Hinter den Kulissen: Europäische Musicalabsolvent*innen Präsentation 2025

Der harte Weg zum ersten Job

Drei Jahre Studium, erste Engagements während des Studiums und am Ende die großen Abschlusspräsentationen. Neben der Abschlusspräsentation aller deutschen Hochschulen die zentral im Januar stattfinden, gibt es auch die europäische Absolvent*innenpräsentation, welche 2025 von der Arbeitsagentur in Hamburg durchgeführt wurde.

Dafür haben die Absolvent*innen der verschiedenen Hochschulen ein 40-minütiges Programm zusammengestellt. 40 Minuten, die darüber entscheiden können, welche Agenten auf einen aufmerksam werden und mit einem arbeiten möchten. Aber auch Caster und Produzenten sitzen an einem solchen Tag im Publikum und merken sich einen oder eben auch nicht.

Der Weg, regelmäßig Engagements zu haben, sodass man davon leben kann, ist hart und steinig. Das hat kürzlich erst Elena Otten in einem Social Media Beitrag betont. Selbst wenn man schon lange auf der Bühne steht, kann es passieren, dass man nach zig Bewerbungen und Vorsprechen ohne Job dasteht. Umso wichtiger ist der respektvolle Umgang seitens Kritikern und Fans des Genres. 

 

Beteiligte Hochschulen

Im First Stage Hamburg präsentierten sich Ende April Absolvent*innen der Musical Hochschulen Europas. So gab es neben den deutschen Beiträgen der Stage School, der StageArt, der Norddeutschen Musicalakademie und der Abraxas Musical Akademie (München), sowie der JAS Education (Stuttgart) auch Beiträge aus Tilburg von der Fontys Academie oder aus Luzern, Brüssel und von drei Hochschulen aus Schweden. Ein volles Programm, welches von 10 bis 17 Uhr durchgeführt wurde und am Ende mit einem Konzert endete.

 

Neue Perspektiven

Die Organisatoren haben ein Format geschaffen, welches bereits am Berufseinstieg zum netzwerken einlädt. Theaterschaffende können direkt mit dem künstlerischen Nachwuchs in Kontakt treten und für die Zukunft Perspektiven ausloten.

Im Presseartikel der ZAV-Künstlervermittlung heißt es seitens eines jungen Talentes: „Ich bin super dankbar, dieses Jahr Teil der EuMAP gewesen zu sein – einer Plattform, die uns Darsteller*innen nicht nur Sichtbarkeit bietet, sondern vor allem neue Begegnungen ermöglicht. Es ist eine schöne Gelegenheit, sich mit anderen Künstler*innen auszutauschen, sich gegenseitig mit tollen Auftritten zu inspirieren und mit Theaterschaffenden und Kreativen ins Gespräch zu kommen und dabei wertvolle künstlerische Verbindungen zu knüpfen“ sagt Lea Gordin, Absolventin der Fontys Academie voor Muziek- en Musicaltheater, Tilburg.

 

Stichwort Sichtbarkeit

Nicht nur Theaterschaffende konnten an diesem Tag in Hamburg die neuen Talente entdecken, sondern seit kurzem kann auch jeder die jungen Talente digital entdecken. Die ZAV hat alle Beiträge, nach Schulen sortiert, bei YouTube hochgeladen. Dies bietet sowohl Theaterschaffenden, die Ende April keine Zeit hatten die Möglichkeit die Talente noch zu entdecken, als auch für das Publikum. Man stöbert durch die Videos, hört teilweise gleiche Songs von verschiedenen Talenten und ist von jedem Einzelnen begeistert. Um Fachkräftemangel braucht sich das Musicaltheater in den kommenden Jahren keine Sorgen machen.

 


Artikel von Anna-Virginia