Ghost Hamburg – Ein emotionsgeladene Matinee

Seit dem 07. Dezember 2017 ist „Ghost – Das Musical“ nun bereits in Deutschland, nach einer mehr als erfolgreichen deutschsprachigen Erstaufführung am Landestheater Linz, zu sehen. Zuerst in Berlin mit Willemijn Verkaik und Alexander Klaws (hier geht`s zum Bericht) in den Hauptrollen. Nun ist es seit dem 28. Oktober 2018 im Hamburger Operettenhaus mit Roberta Valentini und Riccardo Greco als Molly Jensen und Sam Wheat zu sehen (hier geht’s zum Bericht).

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In der Matinee am 18. November 2018 spielte an der Seite von Roberta Valentini kurzfristig Nikolas Heiber, welcher in Hamburg als Walk-In Cover zur Cast gehört. Bereits in Berlin konnte man Heiber als Sam, Krankenhaus-Geist oder im Ensemble erleben.

Nach zwei ausführlichen Berichten zur Inszenierung und zum Musical selbst, soll in diesem Beitrag das Hauptaugenmerk auf die Akteure auf der Bühne gelegt werden – auch in Anbetracht der Tatsache, dass seit der Premiere nun einige Vorstellungen ins Land gegangen sind und man eine Entwicklung des gesamten Ensembles deutlich spüren kann.

(c) SE/Morris MacMatzen
(c) SE/Morris MacMatzen

Das gesamte Ensemble spielt an diesem Nachmittag als gäbe es keine weitere Show mehr. Ein Erlebnis, welches ich persönlich bei Stage Entertainment Musicals bisher selten bis gar nicht erlebt habe. Von Hauptdarsteller/in bis zum letzten Tänzer/in sind alle von der ersten bis zur letzten Sekunde da und können das Publikum so in den Bann ziehen. Egal ob in den gefühlvollen Momenten oder den leicht durchgedrehten Szenen mit Oda Mae Brown. Übergänge verlaufen fließend, Choreographien strotzen vor Energie und die Gefühle sind ab der ersten Sekunde spürbar.

Roberta Valentini betritt die Bühne, stimmt „Jetzt und hier“ an und man spürt, dass dieser Nachmittag gut werden wird. Aber vor allem ihr gemeinsames Zusammenspiel mit Nikolas Heiber macht diesen Nachmittag zu etwas Besonderem. Das, was dort auf der Bühne durch ständiges Nichtbeachten geschaffen wird, ist magisch.

© Stage Entertainment
© Stage Entertainment

John Vooijs, welcher zuletzt als Tarzan zu erleben war, brilliert als zwielichtiger und schleimiger Carl Brunner. Bester Freund auf der einen Seite und korruptes „Arschloch“ auf der anderen Seite. Vom gefeierten Banker geht es für ihn schließlich steil bergab bis Sam ihm das Handwerk legt. Gesanglich wie darstellerisch ebenfalls von der ersten Sekunde auf dem Punkt da. Ja, man nimmt ihm zwischendurch den guten Freund ab.

© Reinhard Winkler
© Reinhard Winkler

Nicht zu vergessen ist Rob Pelzer als Krankenhaus-Geist. Stimmlich schon wohl bekannt vom Original Cast-Album aus Linz, setzt er bewusste Akzente. Akzente, die zum Nachdenken genauso anregen wie zum Schmunzeln.

Ghost – Das Musical ist für den regelmäßigen und sich interessierenden Musicalbesucher ein Muss auf der „Muss-ich-gesehen-haben-Liste“. Nach dieser stimmgewaltigen und emotionalen Vorstellung, an der am Ende Schniefen und Taschentuch suchen fast überwogen, können wir einen Trip zur Hamburger Reeperbahn mit dem Besuch von Santa Pauli und natürlich Ghost in den nächsten Wochen nur wärmstens empfehlen. Tickets an allen bekannten VVK-Stellen.

Besetzung Matinee 18.11.18 – Dirigent: Broder Kühne

  • Molly: Roberta Valentini

  • Sam: Nikolas Heiber

  • Oda Mae Brown: Marion Campbell

  • Carl: John Vooijs

  • Clara: Kristel Constant

  • Louise: Tamara Wörner

  • Krankenhaus-Geist: Rob Pelzer

  • U-Bahn-Geist: Marius Bingel

  • Willie Lopez: Mischa Kiek

  • Ensemble: Anja Backus, Rachel Colley, Emma Hunter, Kayleigh Stepehnson, Lanie Sumalinog, Rosalie v. Wengerden, Philip Anderson, Alan Byland, David Eisinger, André Naujoks, Philipp Nowicki


Artikel von Anna-Virginia