HAIR in München – ein Vorbericht

The American-Tribal Love-Rock Musical
Buch und Texte von Gerome Ragni und James Rado
Musik von Galt MacDermot
Die Originalproduktion fand in New York unter der Leitung von Michael Butler statt
Musikalische Leitung Andreas Partilla
Regie Gil Mehmert

Premiere 25.02.2016
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Das Musical Hair – bekannt, beliebt und vielfach aufgeführt – wird aktuell in München in der „Reithalle“ gespielt. Die Premiere lief am Do 25.02.2016. Es folgen weitere 12 Vorstellungen bis zum 17.03.2016. Die „Reithalle“ ist kein klassisches Theaterhaus, sondern eine große Halle, die je nach Veranstaltung umgestaltet werden kann. Daher sitzen die Zuschauer auf einer Tribüne und das Geschehen spielt auf dem Boden der Halle. Die geringe Distanz wird hierzu noch verringert, indem die Schauspieler ebenfalls den Treppenaufgang des Publikums nutzen und in der Zugabe die Zuschauer sogar auffordern mitzutanzen.

Die Requisiten sind eher einfach gehalten, werden aber sehr effekt- und wirkungsvoll eingesetzt. Bunte Farben, die amerikanische Flagge, Hanfpflanzen und Peace-Zeichen tragen zur Atmosphäre bei. Was früher noch großes Aufsehen erregte, wird in der aktuellen Inszenierung für das „Staatstheater am Gärtnerplatz“ auch nicht ausgelassen: eine Nacktszene.

Das Stück nimmt einen mit in die Hippiezeit der 68er in den USA, das Jahr, in dem es auch uraufgeführt wurde. Freie Liebe, Drogenexzesse und die Spaltung der Gesellschaft in Spießer und Hippies stehen im Zentrum der Handlung. Die Hauptfigur Claude, ein Hippie, der gegen seine kleinbürgerlichen Eltern rebelliert, erhält einen Einberufungsbefehl der Armee. Doch die Hippie-Gemeinschaft versucht, ihn davon abzuhalten, in den Krieg zu ziehen.

Die Aufführung ist sehr mitreißend, da einem die vielen verschiedenen bunten Charaktere im Laufe der Handlung ans Herz wachsen. In den meisten Szenen befinden sie sich alle auf der Bühne, wodurch das Stück dynamisch und lebendig wirkt. Auch die zahlreichen Tanzszenen und die rockige Musik tragen zur ausgelassenen Stimmung bei.

Musikalisch sticht zwar keine Stimme als besonders außergewöhnlich hervor, zusammen ergeben sie allerdings schöne Harmonien, wenn alte Klassiker wie zum Beispiel „Aquarius“ oder „Let the Sunshine in“ ertönen. Auch die Band, die live im Hintergrund der Bühne spielt, zeigt ihre Stärken durch Vielseitigkeit und Können. Perfekt abgestimmt bilden Band und Gesang eine runde Basis, auf der und durch die die Geschichte erzählt wird.


Artikel von Sabine und Caroline