Eröffnungsveranstaltung “Inspiration Mittelalter – Zeit des Medicus” in Hameln

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Der Endspurt zur Hamelner Spielzeit des Spotlight Musicals „Der Medicus“ läuft auf Hochtouren. Die meisten Buden vom Weihnachtsmarkt stehen bereits und ab dem 26. November laden zahlreiche Stände zu Glühwein, Lumumba und Co ein. Kunsthandwerk und Karussells für die kleinsten Besucher kommen natürlich auch nicht zu kurz.

Doch bevor der ganze Trubel beginnt, hat das Museum Hameln am 22. November 2018 die Sonderausstellung „Inspiration Mittelalter – Zeit des Medicus“ feierlich in der Marktkirche St. Nicolai mit einer Podiumsdiskussion und einem kleinen Musikprogramm aus dem Musical mit Friedrich Rau (Hauptdarsteller/ Erstbesetzung Rob Cole) eröffnet. Bühnenlichter.de war vor Ort und hat einige Eindrücke des Abends mitgebracht.

Die Kirchturmglocken läuten, Interessierte sowie geladene Gäste finden sich in der Kirche ein. Letzte Handgriffe auf Seiten der Verantwortlichen und es wird schließlich still. Das Licht in der Kirche wird gedimmt und Friedrich Rau betritt den Raum. Er stimmt „Mein Weg“ an und gibt damit eine erste musikalische Kostprobe. Wir haben diesen Titel bereits im Juni bei der großen Pressekonferenz erlebt (hier geht´s zum Bericht). Die Akustik der Kirche verpasst der Stimme Raus noch eine weitere schöne Facette.

An diese kleine Kostprobe schloss sich der erste Block der Podiumsdiskussion mit Günter Raß (stellv. Vorsitzender Museumsverein Hameln), Claudio Griese (Oberbürgermeister), Harald Wanger (Geschäftsführer Hameln Marketing & Tourismus), Wolfgang Haendeler (Theaterdirektor), Stefan Daberkow (Museumsleiter) und Adrian Schwinge (Ausstellungskurator) an.

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Es ging um die Fragen „Was ist Geschichte?“ bzw. im näheren „Was wissen wir vom Mittelalter?“, „Wie sind wir mit dem Mittelalter zum ersten Mal in Kontakt gekommen?“ und „Wie lässt sich dieses Zeitalter lebendig machen?“.

Fragen, die man als Schüler genauso versucht zu beantworten, wie als Student der Geschichte oder Interessierter. Gefühlt ist wohl fast jede Generation das erste Mal mit dem Mittelalter durch die Ritterburg in Berührung gekommen. Egal ob aus Holz oder von einer bekannten Spielzeugfirma. Aber es gibt noch mehr Medien, die uns Epochen der Geschichte näherbringen. So auch der historische Roman, Filme oder Theaterstücke. All diese Medien verbindet der Roman von Noah Gordon und diese werden eben auch in der Sonderausstellung thematisiert. Es soll jeder dazu angeregt werden, zu hinterfragen, was an dem jeweiligen Medium Realität ist und was Fiktion. Im „Medicus“ gibt es auf jeden Fall eine historische Figur, die wirklich existierte – die Figur des Ibn Sina.

Das Mittelalter an sich ist ein langes Zeitalter voller Umbrüche und Veränderungen und lässt sich nicht klar in einen Zeitraum einsortieren. Historiker unterscheiden zwischen dem Frühmittelalter, dem Hochmittelalter und dem Spätmittelalter in Europa. Dazu kommen noch verschiedene Strömungen in anderen Regionen. Die Koexistenz der Kulturen und Religionen führt immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Kurzum ein spannendes Zeitalter, welches vor allem Autoren besonders inspiriert, denn nicht nur „Der Medicus“ spielt zu dieser Zeit, sondern auch andere historische Romane wie „Die Päpstin“ von Donna W. Cross oder die Reihen von Ken Follett u.a..

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Friedrich Rau präsentierte schließlich als zweite Kostprobe „Ich muss es tun“. Rob Cole steht vor der Entscheidung auf seinem Weg von Schottland nach Isfahan entweder alles aufzugeben und umzukehren oder den Weg weiter zugehen, aber dann mit einer neuen Identität als Jude Jesse Ben Benjamin.

Schließlich gesellt sich auch Rau zur Podiumsdiskussion und gibt Einblicke, wie er sich die Rolle erarbeitet hat und was ihn daran fasziniert. Die Gesprächspartner räumen die Bühne und überlassen sie wieder Friedrich Rau ganz alleine, der schließlich mit „Es gibt kein zurück“ die Eröffnungsveranstaltung wunderbar beschließt.

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Zwischen Hameln und dem Medicus entstehen einige Parallelen, die für den ein oder anderen vielleicht Ausgangspunkt sind, sich die Ausstellung im Museum Hameln anzuschauen. Aber auch ohne diese Parallelen bietet die Ausstellung ein gutes Ergänzungsprogramm zur Thematik. Egal ob Einheimischer oder Besucher der Stadt, der extra wegen dem “Medicus” gekommen ist, die Ausstellung liefert spannende Fakten zum Mittelalter und bringt die verschiedenen neuen Medien alle zusammen.

Die Ausstellung ist bis zum 23. Februar 2019 im Museum Hameln zu erleben. Für Musicalbesucher gibt es an der Tageskasse bei Vorlage der Eintrittskarte des Musicals einen Rabatt.


Artikel & Fotos von Anna-Virginia  

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