„Kiss me, Kate“ in Darmstadt: die vier Hauptdarsteller im Interview!

Am 02. Februar 2019 feiert Cole Porters Musical „Kiss me, Kate“ unter der Regie von Erik Petersen Premiere am Staatstheater Darmstadt. Während die Proben auf Hochtouren laufen, durfte Bühnenlichter.de dem Ensemble einen Besuch abstatten und die vier Hauptdarsteller Barbara Obermeier, Tobias Licht, Beatrice Reece und Oedo Kuipers interviewen…

Bühnenlichter: Barbara, du stammst aus einer Musikerfamilie und hast sehr früh schon Klavierunterricht genommen und im Chor gesungen. Wann war für dich dieser Moment, indem dir klar wurde, dass du auf die Musicalbühne möchtest?

Barbara Obermeier: Das war als ich 16 Jahre alt war. Ich war leider nicht auf einem musischen Gymnasium, sondern auf einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium. Wir hatten aber eine super Theatertruppe und der Lehrer hat sich entschieden „Cats“ aufzuführen. Da bin ich das erste Mal mit Musical in Berührung gekommen und nach unserer Aufführung und nachdem ich „Cats“ selbst in Stuttgart gesehen habe, war das so in meinem Kopf drin, dass ich das Ziel verfolgt habe, zu Aufnahmeprüfungen auf die Schulen gegangen bin und die Ausbildung absolviert habe. Es stand für mich also schon sehr früh fest, dass es mit Musik und Theater zu tun haben muss.

Bühnenlichter: Deine erste Tour war 2007 mit dem Familienmusical „Der kleine Lord“. Wenn man „Der kleine Lord“ hört, denkt man automatisch an den Film, der jedes Jahr im Dezember im Fernsehen läuft und für viele zur Vorweihnachtszeit dazu gehört. Welche Unterschiede gab es zwischen dem Film und dem Familienmusical?

Barbara Obermeier: Das Musical wurde von Konstantin Wecker und Christian Berg geschrieben und ich fand es schon sehr nah am Film dran. Ich habe mir den Film mit den Kollegen damals auch nochmal angeschaut und natürlich gab es im Film die Musik so nicht, aber es waren alle Charaktere aus dem Film auch auf der Bühne vorhanden und ich fand das sehr, sehr schön. Ich war die Erstbesetzung des Cedric und es war meine erste Rolle, die ich gespielt habe und eine große Herausforderung mit Mitte 20 einen Jungen, ein Kind, zu spielen. Es war auch eine gute Zusammenarbeit mit Konstantin Wecker. Wir haben viel in Hamburg mit ihm geprobt und das war schon sehr spannend. Er ist ein toller Musiker und Songwriter und er hat sich sehr eingebracht. Für mich war es ein sehr schönes Familienmusical, gerade um Weihnachten rum.

Bühnenlichter: Ab dem 02. Februar 2019 spielst du bei „Kiss me, Kate“ die Lilli Vanessi und die Katharina. Schildere uns bitte mal den Ablauf deiner momentanen Probentage.

Barbara Obermeier: Es ist ein bisschen unterschiedlich. Wir haben alle unterschiedliche Zeiten und sehen uns manchmal gar nicht, weil ich zum Beispiel sehr viel mit Tobias Licht spiele, während andere Kollegen sich auf Tanznummern vorbereiten oder parallel andere Szenen proben. Aber normalerweise haben wir von 10 Uhr bis 14 Uhr und von 18 Uhr bis 22 Uhr.
Gerade sind wir in der Phase das Stück wirklich zusammenzubauen. Was bei uns sehr spannend ist, ist vor allem die Bühne, da es eine Drehbühne ist. Das ist auch eine große Herausforderung: die ganzen Szenen, die auch oft vom Dialog in den Song überspringen und wo sich dann die ganze Bühne dreht, erstmal von der Probebühne auf die Hauptbühne zu bringen. Das muss alles gut getimed werden und da sind wir gerade dran.

Bühnenlichter: Beatrice, stelle dich bitte erstmal in ein paar Sätzen vor. Was hast du vor „Kiss me, Kate“ gemacht? Du bist ja auch nicht zum ersten Mal am Staatstheater Darmstadt. Was verbindest du mit diesem Theater?

