Ensemble für Halbblut komplett – Karl May Spiele Bad Segeberg 2025 (mit Fußnoten und Kommentaren)

- Bastian Semm kehrt als Old Shatterhand zurück
- Sascha Hödl spielt als „Halbblut“ Ik Senanda die Titelrolle
- Joshy Peters verkörpert den Comanchen-Häuptling Tokvi-Kava
- Dustin Semmelrogge ist der zwielichtige Vorarbeiter Jeremy Swan
- Harald P. Wieczorek nimmt als Goldsucher „Majestät“ seinen Abschied
- Alexis Kara gibt sein Karl-May-Debüt als Dr. Jefferson Hartley
- Stephan A. Tölle ist als Professor Kasimir Obadja Timpe zu sehen
- Alina Arenz tritt als Sally Ann erstmals in Bad Segeberg auf
Bad Segeberg – 29. März 2025. In achteinhalb Wochen starten am Kalkberg die Proben für das neue Abenteuer „Halbblut“. Nun ist das Ensemble komplett. Neben Alexander Klaws („Winnetou“), Sonja Kirchberger („Donna Leveret“) und Francis Fulton-Smith („Charles Leveret“) waren zehn weitere Sprechrollen zu besetzen. Neben Bad Segeberger Publikumslieblingen sind auch ein paar „Greenhorns“ dabei. (Link Präsentation Gastschauspieler)

Apachenhäuptling Winnetou ist wieder mit seinem Blutsbruder vereint: Bastian Semm kehrt nach einem Jahr Pause als Old Shatterhand zurück in den Wilden Westen. Gemeinsam geraten die Helden in so manch gefährliche Situation. (Kommentar Nathalie: Dies war, wie es weiter unten in der Pressemeldung steht, zu erwarten. Nicht nur wegen dem Ende von „Winnetou II“ 2024 als Bastian Semms Stimme ertönte. Die Chemie, welche dieses Blutsbrüder-Paar verströmt hat, musste man unbedingt beibehalten.)
Die Titelrolle des „Halbbluts“ übernimmt Sascha Hödl. Er spielt den zwischen den Völkern und Kulturen hin- und hergerissenen Krieger Ik Senanda („Böse Schlange“). Für den jungen Österreicher ist es die siebte Spielzeit am Bad Segeberger Kalkberg. (Kommentar Nathalie: nach Nicolas König 1999 und Philip Schwarz 2010 ist Sascha der dritte „Nicht-Gastschauspieler“, welcher die Titelrolle in einer „Halbblut“ – Inszenierung übernehmen darf.)
Joshy Peters, der seit 1987 zum Ensemble der Karl-May-Spiele gehört, verkörpert den blutdürstigen Comanchenhäuptling Tokvi-Kava („Schwarzer Mustang“), der seinen Enkel Ik Senanda zum Hass auf alle Bleichgesichter erzogen hat.
Urgestein Harald P. Wieczorek nimmt sage und schreibe 46 Jahre nach seinem ersten Karl-May-Auftritt im Sommer 1979 diesmal Abschied von den Karl-May-Spielen. In seiner letzten Saison ist er als legendärer Goldsucher „Majestät“ zu erleben.
Dustin Semmelrogge spielt in seiner dritten Karl-May-Saison den zwielichtigen Vorarbeiter Jeremy Swan. Damit ist er der Chef der Eisenbahner auf der Baustelle am Rocky Ground, die von geheimnisvollen Unfällen heimgesucht wird.

Stephan A. Tölle feiert mit seiner zehnten Spielzeit ein kleines Karl-May-Jubiläum. Als Kasimir Obadja Timpe jagt er einen Erbschaftsbetrüger. Diese Figur hat er schon 2010 verkörpert, aber die Rolle ist diesmal grundlegend anders angelegt.
Es gibt aber auch mehrere neue Gesichter im Freilichttheater am Kalkberg: Der aus der ZDF-„Heute-Show“ bekannte Alexis Kara spielt den raffinierten Quacksalber Dr. Jefferson Hartley – eine Karl-May-Figur, die es am Kalkberg seit über 20 Jahren nicht mehr gegeben hat und der ebenfalls viele neue Seiten abgewonnen werden.
Auf ihr Debüt bei den Karl-May-Spielen freut sich Alina Arenz. Sie ist die charmante Sally Ann, Kellnerin im Saloon des Firwood Camps. In sie verliebt sich Ik Senanda – und sie hebt sein von Hass erfülltes Weltbild regelrecht aus den Angeln.
Außerdem setzen die Karl-May-Spiele mit Philomène Autelet auf eine Frau, die asiatische Kampfkunst und Akrobatik in den Wilden Westen bringt. Die junge Belgierin verkörpert die mutige Wäschereibesitzerin Chen Lu. Sie zählt zum Stunt-Team – wie auch Felix Adams, der als Comanche Kita Homascha („Zwei Federn“) zu erleben ist.
„Die Zuschauer können sich auf ein spannendes Ensemble freuen“, sagt Geschäftsführerin Ute Thienel. „Wir begrüßen neben festen Karl-May-Größen auch einige neue Gesichter. Ich bin sicher, dass unsere Zuschauer auch sie schnell ins Herz schließen. Besonders emotional wird der Abschied von Harald Wieczorek, der unsere Spiele über Jahrzehnte geprägt hat.“

