Sonja Kirchberger und Francis Fulton-Smith mischen 2025 den Kalkberg auf

In der Kalkberg-Arena wurde schon seit längerem gebaut und gewerkelt, damit das Bühnenbild nach und nach Gestalt annehmen konnte. Am 07. März 2025 wurde zudem das Indian Village aus seinem Winterschlaf erweckt. Eine große Schar von Pressevertretern, aus Fernsehen, Radio, Internet sowie viele Fotografen hatten sich kurz vor der Mittagsstunde auf dem Karl May Platz in kleinen Grüppchen versammelt. Man begrüßte sich, tauschte sich aus und erwartete den Einlass in das kleine Museumsdorf. Gekommen waren sie alle auf eine Einladung, die eine Woche zuvor verschickt worden war. Diese enthielt die Namen der lang ersehnten Gastschauspieler und den Termin der Präsentation in Kostüm und Maske.

Eingelassen ins Indian Village erwartete uns eine kleine Überraschung: eine Absperrung. Diese befand sich in der Westernstadt, kurz vor der Bühne, auf welcher im Jahr 2021 das Live-Hörspiel stattfand. Sie wand sich links bis vor den Saloon und rechts herum bis vor den General Store. Bis hierhin und nicht weiter. So hatte die Kutsche, mit der die „Leveretts“ Einzug hielten, ausreichend Platz und Abstand zum Gros der Fotografen. Jetzt wurden viele Bilder des Paares in der Kutsche gemacht, dann konnten sie endlich aussteigen und die Kostüme waren im Ganzen zu sehen.
Natürlich trägt Fulton-Smith als Ingenieur „Charles Leveret“ elegantes Schwarz. Der Kragen und der Rand des Rever aus Samt, die Weste aus feinem Jaquard, die Applikationen, Krawatte und das Kavalierstuch sind in dunklem Lila gehalten. Fein abgestimmt auf Hut und Kleid, welche „Donna Leverett“ in denselben Farben trägt. Der untere Teil des Kleides, im Stil der 1860er Jahre, ist im selben Lila wie die Applikationen am Anzug. Der obere Teil des Kleides ist aus Jaquard im hellen Lila und schwarzem Samt, die Spitze ist in schwarz gehalten. So sind nicht nur die Kostüme maßgeschneidert und fein aufeinander abgestimmt, sondern auch die Rollen von Sonja Kirchberger und Francis Fulton-Smith, wie Ute Thienel betonte.
„Michael Stamp wünschte sich, ein Ehepaar als Hauptbösewichte“ berichtete sie weiter. Also wurde die Figur des Ingenieurs ausgebaut und ihm eine Ehefrau an die Seite gestellt. Die Rolle der „Donna“ ist zwar frei erfunden, aber die Geschichten, welche am Kalkberg erzählt werden, tragen seit jeher den Zusatz „frei nach Karl May“ – sie müssen also nicht genau nach Buch sein. Dieses Ehepaar, welches aus den Südstaaten stammt, bringt den Glamour der Plantagenbesitzer, welche sie einst waren, in die Geschichte mit.
Sonja Kirchberger und ihre Vorfreude auf die Karl-May-Spiele Bad Segeberg 2025
Nun war es an der Zeit, die Darsteller nacheinander auf die kleine Bühne zu holen. Wie jedes Jahr sollten sie hier ihre kleinen, symbolischen Wahrzeichen erhalten, die zur ihrer Rolle gehören. So auch Sonja Kirchberger, die einen Deringer, eine elegante Damenpistole, erhielt. Sie steckte diesen sofort unter ihren Rock in ein an ihrem Bein befindliches Strumpfband – ein Moment, der für die Fotografen ein gefundenes Motiv war.
Begeistert sprach Sonja Kirchberger über die Erwartungen an ihr kommendes Engagement bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg. „Die Vorfreude ist riesig. Alle meine Gedanken drehen sich um die aufregende Saison am Kalkberg. Die Rolle als Donna Leveret ist ein besonderer Meilenstein in Kirchbergers Karriere. „Als ich das Angebot erhielt, dachte ich sofort: endlich wieder echte Bühnenatmosphäre! Ich sehne mich danach, direkt und hautnah für ein begeistertes Publikum zu spielen. Die Möglichkeit, ein ganzes Stück zu leben und über mehrere Monate in meiner Rolle als Donna aufzublühen, ist ein einzigartiges Geschenk. Diese intensive Nähe zum Publikum und zu meinen Kollegen, vor, aber auch hinter der Bühne, ist ein Gefühl, das sich nur schwer in Worte fassen lässt“, so die Schauspielerin.