Beatrice Reece: Ich bin Beatrice Reece und bin 34 Jahre alt. Ich spiele in Darmstadt zum zweiten Mal. Ich habe in der letzten Spielzeit in „Footloose“ die Rusty gespielt und bin jetzt wieder da als die Lois Lane/Bianca in „Kiss me, Kate“. „Footloose“ ist natürlich ein 80er-Jahre Hit-Musical und bei „Kiss me, Kate“ sind wir im klassischen Genre. Für mich ist es natürlich toll, dass ich eine Rolle spiele die nicht typisch meinem Aussehen entspricht. Das finde ich auch ganz toll, dass ich dafür eingesetzt werde, dass es also Schönheit in jeglicher Form gibt und nicht nur in einer schlanken Form. Das ist für mich sehr spannend, dass ich das an diesem Haus machen darf. Und dass es da auch kein Schubladendenken gibt, ist für mich als Darstellerin natürlich auch ein tolles Erlebnis. Ich mag dieses Haus einfach sehr gerne, es hat eine schöne Bühne und das Publikum hat mich hier auch immer sehr nett empfangen.

Bühnenlichter: „Kiss me, Kate“ ist ein Musical von Cole Porter und wurde damals in kurzer Zeit alleine am Broadway über 1.000 Mal gespielt. Wie erklärst du dir diesen Erfolg, was ist der Reiz an genau diesem Musical?

Beatrice Reece: Im Englischen sind es auf jeden Fall die ganzen Wortwitze, die in dem Stück stecken. „Kiss me, Kate“ ist ja ein „Stück im Stück“ und der Übergang von Shakespeare zu nicht Shakespeare ist unwahrscheinlich clever und intelligent geschrieben. Auch Cole Porter ist sehr intelligent, was die Musik angeht. Seine Musik ist sehr zeitlos, ich finde sie funktioniert jetzt noch genauso wie vor vielen Jahren und man kann darin schwelgen. Es ist ein zeitloses Stück und ich glaube, jeder kann sich in die Wut von Lilli Vanessi, genauso wie in die Ungeduld des Fred Graham, reinversetzen und ich glaube, dass diese Geschichte dadurch in ganz vielen Facetten nicht nur in der Theaterwelt sehr nachvollziehbar ist. Und Cole Porters Musik ist ja nicht nur ein Stil, er deckt so vieles ab und ich finde das haben auch viel mehr die klassischen Musicals als die neueren. Heutzutage ist es zum Teil schon poplastiger und die Stücke sind auch gut in dem, was sie tun, aber damals haben sie noch viel mehr Sparten abgedeckt. Jetzt bei „Kiss me, Kate“ haben wir neben dem Singen ja auch noch das Steppen und das war ja auch früher immer ein großer Teil, wenn man zum Beispiel auch so an „Anything goes“ denkt, wo das ganze Steppen dabei war und ich glaube, wir haben im Klassischen viel mehr Facetten, die wir bedienen können.

Barbara Obermeier: Ja, im klassischen Musical haben wir sehr viele Farben. Die moderneren Musicals sind ja heute so in einem Guss und hier gibt es wirklich ganz viele Möglichkeiten.

Bühnenlichter: Mal eine Frage in die Runde: Es gibt ja einige der sogenannten Jukebox-Musicals und es wird mittlerweile aus fast allem ein Musical gemacht. Was haltet ihr so allgemein davon?

Tobias Licht: Jede Musik hat ihre Berechtigung und sicherlich auch ihre Künstler, um die sich das Werk dann drum herum bauen muss, aber ganz klar ist natürlich, dass die Story da oftmals nebensächlich ist und das finde ich als Schauspieler sehr schade. Deswegen sind diese Buchmusicals oft besser. Ich habe ja auch schon bei „Flashdance“ gespielt, aber aus diesem Musical eine Show zu machen, wo man nicht nur zuhört, sondern auch bei der Story dabeibleibt, ist wahnsinnig schwierig. Nehmen wir mal „Kiss me, Kate“ oder „West Side Story“, da ist die Story ja wasserfest, wenn man es so will. Oder nehmen wir mal „Sondheim“ als Beispiel: Das wird so wenig gespielt, weil es einfach keine leichte Kost ist, aber da bringt auch immer die Musik die Geschichte vorwärts und bei den Jukebox-Musicals ist die Geschichte einfach nebensächlich.

