anraten Friedrichs verließ Luther die Wartburg, um den Unruhen Einhalt zu gebieten. Eck erhebt weiter schwere Vorwürfe gegen Luther. So habe er bald nach seiner Rückkehr die entflohene Nonne Katharina von Bora geheiratet. Luther rechtfertigt sich: der Zölibat sei kein christliches Gebot. Luther bekennt sich zum Familienglück mit Katharina und einer reichen Kinderschar. Das Gespräch wird erneut unterbrochen durch eine Horde aufständischer Bauern, die in die Burg Georgs eingedrungen sind. Mit Entsetzen erkennt Luther Mathis als ihren Anführer. Weil Luther die Bauernaufstände missbilligt habe, sagt Mathis sich von seinem „Lehrer“ los, bekennt sich zur Freiheit vor der Leibeigenschaft. Eck sieht Luther endgültig der Aufwiegelung des Volkes überführt und drängt Herzog Georg zur Verurteilung. Doch auf Anraten von Herzogin Barbara lässt Georg Luther frei. Eine Inhaftierung oder gar Hinrichtung mache ihn nur zum Märtyrer. Die neue Zeit der Freiheit ist nicht aufzuhalten. Luther verteidigt sich mit den Worten, er habe nie zur Gefolgschaft aufgerufen. Niemand könne sich erdreisten, Gottes Willen genau zu kennen. „Wir kennen die Wahrheit nicht“, ist einer der letzten Sätze Luthers.

IMPRESSIONEN


Quelle: Pressematerial Stadttheater Fürth