„Wie bereiten Sie sich auf die Herausforderungen des Wilden Westens vor?“, wurde sie später in den Einzelinterviews oft gefragt. Ihre Antwort: „Zunächst einmal körperlich! Am Kalkberg zu spielen – sei es bei strahlendem Sonnenschein, Wind oder vielleicht sogar bei Regen im Sand – wird mich ganz schön fordern. Aber auch diese physische Unberechenbarkeit macht den Reiz aus und treibt meinen Abenteuergeist an. Donnas Kraft und Unberechenbarkeit sind faszinierend. Die Rolle erlaubt mir, in eine ganz andere Welt und in eine andere Zeit einzutauchen.“
Sonja Kirchberger wird in einem Open-Air-Theater mit über 7.500 Sitzplätzen spielen. Aber wie steht es mit dem Lampenfieber? „Lampenfieber gehört für mich einfach dazu, und das Überraschende daran ist, dass es nicht weniger wird, sondern im Laufe der Jahre vielleicht sogar zunimmt. Aber so lange die Freude am Spiel überwiegt, empfinde ich dieses Kribbeln als einen spannenden Adrenalinkick, den ich niemals missen möchte!“ Kennen Sie Karl Mays Abenteuer?, lautete eine weitere Frage. „Natürlich – wer könnte sie je vergessen? Karl Mays Abenteuer haben meine Kindheit begleitet. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie ich als kleines Mädchen in der Schule in einer Inszenierung eines Karl-May-Stücks die Rolle von Winnetous Schwester Nscho-tschi spielen durfte. Diese Rolle machte mich so glücklich, dass ich mich wochenlang weigerte, meine Perücke mit den beiden langen, schwarzen Zöpfen abzulegen. Immer wieder schlich ich mich mit der Perücke in der Schultasche aus dem Haus und setzte sie vor der Schule wieder auf. Solange, bis der Direktor meine Eltern vorgeladen hat.“
Für die kommende Saison hat Sonja Kirchberger große Erwartungen: „Für die kommende Saison wünsche ich mir vor allem traumhaft gutes Wetter, damit das Publikum und alle Mitwirkenden gleichermaßen in den Bann der Geschichte gezogen werden. Ich möchte, dass die Zuschauer für zwei Stunden alles um sich herum vergessen, in den Wilden Westen entführt werden und am Ende der Vorstellung wieder sanft auf ihren Plätzen landen. Ein unvergessliches Erlebnis, das noch lange in Erinnerung bleibt!“
Francis Fulton-Smith erhält eine Taschenuhr für seine Rolle als Charles Leveret
Francis Fulton-Smith trat nun vor die Presse und erhielt sein Symbol für die Rolle des Charles Leveret. Ute Thienel überreichte ihm eine silberne Taschenuhr und erklärte: „Charles Leveret weiß immer genau, für wen die Stunde geschlagen hat. Diese Uhr spielt auch in einer markanten Szene in unserem Abenteuer eine wichtige Rolle.“
Der glänzende Colt, der ebenfalls eine entscheidende Funktion in dieser Szene hat, war bereits an seinem Kostüm befestigt. Nachdem er die Uhr erhalten hatte, präsentierte er sie stolz vor den Kameras. Als er die Uhr in seinem Rever verstaut hatte, wollte er sich eigentlich wieder von der Bühne verabschieden. Doch dann wurde er aufgefordert, ein paar Worte an die Anwesenden zu richten. „Sonja hat doch schon alles gesagt, ich sehe das genauso!“, begann er seine kleine Ansprache und man konnte merken, dass er sich bereits intensiv mit der Gestaltung seiner Rolle als Charles Leveret auseinandersetzte.

Während den Interviews wurde auch Francis gebeten, sich in das Freundebuch des NDR, welches seit letztem Jahr von der Redaktion mitgebracht wird, einzutragen. Auch hier konnte man schon den Rollencharakter erahnen. „Spiel mir das Lied vom Tod“ sei der Grund gewesen warum er Schauspieler geworden sei Ein Traum wird wahr! Natürlich waren Winnetou, Old Shatterhand, die Silberbüchse, Nscho-tschi, der Schatz im Silbersee – ein Teil seiner Kindheit, damit sei er aufgewachsen. Die Bücher stünden immer noch in seinem Wohnzimmer – er bekam sie eins von einem Familienmitglied geschenkt.