Beatrice Reece: Die bedienen was Anderes.

Tobias Licht: Ja. Aber dass natürlich alles seine Berechtigung haben sollte und möglichst gleichwertig gehandhabt werden sollte, ist natürlich das Ziel und deswegen kommt natürlich auch den Stadt- oder Staatstheatern eine ganz andere Verantwortung zu, weil sie nicht ganz so den Auslastungsdruck wie im Privattheater haben und solche Sachen spielen sollen und müssen.

Bühnenlichter: Was sind denn für euch die Vorteile von den großen Produktionen der Stage Entertainment und auch von den kleineren Produktionen der Stadt- und Staatstheater?

Barbara Obermeier: Bei Stücken der Stage Entertainment, bei den Disney-Stücken zum Beispiel, ist man, würde ich sagen, in einem gewissen Korsett drin. Man hat bestimmte vorgegebene Rahmenbedingungen, in denen man sich als Darsteller bis zu einem bestimmten Teil auch bewegen muss und da hat man an einem Staatstheater natürlich größere Freiheiten. Das merken wir gerade auch sehr in der Probenphase, denn es findet ein sehr schöner Austausch zwischen uns und unserem Regisseur Erik Petersen statt und jeder kann sich einbringen und steckt nicht in einem Korsett fest. Für den Darsteller ist das Schönere an den Stadt- oder auch Staatstheatern, dass man sich da sehr viel ausprobieren darf.

Bühnenlichter: Oedo, du hast deine allerersten Erfahrungen in einer niederländischen TV-Casting-Show gesammelt und danach deine Ausbildung am Konservatorium für Musiktheater in Tilburg absolviert. Oft wird Castingshows ein negativer Touch angehängt…wie hat damals dein privates Umfeld reagiert, als du ihnen von deinen Plänen erzählt hast?

Oedo Kuipers: Das war tatsächlich ein bisschen schwierig. Ich komme vom Land und habe viel Fußball gespielt und die Leute dort waren da nicht so tolerant. Als ich dann nach der Casting-Show meine Vorausbildung und auch mit dem Tanzen angefangen habe, da kamen manchmal nicht so schöne Sprüche und ich kam damit am Anfang nicht so ganz klar. Ich war 18 und total in einer Identitätskrise. Aber letztendlich: Hätte ich diese Casting-Show nicht gemacht, wäre ich jetzt nicht hier.

Barbara Obermeier: Was war das für eine Casting-Show?

Oedo Kuipers: In Deutschland gab es „Ich Tarzan, Du Jane!“ und dann gab es in Holland eine Staffel „Die Suche nach Evita“ und die zweite Staffel war dann „Die Suche nach Joseph“…

Barbara Obermeier: Und du warst bei „Joseph“?

Oedo Kuipers: Ja, ich war bei „Joseph“. Und im Fernsehen sollte es sozusagen wie nach einer Geschichte über einen unentdeckten Diamanten aussehen. Ich war ungefähr 18 und wusste einfach gar nichts. Ich konnte singen, aber hatte keinen Gesangsunterricht. Es war eine schöne Geschichte mit vier Jungs und wir sind heute auch alle in dem Beruf tätig. Aber es war sehr schwierig am Anfang.

Bühnenlichter: Man bekommt auch immer mehr mit, dass Casting-Shows sehr abgetan werden, aber sicherlich kann es auch eine große Chance für einen Künstler sein, wenn man sie richtig nutzt…

Oedo Kuipers: Ja, es hat mehrere Zwecke und ist aber vor allem für die, die es machen.

Tobias Licht: Gerade die Macher haben da großes Interesse daran.

Oedo Kuipers: Ja, und für die Produktionsfirma ist es halt eine riesen Werbeplattform. Aber für mich war es der Start in eine neue Richtung.

Bühnenlichter: Du hast den Wolfgang Mozart im Musical „Mozart!“ in Wien und auch in Shanghai gespielt. Gab es Unterschiede zwischen den beiden Inszenierungen und welche hat dir persönlich besser gefallen?

