Lesung mit Lilly Lucas, Dortmund Mai 2025

Am 05. Mai fand in der Mayerschen Buchhandlung Dortmund ein ganz besonderer Abend statt. Die Bestseller-Autorin Lilly Lucas besuchte, im Rahmen ihrer Lesereise, das Ruhrgebiet.
Nachdem sie, vor allem mit ihrer sechsteiligen Green-Valley-Love-Reihe (wenn man Find me in Green Valley nicht mitzählt), die in eben dieser Kleinstadt in den Rocky Mountains spielt, große Erfolge verzeichnen konnte, eroberten auch die ersten beiden Teile ihrer neuen Hawaii-Love-Trilogie direkt Platz 1 der Spiegel- Bestseller- Liste.
Lilly Lucas ist eine Autorin, die es wie kaum eine andere versteht, ihren Leser*innen in ihren Büchern ein Gefühl von Heimat und Nach-Hause-Kommen zu vermitteln. Nachdem in Green Valley eher kühlere Temperaturen herrschten, geht es in der neuen Reihe auf Hawaii wortwörtlich heiß her.
Neben der atmosphärischen Beschreibung der Umgebungen liegt es ihr am Herzen, in ihren Geschichten einen Platz für starke Frauen zu schaffen. Zeitgleich legt sie nicht nur im Privaten viel Wert auf einen gesunden familiären Zusammenhalt, sondern lässt familiäre Beziehungen und eine enge Bindung zwischen Geschwistern thematisch in ihre Geschichten mit einfließen. Das spiegelt sich in ihren mittlerweile 17 erschienen Büchern wieder.
Ein Genre, dass sich immer größerer Beliebtheit erfreut, ist die Dark Romance. Lilly Lucas aber bleibt dem Genre „New Adult“ treu und achtet dabei stets auf einen respektvollen Umgang ihrer Charaktere. Natürlich bleibt es, besonders bei ihrer Liebe für enemies to lovers (also zu deutsch Feinde zu Liebenden), nicht aus, dass es zu Spannungen zwischen den Protagonist*innen kommt. Das verleiht den Streitdialogen, die sie besonders gern schreibt, eine ordentliche Prise Witz und Humor. Zeitgleich werden die Grenzen der Frauen zu jedem Zeitpunkt respektiert. Ein Nein ist ein Nein und sollte niemals übergangen werden.
Dass diese Werte bei den Leser*innen Anklang finden, zeigt der immense Erfolg ihrer Bücher.
Der Abend begann mit einem ersten kleinen Ausschnitt, den die Autorin dem Publikum aus ihrem aktuellen Roman This could be Home vorlas. Die einzelnen Bände sind unabhängig voneinander lesbar. Für dieses wunderbare Gefühl von Nach-Hause-Kommen empfehle ich aber, die Reihe komplett zu lesen. Denn erst dann entfaltet sich auf den ersten Seiten unmittelbar das schöne Gefühl. Mir kam es vor, als wäre ich Anfang des Jahres in der kalten Jahreszeit zurück nach Hawaii gereist.
Inhalt
Wenn sie aneinandergeraten, schlagen die Wellen hoch.
Sunshine Laurie, angehende Rettungsschwimmerin, trifft auf Grumpy Lifeguard Tristan.
Seit Laurie Greenfield von dem gefeierten Big Wave Surfer Griffin »Chip« Chipman vor dem Ertrinken gerettet wurde, steht für sie fest, dass sie Rettungsschwimmerin werden möchte. Dafür ausbilden soll sie Chips Bruder Tristan, der Lifeguard ist, allerdings kein Geheimnis daraus macht, dass er Laurie für völlig ungeeignet hält, den harten Bedingungen am rauen North Shore standzuhalten.
Doch während er Laurie trainiert, merkt er, dass viel mehr in ihr steckt, als er dachte. Und dass sie ein ziemlich bezauberndes Lächeln hat. Auch Laurie muss ihre Meinung von Tristan überdenken, als ihr bewusst wird, dass er nicht nur zu ihr hart ist, sondern auch zu sich selbst. Vor allem fragt sie sich, was der Grund dafür ist …
Selbstverständlich hatten die Moderatorin und das Publikum auch die Möglichkeit, der sympathischen Autorin ihre Fragen zu stellen.

