„Kiss me, Kate“ feierte erfolgreiche Premiere am Staatstheater Darmstadt!

Cole Porters Musicalerfolg „Kiss me, Kate“ feierte am 02. Februar 2019 erfolgreich Premiere im großen Haus des Staatstheaters Darmstadt. Über drei Stunden lang kam das Publikum in den Genuss der Inszenierung von Erik Petersen, der nach „Evita“ und „Footloose“ nun seine dritte Premiere als Regisseur in Darmstadt feierte.

© Nils Heck
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„Kiss me, Kate“ spielt in Baltimore, wo eine junge Musicalgruppe mitten in den Proben zu Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ steckt. In den Hauptrollen Petruchio und Katharina stehen Fred Graham, der gleichzeitig auch Regisseur des Stückes ist, und Lilli Vanessi auf der Bühne. Die Beiden sind seit ihrer Trennung und der darauffolgenden Scheidung zerstritten und lassen sowohl hinter als auch auf der Bühne kaum ein gutes Haar aneinander. Hass, Eifersucht und Intrigen bestimmen ihren (Theater-)Alltag. In der Maske belauscht Fred ein Telefonat zwischen Lilli Vanessi und ihrem Verlobten Harrison Howell. Fred ist wütend und enttäuscht und lässt seine schlechte Laune an seinem Garderobier Paul aus. Während Paul Lilli Blumen im Namen von Fred überreicht, suchen zwei Ganoven die Garderobe von Fred heim und versuchen bei ihm Spielschulden einzutreiben. Wie sich später herausstellen wird, hat nicht Fred die Schulden verursacht, sondern Lois Lanes Freund Bill Calhoun und die Blumen waren gar nicht für Lilli bestimmt, sondern für Lois Lane. Um die Aufführung nicht zu gefährden, lässt Fred die glückliche Lilli in dem Glauben, dass die Blumen von ihm sind. Als Glücksbringer versteckt sie in ihrem Kostüm die von Fred geschriebene Karte. Doch während der Aufführung legen die beiden all ihre Wut und ihren Hass in ihre Rollen und Lilli schlägt und tritt in der Rolle der Katharina in ihrem Zorn auf Fred, der als Petruchio auf der Bühne steht, ein. Als Lilli schließlich die Karte liest, die Fred an Lois Lane geschrieben hat, flippt sie völlig aus und beschließt das Theater verlassen zu wollen und sich von ihrem Verlobten abholen zu lassen. Währenddessen trifft Fred in seiner Garderobe erneut auf die beiden Ganoven. Schließlich gibt er die Schulden doch zu und hofft, dass er Lilli so zum Bleiben und Weiterspielen überreden kann. Er berichtet den Ganoven davon, dass ihm die weibliche Hauptrolle wegzubrechen und somit das Ende der Aufführung droht. Dadurch würde er das ganze Geld verlieren. Um dies zu verhindern, wird Lilli bedroht und dadurch gezwungen wieder in der Rolle der Katharina auf die Bühne zu gehen. Als der 2. Akt schon voll im Gange ist, trifft General Harrison Howell ein und verlangt lautstark nach seiner Lilli. Diese versucht ihm vergeblich glaubhaft zu machen, dass sie von zwei Verbrechern bedroht wird. Zwischenzeitlich wird bekannt, dass der unterschriebene Schuldschein sich erledigt hat, die Ganoven ziehen von Dannen und Lilli verlässt mit Harrison das Theater. Als die Musicalgruppe die Hochzeitsszene probt, sitzt Fred verzweifelt in einer Ecke. Er kann sich die Aufführung ohne Lilli nicht vorstellen und versinkt in Selbstmitleid. Zur Überraschung aller Anwesenden erscheint Lilli plötzlich doch wieder am Theater und spielt ihre Rolle der Katharina zu Ende. Sowohl Fred, als auch seine Rolle des Petruchio, sind überglücklich und es kommt zu einem großen Finale…

© Nils Heck
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Erik Petersen greift mit Barbara Obermeier (Lilli Vanessi / Katharina), Tobias Licht (Fred / Petruchio), Oedo Kuipers (Riley / Hortensio), Beatrice Reece (Lois Lane / Bianca), Daniel Dodd-Ellis (Paul / Garderobiere) und Ellen Wawrzyniak (Hattie / Garderobiere) auf einige Größen der deutschen Musicalwelt zurück. Egal, ob stimmlich oder schauspielerisch: das gesamte Ensemble liefert in über 180 Minuten von Anfang bis Ende voll ab und überzeugt auf ganzer Linie.
Das Bühnenbild ist mit seiner Drehbühne ganz besonders und wird von den Darstellerinnen und Darstellern optimal genutzt. Es zeigt dem Publikum unter anderem die Probebühne und später die Hauptbühne des Musicals „Der Widerspenstigen Zähmung“ und die Garderoben von Lilli Vanessi und Fred, die sehr detailgetreu eingerichtet sind. Die Kostüme sind, passend zum Charakter der Inszenierung, eine Mischung aus der damaligen und der heutigen Zeit.
Unterstützt wird das Ensemble zudem von dem Opernchor, dem Orchester und der Statisterie des Staatstheaters Darmstadt.

„Kiss me, Kate“ macht definitiv Lust auf mehr und wir können einen Besuch in Darmstadt nur empfehlen. Die Termine und weitere Infos zum Musical findet ihr unter www.staatstheater-darmstadt.de

© Nils Heck
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Die Besetzung:
Lilli Vanessi / Katharina: Barbara Obermeier
Fred Graham /Petruchio: Tobias Licht
Bill Calhoun / Lucentio: Arvid Assarsson
Lois Lane / Bianca: Beatrice Reece
1. Ganove: Michael Pegher
2. Ganove: David Pichlmaier
General Harrison Howell: Georg Festl
Harry Trevor / Baptista: Andreas Wellano
Riley / Hortensio: Oedo Kuipers
Flynt / Gremio: Roy Goldman
Paul, Garderobier: Daniel Dodd-Ellis
Hattie, Garderobier: Ellen Wawrzyniak
Dance Captain / Peter / Taxifahrer: Rico Salathe
Theo (Regieassistent): Kilian Berger
Jenny (Tänzerin): Sarah Zippusch
Lenny (Tänzer): Léonard Schindler
Anna (Tänzerin): Anna Heldmaier
Sarah (Tänzerin): Sarah Steinemer
Laura (Tänzerin): Laura Brümmer

Der Opernchor des Staatstheaters Darmstadt
Das Staatsorchester Darmstadt
Die Statisterie des Staatstheaters Darmstadt

Die Macher:
Musikalische Leitung: Michael Nündel
Inszenierung: Erik Petersen
Bühne: fettFilm (Momme Hinrichs, Torge Müller)
Kostüme: Verena Polkowski
Choreografie: Sabine Arthold
Tontechnische Einrichtung: Joachim Becker, Karl-Ludwig Krauß, Maurice Marvin Strobel
Licht: Nico Göckel
Dramaturgie: Steffi Mieszkowski


Artikel von Natascha