Oedo Kuipers: Der Unterschied war nicht so groß, die Show war gleich. Es gab viele andere Darsteller und es war vom Gefühl her anders. In Wien haben wir von der Kantine aus den Stephansdom gesehen. In Shanghai ist das Publikum sehr interessiert an deutschen Königshäusern, klassischer Musik und ganz alten klassischen Geschichten und das hat man in Shanghai sehr gespürt. Die Menschen dort wollen faktisch auch alles sehr genau wissen.

Bühnenlichter: In welcher Sprache wurde die Show in Shanghai gespielt?

Oedo Kuipers: Es war auf Deutsch, aber mit chinesischen und englischen Untertiteln. Aber manche Zuschauer haben dafür auch extra deutsch gelernt, die sind da sehr interessiert.

Bühnenlichter: Hast du irgendeine absolute Traumrolle, die du unbedingt in deinem Leben einmal spielen möchtest?

Oedo Kuipers: Nicht wirklich. Über meine letzten beiden großen Rollen bei „Mozart!“ und „Jesus Christ Superstar“ habe ich vorher nie nachgedacht und das ist für mich eigentlich immer am besten. Wenn ich so eine große Rolle angeboten bekomme, dann mache ich das und so kommt es auch nie zu einem unerreichten Ziel. Aber natürlich gibt es für mich Rollen, bei denen ich mir denke, es wäre schön die mal zu spielen, aber das ist für mich noch in ganz weiter Zukunft. Das Phantom würde ich gerne mal spielen.

Bühnenlichter: Und das genaue Gegenteil: eine Rolle, die du dir überhaupt nicht vorstellen kannst?

Oedo Kuipers: Das Phantom! (lacht) Nein, ich bin da im Prinzip offen für alles. Als ich das Angebot für „Jesus Christ Superstar“, auch mit Erik Petersen als Regisseur, bekommen habe, habe ich mich auch zuerst gefragt, warum ich das spielen soll. Aber Erik wollte das Stück mal etwas jünger machen und ich fand das interessant. Aber generell muss man offen sein und dann in dem Moment entscheiden, ob es passt oder nicht. Natürlich gibt es aber auch Momente, in denen man gar keine Wahl hat.

Bühnenlichter: Tobias, deine Fans kennen dich ja nicht nur aus dem Musicalbereich, sondern auch aus Film und Fernsehen. Wo fühlst du dich persönlich am wohlsten?

Tobias Licht: Das variiert sehr stark, aber am liebsten stehe ich auf der Bühne und singe. Es hat alles seine schönen und negativen Seiten und es ist nicht immer alles nur total cool und einfach und künstlerisch wertvoll nur, weil es auf der Bühne ist. Aber die Beschäftigung mit dem Orchester und der Livesituation ist schon sehr verrückt. Das Drehen hat natürlich auch seine tollen Momente, aber wenn man dann sehr ergebnisorientiert ist, dann muss man beim Film halt leider immer sehr, sehr lange warten, bis man dann sehen kann, ob es funktioniert hat oder nicht und das liegt dann auch meistens nicht in der Hand eines Einzelnen. Hier am Theater auch, aber man kann natürlich viel mehr in dem Moment daran arbeiten. Ich habe schon Stücke erlebt, die einfach auch immer besser wurden, weil das Team und der Cast immer mehr zusammenwuchs und, weil die Grundidee von Anfang an auch schon so super war. Aber es gibt natürlich auch gegenteilige Erfahrungen, wo die Basis von vornerein so schwach oder schlecht inszeniert war, dass man nur hoffen konnte, dass das dann auch schnell zu Ende geht. Aber ich fühle mich eigentlich am wohlsten, wenn ich alles mischen kann.

Bühnenlichter: Du hast schon unter anderem bei „Funny Girl“, „Chicago“ und bei der Tour von „Ich war noch niemals in New York“ gespielt. Welche Musicalrolle war für dich bisher die größte Herausforderung?