Francis Fulton-Smith freut sich besonders darauf, wieder auf der Bühne zu stehen. Theater zu spielen, live und ohne Netz und doppelten Boden vor einem Publikum zu interagieren, ist für ihn die authentischste Form des Schauspielens. Es ist eine einzigartige Möglichkeit, direkt mit den Zuschauern zu verbinden und in die Welt der Karl-May-Abenteuer einzutauchen.
Die Karl-May-Spiele sind für ihn mehr als nur eine Inszenierung. Sie verbinden Spektakel, Live-Action und Familien-Entertainment auf höchstem Niveau. Das Zusammenspiel zwischen Schauspielern, Tieren und Technik vor Tausenden von Zuschauern ist überwältigend und erinnert daran, wie „larger than life“ diese Erlebnisse sind. Die riesige Kulisse am Kalkberg verstärkt das Gefühl, Teil eines großartigen Abenteuers zu sein.
Um sich auf die Herausforderungen des Wilden Westens vorzubereiten, hat sich Fulton-Smith auf humorvolle Weise körperlich und geistig eingestellt. Seit Monaten schläft er unter freiem Himmel, trinkt Bohnenkaffee und trägt Colt und Hut. Die Prärie und das Leben im Freien sind für ihn keine Unbekannten – er hat sich mit der Landschaft und den Charakteren des Wilden Westens bestens vertraut gemacht. Sein Pferd ist inzwischen wie ein bester Freund, und die Wölfe des Nordens gehören fast schon zu seinem Rudel.
Die Rolle des Charles Leveret an der Seite von Sonja Kirchberger ist für ihn eine spannende Herausforderung. Besonders freut er sich darauf, Teil eines so grandiosen Ensembles zu sein und gemeinsam mit den anderen Schauspielern die Zuschauer zu unterhalten. Das Zusammenspiel und die Möglichkeit, während der Sommermonate Tausende von Menschen zu begeistern, macht das Engagement für ihn noch aufregender.
Mit über 7.500 Sitzplätzen im Open-Air-Theater wird die Bühne am Kalkberg eine besondere Herausforderung darstellen. Trotz seines Erfahrungshorizonts hat Francis Fulton-Smith großes Lampenfieber, wenn er vor so vielen Menschen spielt. Er erinnert sich an seine frühen Jahre, als er vor 4.000 Menschen im Nissei Theater in Tokio auftrat, aber die fast doppelt so hohe Zuschauerzahl am Kalkberg wird eine ganz neue Dimension des Erlebens sein.
Für die kommende Saison wünscht sich Fulton-Smith vor allem gutes Wetter, friedliche Spiele und gute Unterhaltung. Er freut sich darauf, gemeinsam mit seinen Kollegen unvergessliche Momente zu schaffen, die das Publikum begeistern und einen unvergesslichen Sommer am Kalkberg erleben lassen.
Mit einer Mischung aus Humor, Enthusiasmus und Vorfreude auf die kommende Saison zeigt Francis Fulton-Smith, dass er sich nicht nur auf die Rolle, sondern auch auf das einzigartige Erlebnis der Karl-May-Spiele freut. Es wird ein unvergesslicher Sommer, der sowohl das Publikum als auch die Schauspieler in den Bann ziehen wird.
Wir wünschen Sonja Kirchberger und Francis Fulton-Smith eine wunderbare Probenzeit sowie Spielzeit am Kalkberg in Bad Segeberg.
Ein großer Dank geht an die Kalkberg GmbH und ihren Pressesprecher und Autor Michael Stamp für die Einladung!
Bericht & Fotos: Nathalie
Vom 28. Juni bis zum 7. September werden 72 Vorstellungen gezeigt: jeweils donnerstags bis samstags ab 15 und 20 Uhr sowie sonntags ab 15 Uhr. Die Regie übernimmt zum dritten Mal der Schauspieler Nicolas König. Das Buch stammt von Autor Michael Stamp. Die Produktions- und Spielleitung liegt in den bewährten Händen von Stefan Tietgen. Karten sind im Ticket-Shop auf www.karl-may-spiele.de erhältlich.
Offizielle Pressemeldung Präsentation Gastschauspieler