Frank Nimsgern’s Musical CLASSICS feat. Aino Laos, Chris Murray & Sasha Di Capri 

Theater Pforzheim am 10.3.2018

Die Zuschauer toben, singen, pfeifen und klatschen ausgelassen mit. Aber wir sind nicht etwa in einem Rock-Konzert, nein, wir sind im Theater Pforzheim. Das Publikum, eigentlich eher ein ruhiges Theaterpublikum im gesetzten Alter, feiert. Grund für die ausgelassene Stimmung ist ein Konzert aus der Reihe „Classics“, diesmal als Rock-Edition. 

aDSC02770(C) Ingrid Kernbach 2018
Frank Nimsgern (C) Ingrid Kernbach 2018

Mastermind dieser Reihe von Konzerten ist Frank Nimsgern, Produzent, Komponist, Pianist, Gitarrist, Arrangeur u.v.m. Seit letztem Jahr besteht die Zusammenarbeit mit dem Theater Pforzheim und dies sehr erfolgreich. Neben den „Musical Classics“ ist er dort auch mit „Falco – the spirit never dies“ zu sehen und hören.

Am 10.3.2018 fand nun das zweite Konzert statt, diesmal mit den Solisten Aino Laos, die für die erkrankte Femke Soetenga ganz kurzfristig eingesprungen ist, mit dem in Pforzheim bekannten und beliebten Chris Murray und Sasha Di Capri, Musicaldarsteller, Rocker und immer für einen Spaß zu haben.

Mit den Titeln „Who“ aus „Phantasma“ (Nimsgern/Laos)  und „Don’t stop me now“ aus „We will rock you“ ging der Abend rockig los, doch „Graf Murray von Krolock“ sorgte mit „Die unstillbare Gier“, begleitet am Klavier, für etwas ruhigere Töne. 

aDSC02881(C) Ingrid Kernbach 2018
Aino Laos (C) Ingrid Kernbach 2018

Aino Laos sang zwei Titel aus dem Musical „SnoWhite“ von Frank Nimsgern in welchem sie die “Böse Queen” spielte. Untermalt wurde ihr Auftritt von Video-Einspielungen der Fernsehaufzeichnung des Stückes. Ganz andere, klassische Töne, präsentierte Dr. Konstantinos mit dem von Frank Nimsgern neu arrangierten Bach Cmoll Präludium. Auch „Anthem“ aus dem Musical „Chess“, gesungen von Chris Murray, verzauberte das Publikum. 

Insgesamt zeichnet sich das Programm besonders durch die Vielfältigkeit aus. Auf die rockigen Titel folgen wieder wunderbare Balladen. Sasha Di Capri holte das Publikum mit dem Titel „I want it all“ richtig aus den Stühlen. 

Den Abschluss des ersten Teils bildeten zwei Songs aus dem 2016  mehrfach ausgezeichneten Musical „Der Ring“, komponiert von Frank Nimsgern, welches ab dem 5. Oktober 2018 im Festspielhaus Füssen exklusiv wieder Premiere feiern wird.   

Chris Murray, der in dem Stück den Zwerg Alberich gespielt hat, versetzte die Zuschauer mit  „Noch könnt ihr spotten“ und „Macht“ in die zauberhaft magische Geschichte der Nibelungen-Saga.  Er verzaubert nicht nur mit seiner fantastischen Simme das Publikum, er ist auch schauspielerisch immer ganz bei der Sache und macht laut Frank Nimsgern „aus jedem Lied eine Geschichte.“

aDSC02941(C) Ingrid Kernbach 2018
Chris Murray (C) Ingrid Kernbach 2018

In seiner Moderation gibt Chris Murray das Lob direkt zurück. Er erzählt wieviel Respekt er vor der Leistung von Frank Nimsgern hat: „Er fängt mit einem leeren Blatt Papier an und dann kommt so wunderbare Musik heraus!“ Denn, so „Professor Murray“, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, weiter: „Eigentlich besteht unsere Musik ja nur aus 12 Noten. Und dass daraus so viel wunderbare Musik entsteht, welche Menschen jeder Generation so berührt, verdanken wir Menschen wie Frank Nimsgern.“

Der zweite Teil des Abends startete dann mit Aino Laos und „Defying Gravity“ („Frei und Schwerelos“aus „Wicked“) und bot, wie bereits der erste Teil eine bunte Mischung aus Musicals aus der Feder von Nimsgern, wie „Paradise of Pain“ und „Der Ring“ und anderer Stücke, wie „Hamilton“ oder „We will rock you“. Ein besonderes Highlight setzte noch einmal Chris Murray mit „This is the moment“ aus „Jekyll und Hyde“ und auch „Who wants to live forever“ – brilliant gesungen von Sasha di Capri und Aino Laos.

aDSC02875(C) Ingrid Kernbach 2018
Sasha Di Capri (C) Ingrid Kernbach 2018

Mit „Can you see the light“ aus „Elements“ sollte dann eigentlich Schluss sein, doch natürlich durfte als Zugabe der „Time Warp“ nicht fehlen, zumal Sasha Di Capri schon, zur großen Freude des Publikums, seine neuen Highheels präsentiert hatte, die er dann hoffentlich beim nächsten Mal auch trägt. Natürlich gehört es beim „Time Warp“ dazu, dass alle mitmachen, aber dazu bedurfte es keiner großen Aufforderung, denn das Publikum hatte es schon lange vorher nicht mehr auf den Sitzen gehalten.

Wer dieses Mal nicht dabei sein konnte, sollte sich beeilen, denn auch für die nächsten beiden Konzerte am 31.3. und 14.4. gibt es nur noch wenige Tickets.

Text: Ingrid Kernbach
Bilder: Ingrid Kernbach und Sonja Schuhmacher

Theater Pforzheim.de