Tobias Licht: Tatsächlich die Rolle bei „Kiss me, Kate“ und meine Rolle davor als Professor Higgins in „My Fair Lady“. Bei „Kiss me, Kate“ liegt mir aber der Stoff etwas näher. Und um nochmal darauf zurückzukommen, warum das Stück so gut funktioniert: Ich als Schauspieler bin der Meinung, dass es unsere Konflikte und unsere Dinge, die mit unserem Beruf tagtäglich zu tun haben, widerspiegelt. Beziehungen am oder im Theater, das Scheitern, Publikum, Lampenfieber und andere gewisse Abhängigkeiten, das ist natürlich alles da mit drin. Und für mich ist es gesanglich auch nochmal ein ganz neuer Schritt. Man hat mich in der Vergangenheit auch schon mehrfach gefragt, ob ich „Bodyguard“ machen will und ich habe immer wieder gesagt: „Warum soll ich Musical machen, wenn ich da nicht singen kann?“. Wenn ich Musical mache, dann nur, wenn es mich auch gesanglich weiterbringt.

Bühnenlichter: habt ihr bestimmte Rituale, wie ihr euch aktuell auf die Proben und dann später auch auf die Aufführungen vorbereitet?

Oedo Kuipers: Nee. Für mich wäre das Stress, wenn ich feste Rituale hätte und dann nicht dazu komme. Das bringt mir gar nichts.

Barbara Obermeier: Direkt auf „Kiss me, Kate“ bezogen kann ich das noch gar nicht sagen. Aber bei mir ist immer so die Routine in die Maske zu gehen und wenn ich dann geschminkt werde, fängt bei mir schon so eine Verwandlung an. Man kann sich dann nochmal kurz entspannen und dann geht es auch schon los.

Oedo Kuipers: Ok, was ich vielleicht mache ist, mir keine Sorgen zu machen, denn das bringt gar nichts. Es muss immer funktionieren, egal wie man sich auch fühlt. Wenn man richtig krank ist, dann ist es so, aber es muss in dem Moment trotzdem funktionieren.

Tobias Licht: Die Erfahrung lehrt ja nach vielen Jahren auch. Es ist bisher immer gut gegangen und egal, was passiert, die Show geht immer weiter.

Beatrice Reece: Man hat ja auch immer aufmerksame Kollegen, die einen auffangen. Man ist ja gegenseitig das Netz.

Bühnenlichter: Wo wir gerade über das Kranksein sprechen – gibt es für eure Rollen Zweitbesetzungen bei „Kiss me, Kate“?

Tobias Licht: Man wird nicht krank. Oder wenn man krank ist, dann ist man auch wirklich krank. Ich habe letztes Jahr an Silvester und in der Woche danach Higgins hart an der Grenze gespielt. Jeder Festangestellte hätte das wahrscheinlich nicht getan, aber wenn ich nicht spiele, kriege ich auch kein Geld. Natürlich muss da auch jeder für sich selbst entscheiden, aber schicke ich an Silvester 1.200 Leute nach Hause? Wenn ich natürlich nur noch ein Krächzen herausbekomme und es für die Leute nur noch eine Pein ist, dann tue ich dem Ganzen damit keinen Gefallen, aber am Ende gibt es eine Ansage und die Leute merken dann auch, dass es live ist und wertschätzen das dann auch.

Oedo Kuipers: Aber ich finde das gar nicht schlecht. Ich kann ganz ehrlich von mir sagen, dass ich nicht die größte Disziplin habe. Aber wenn ich gezwungen werde, dann habe ich sie. Ich werde gezwungen gesund zu bleiben, also bleibe ich es!

Bühnenlichter: Könnt ihr uns schon verraten, wie es nach „Kiss me, Kate“ für euch weitergeht?

Barbara Obermeier: Bei mir, deswegen habe ich bei „Kiss me, Kate“ auch eine Zweitbesetzung, geht es im April an der Volksoper weiter mit „Sound of Music“. Das ist erstmal so das nächste Projekt.

Beatrice Reece: Ich mache mit Erik Petersen ab März „Anatevka“ in Magdeburg.

Oedo Kuipers: (überlegt). Nein, ich glaube, ich kann noch nichts sagen.

Tobias Licht: Ich mache wieder „My Fair Lady“ in der Wiederaufnahme und dann drehe ich wieder im Ausland.

Vielen Dank für eure Zeit für unser wirklich interessantes Interview und alles Gute und viel Erfolg für eure berufliche und private Zukunft!


Januar 2019
Interview von Natascha