Hinter den Kulissen: Das ABBA-HUS in Karlsruhe
Aus dem K2 des Kammertheaters wird ein großes Bällebad

Die Stadt Karlsruhe hat seit dem 10.09.2025 ein neues Highlight, das ABBA-HUS! Nach dem großen Erfolg der Eigenproduktion „Abba – Waterloo im Bällebad“ im letzten Jahr, folgte nun der nächste Schritt. Das Stück erhält mit dem ABBA-HUS seine eigene Spielstätte in der Kreuzstraße und das ABBA – IKEA – Feeling ist nun ungebrochen.
Schon von weitem erleuchtet das K2 (zweite Spielstätte des Kammertheater Karlsruhe) in den schwedischen Farben gelb und blau, was die Vorfreude sofort steigert. Am Eingang wird man freundlich empfangen und ab diesem Moment lässt das umgestaltete K2 einen sofort in die Welt von ABBA und IKEA eintauchen.
Überall findet man z. B. bekannte Schilder des Einrichtungshauses oder auch original Möbelstücke. Dieses Motto wird in Perfektion durch das gesamte Gebäude gezogen. Auch der Weg zur Garderobe und den Toiletten ist mit allerlei solcher Dekoelemente versehen. Die bekannten Richtungspfeile dürfen auch hier natürlich nicht fehlen.
Im Schwedenrestaurant warten leckere Getränke und Speisen auf die Besucher. Auch hier findet man überall witzige kleine Hinweise auf das Stück und das Thema. Seien es die Namen der Getränke wie z.B. „ABBArol spritz“ oder „Take a chance on beer“. Natürlich darf im ABBA- HUS auch der HotDog-Stand nicht fehlen.
Die Bierdeckel sind mit lustigen Sprüchen bedruckt, die Tische im Restaurant natürlich umfunktionierte IKEA-Regale, welche mit den bekannten Schildern als Tischnummern ausgestattet sind sowie mit glitzernden Discokugeln dekoriert wurden.
An den Wänden finden sich so viele Details und man kann fast nicht alles auf einmal erfassen, weil jedes Element einfach seinen eigenen Witz mit sich bringt und man selbst in der Pause aus dem Lachen nicht heraus kommt. Das ABBA-Hus hat auch seine eigenen Bleistifte und Maßbänder die natürlich zum Mitnehmen einladen, wie es auch im IKEA bekannt und beliebt ist.

Neben der Möglichkeit auf einem Monitor Schwedisch lernen zu können, bietet ein lebensgroßes Banner im Foyer, wo es dem Publikum möglich ist, seine Köpfe durchzustecken und ein Foto zu machen, dass Gefühl selbst ein ABBAtar zu sein.
Auch die unangefochtene Mitarbeiterin des Monats aus dem Bällebad wird im Foyer gekonnt in Szene gesetzt. Wie man es vom Kammertheater aus vorherigen Produktionen schon gewohnt ist, wird auch der Treppenaufgang zum Theatersaal mit liebevollen Details passend zum Stück dekoriert.
Auch der gesamte Theatersaal lässt einen sofort in einen IKEA-Filiale hineinversetzen. Da die Bühne etwas kleiner als im K1 ist, wo das Stück letztes Jahr spielte, ist das Bühnenbild auch etwas kleiner ausgefallen und findet sich auf zwei Ebenen wieder.

„ABBA- Waterloo im Bällebad“ wurde an wenigen Stellen etwas geändert, was aber hauptsächlich auf die kleinere Spielfläche zurückzuführen ist. An der Magie und Energie dieses Stückes hat sich aber absolut nichts verändert. Man ist von Sekunde eins im ABBA- Feeling und verbringt einen sensationellen Abend im Bällebad. An dieser Stelle sei verraten, dass es auch in Leipzig ab dem 10. Oktober ein Bällebad gibt, in der dortigen „Filiale“.
Auch die Darstellenden haben einfach richtig viel Spaß und Freude diese Geschichte dem Publikum zu erzählen und genau diese Freude überträgt sich in die Zuschauerreihen. Johann Anzenberger, Kevin Lavenia, Sina Schulz und Carina Smerdon, überzeugen von Sekunde eins an auf der Bühne mit Leidenschaft, Können, uneingeschränktem Spaß und fantastischen Stimmen. Ihr Zusammenspiel ist grandios und macht dieses Stück so einzigartig und abbatastisch.
Am Ende hält es niemanden von der Knäckebrotbelegschaft oder auch Publikum genannt, mehr auf den Stühlen, der ganze Saal feiert, singt und klatscht mit und fordert nicht nur einmal (vollkommen zurecht) Zugaben.
„ABBA- Waterloo im Bällebad“ ist im ABBA-HUS angekommen und das Publikum feiert dieses abbatastische Erfolgsmusical in neuer Umgebung genauso ausgelassen und glücklich wie zu alten Zeiten.

Möchte man Kritik üben, so wäre es zum einen, die etwas kleine Garderobe, dort entstehen leider schnell Warteschlangen. Da die Garderobe sowie die Toiletten nahe beieinander liegen, ist ein Durchkommen im unteren Stockwerk etwas beschwerlich. Auch fand ich persönlich es sehr schade, dass auf Grund der Bühnengröße das Bällebad leider nicht mehr so präsent im Stück vorhanden ist, wie es in der alten Inszenierung der Fall war. Der Ton hatte an diesem Abend leider auch ab und zu nicht ganz perfekt gepasst, dies tat der puren ABBA- Freude dennoch keinen Abbruch.
Wer das ABBA- HUS an einem Freitag oder Samstag besucht, erhält ein Partypaket, ein Glas Sekt und einen HotDog gratis dazu. Das Partypaket wird in das Stück mit eingebaut und so ist das Publikum zwischenzeitlich nicht nur Zuschauer sondern aktiv am Stück beteiligt, was richtig viel Spaß gemacht hat. Sekt und HotDog müssen vor Beginn des Stückes verzehrt werden, daher ist es ratsam frühzeitig das Theater zu besuchen um in Ruhe diese Dinge genießen zu können.
Das Kammertheater Karlsruhe hat mit dem ABBA-Hus eine wirklich außergewöhnliche und abbatastische Spielstätte geschaffen, welche das Stück noch mehr unterstützt. Die Erfolgsgeschichte wird in diesen Räumlichkeiten noch lange anhalten, denn aktuell läuft das bekannte „ABBA- Waterloo im Bällebad“ in der Weihnachtszeit wird es ein Weihnachts- Bällebad geben und ab Januar 2026 wird die Fortsetzung „ABBA Gold- Dancing Queen am HotDog Stand“ , der Nachfolger seine Premiere feiern.
Artikel von Rebecca G