Regie führt Nicolas König. Er selbst wird in diesem Jahr keine Rolle übernehmen, sondern konzentriert sich voll und ganz auf das Inszenieren. Das Buch stammt von Michael Stamp. Die Produktions- und Spielleitung übernimmt Stefan Tietgen. Premiere feiert „Halbblut“ am Samstag, 28. Juni, ab 20.30 Uhr im Freilichttheater am Kalkberg. Gespielt wird bis zum 7.September jeweils donnerstags, freitags und samstags ab 15 und 20 Uhr sowie sonntags ab 15 Uhr. Tickets gibt es auf www.karl-may-spiele.de.
Das Ensemble im Überblick
- Winnetou: Alexander Klaws
- Donna Leveret: Sonja Kirchberger
- Charles Leveret: Francis Fulton-Smith
- Old Shatterhand: Bastian Semm
- Ik Senanda („Böse Schlange“), das Halbblut: Sascha Hödl
- Tokvi-Kava („Schwarzer Mustang“): Joshy Peters
- Jeremy Swan: Dustin Semmelrogge
- Majestät: Harald P. Wieczorek
- Dr. Jefferson Hartley: Alexis Kara
- Kasimir Obadja Timpe: Stephan A. Tölle
- Sally Ann: Alina Arenz
- Chen Lu: Philomène Autelet
- Kita Homascha: Felix Adams
Regie:
Buch:
Michael Stamp
Produktions- und Spielleitung:
Stefan Tietgen
Die Besetzung im Einzelnen
Bastian Semm als „Old Shatterhand“

Wer im Vorjahr genau aufgepasst hat, konnte in den letzten Sekunden des Abenteuers eine vertraute Stimme erkennen: Da hörte Winnetou im Geiste seinen Blutsbruder Old Shatterhand, der ihm versprach, dass sie sich bald wiedersehen. Jetzt kehrt Bastian Semm in dieser Kultrolle zu den Karl-May-Spielen zurück.
Tief in seinem Herzen war der gebürtige Bochumer schon immer ein Cowboy – und ein begnadeter Countrymusiker ist er ohnehin: Nach einem Sommer ohne Wildwest sitzt Bastian Semm wieder im Sattel. Die Bad Segeberger Zuschauer haben ihn vor zwei Jahren begeistert als „Schmetterhand“ angenommen.
Die Karl-May-Pause hat Bastian Semm für Dreharbeiten genutzt. Zunächst verbreitete er als Stalker „Caspar Seitz“ in der Soap „Alles was zählt“ Angst und Schrecken. Am Ende starb die Figur den Serientod. Direkt im Anschluss drehte er für die RTL-Kultserie „Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ und verkörperte einen erfolgreichen Unternehmer.
Aber am allerliebsten spielt er live vor Publikum. Mit Auftritten zu Pferd und vor Tausenden von Zuschauern kennt sich Bastian Semm bestens aus. Fünf Sommer lang übernahm er bei den Störtebeker-Festspielen auf Rügen die Titelrolle. Bei seinem Abschied wurde er dort traditionell geköpft – und zwar auf Betreiben von Simon von Utrecht alias Nicolas König, der nun sein Regisseur am Kalkberg ist.
Seine Ausbildung absolvierte Bastian Semm an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater. Es folgten feste Engagements an Theatern in Basel und Heidelberg. 2009 erhielt er für seine Darstellung des „Peer Gynt“ bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel den Rosenthal-Nachwuchspreis. Auch sein Auftritt als „Hamlet“ bei den Bad Hersfelder Festspielen wurde 2011 ausgezeichnet: mit dem Hersfeldpreis. Es folgte wiederum bei den Luisenburg-Festspielen der Romeo in „Romeo & Julia“.
2015 übernahm Bastian Semm als „Martin Vogt“ eine Hauptrollen in der ARD-Serie „Verbotene Liebe“. Außerdem drehte er unter anderem für „Freundinnen – jetzt erst recht“ (RTL), „Der Staatsanwalt“ (ZDF) sowie die ZDF-SOKOs in München und Leipzig.
Als Singer-Songwriter tourt er seit über zehn Jahren. Sein Programm „CASH – a singer of songs“ brachte ihn sogar bis in die Country-Metropole Nashville, wo er John Carter Cash traf, den Sohn der Musiklegende Johnny Cash.
Sascha Hödl als „Ik Senanda, die Böse Schlange“