Welche Schreibroutinen hat die Autorin?
Eine an sich simple Frage, bei der Lilly Lucas aber direkt viele Sympathiepunkte einsammeln konnte. Sie schreibt am liebsten in den frühen Morgenstunden, wenn es ruhig ist. Geräusche stören ihren Schreibfluss, sodass sie auch schon mal auf Noise-Cancelling-Kopfhörer zurückgreift.
Bei ihrer Getränkeauswahl weicht sie dann doch weit von dem ihrer Kolleginnen ab. Denn sie mag keinen Kaffee (einzige Ausnahme bilden süße Kaffeevariationen). Stattdessen greift sie beim Schreiben auf Tee oder Club-Mate zurück.
Auch wenn der Beruf als Autorin mit viel Disziplin und, besonders kurz vor einer Deadline, Stress verbunden ist, legt sie viel Wert darauf, die Nachmittage mit ihrer Familie zu verbringen.
Wie ist es, im Sommer ein Winterbuch oder umgekehrt zu schreiben?
Lilly Lucas berichtete, von einer Weihnachtsplaylist im Sommer, um in die passende Stimmung zu kommen. Auch ihr Google Suchverlauf sei völlig durcheinandergeraten, als sie bei warmen Temperaturen in ihrer Green-Valley-Reihe die Weihnachtszeit einläutete.
All diese Fragen beantwortete sie mit einer freundlichen und zeitgleich so humorvollen Art, dass nicht nur ich viel Lachen durfte. Doch auch kritische Nachfragen, wie beispielsweise die nach dem Trend, Büchern im New Adult Genre Tropes zuzuordnen, fanden ihren Platz.
Sie erklärte, sich beim Schreiben ihrer Geschichten nicht die Frage zu stellen, welche Tropes sie einbaut oder gar zu überlegen, wie sie möglichst viele einbauen könne. Zeitgleich sei es schade, dass die Bücher anhand der Schlagwörter unmittelbar kategorisiert werden oder gewissen Tropes etwas Negatives zugeordnet wird. Als Beispiel nannte sie Second Chance. Eine Trope, die häufig als toxisch angesehen wird.
Doch was soll toxisch daran sein, einem Menschen eine zweite Chance zu geben?
Sie erläuterte, dass es häufig vorkomme, dass man eine Person zum falschen Zeitpunkt kennenlernt. Sich dann aber Jahre später wieder trifft – zu einem besseren Zeitpunkt. Und dann die gegenseitige Liebe entdeckt. Das spiegelt die Realität wieder, fernab von jeglichen toxischen Verhaltensweisen.
Dem kann ich mich nur anschließen. Wir sollten Bücher nicht anhand gewisser Schlagworte einstufen, sondern viel mehr Wert auf das Wie legen. Wie wird etwas umgesetzt? Welche Themen werden behandelt? Wie ist der Schreibstil? Wo spielt der Roman? Wie sind die Charaktere?
Eine letzte Frage, empfand ich als besonders einprägsam …
Lieber Farbschnitte oder ein Page Overlay?
Auch wenn sie angab, Farbschnitte zu bevorzugen, betonte sie, dass es ihr an sich nicht wichtig sei, ob ein Buch dieses Extra aufweise. Wir sollen Fokus wieder mehr auf den Inhalt, als auf die Optik legen. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Natürlich sehen Schmuckausgaben im Bücherregal wunderschön aus. Wenn allein ein fehlender Farbschnitt aber ein Auslöser dafür ist, ein Buch nicht zu kaufen oder gar eine Reihe nicht weiterzulesen, entspricht es meines Erachtens nicht mehr dem Kern.
Letztendlich sind Bücher da, um gelesen zu werden. Uns in fremde Welten zu entführen. Uns an Regentagen mit Sonne zu verwöhnen und ein wohliges Gefühl zu vermitteln.
Fazit

Lilly Lucas ist eine sympathische Autorin, die uns einen wunderbaren Abend beschert hat. Wer sich vor dem Sommerbeginn noch ein paar Sommerstrahlen einholen möchte, hat mit This could be Love und This could be Home eine gute Möglichkeit, sich den Sommer ins Herz zu lesen.
Am 01.09. erscheint dann der finale Teil This could be Forever. Alle Bücher sind im Dromer Knaur Verlag erschienen.
Wer die Chance hat, Lilly Lucas in einer Buchhandlung erleben zu können, sollte sie definitiv nutzen. Im Juni und September sind weitere Termine geplant, u.a. in München, Magdeburg, Hannover und sogar in Olten (Schweiz).
Wir bedanken uns beim Verlag für die Einladung und der Mayerschen Buchhandlung in Dortmund für die gute Organisation.
Artikel von Sandra