Für ihn ist Karl Mays Wilder Westen seit über 20 Jahren sein Leben: Sascha Hödl. Der Österreicher hat bereits in seinem Heimatland auf der Bühne in Winzendorf gespielt und gehört nun zum siebten Mal zum Ensemble in Bad Segeberg. Bei „Halbblut“ ist er der tragische Titelheld. Er verkörpert Ik Senanda, die „Böse Schlange“.
Dass Sascha Hödl heute Schauspieler ist, hat viel mit Pierre Brice zu tun. Bei der Einweihung der Westernstadt „No Name City“ in der Nähe von Wien traf er als Kind den legendären Film-Winnetou – und er riet dem jungen Sascha, Schauspieler zu werden. Gesagt, getan. In Winzendorf arbeitete er sich zum Winnetou hoch, den er fünf Sommer lang verkörperte. Er ging bei ungarischen und französischen Stuntprofis in die Lehre. Außerdem studierte Sascha Hödl am Performing Center Austria und ließ sich zum Musicaldarsteller ausbilden. Seine Stimmlage ist Tenor. Beim Musical „Zorro“ sorgte er für die Stunt- und Fechtchoreografie und spielte den Titelhelden in der österreichischen Uraufführung. Auch im Musical „Die Schöne und das Biest“ und in Theaterstücken wie „Woyzeck“, „Maria Stuarda“ und „King Arthur“ war er zu erleben.
2018 wechselte er an seine Traumbühne nach Bad Segeberg und überzeugte hier nicht nur als „Yuma-Shetar“, „Mo-haw“, „Ka Maku“ und „Jackson“, sondern stürzte sich auch in Stuntszenen in die Tiefe. Beim Live-Hörspiel „Winnetou – Das Gold der Rocky Mountains“ spielte er 2021 den Winnetou – und übernahm diese Rolle vertretungsweise auch 2022 in zwölf Vorstellungen auf der großen Freilichtbühne.
Sascha Hödl gastierte an den Staatsopern in Wien und Berlin, ging mit den Luisenburg-Festspielen („Alter was’n los”) auf Tournee und brachte das Publikum im Komödienklassiker „Avanti Avanti” zum Lachen. Als italienischer Schwerenöter Baldo sang, tanzte und flirtete er sich die Seele aus dem Leib und wurde zum Publikumsliebling. Im Frühjahr spielte er – wie schon bei „Avanti Avanti“ an der Seite von Stefanie Hertel – in der Komödie „Ganz Paris träumt von der Liebe“.
Gruselig wird es für ihn jedes Jahr im Herbst auf Burg Lockenhaus im österreichischen Burgenland. Dort kämpft Sascha Hödl in der Hauptrolle des „Jonathan Harker“ in einer spektakulären „Dracula“-Inszenierung gegen den legendären Fürsten der Finsternis.
Joshy Peters als „Tokvi-Kava, der Schwarze Mustang“

Joshy Peters war 1987 erstmals am Kalkberg dabei – und seit 1999 hat er in keinem einzigen Sommer gefehlt. Die Fans kennen und lieben ihn als Winnetous Blutsbruder Old Shatterhand. Zehnmal übernahm er diese Rolle in Bad Segeberg – öfter als jeder andere Schauspieler.
Aber Joshy Peters ließ sich nie auf diese Heldenrolle festlegen, sondern verkörpert gern die unterschiedlichsten Charaktere: unter anderem den Ölprinzen Grinley, den Bärenjäger Baumann, den uralten Westmann Old Wabble, Winnetous Mörder Ko-itse, Utah-Häuptling Großer Wolf, den legendären Buffalo Bill, Old Firehand, den Bergwerksbesitzer Roulin, Old Surehand, den Holzfäller Missouri-Blenter und den gerissenen Gangsterboss Buttler. Diesmal spielt er Tokvi-Kava („Schwarzer Mustang“), den von unbändigem Hass zerfressenen Häuptling der Naiini-Comanchen.
Auch im Fernsehen hat der Hamburger eine große Fangemeinde erobert. Die Krimiserie „Nord bei Nordwest“ gehört mit bis zu zehn Millionen Zuschauern zu den größten Quotenhits der ARD. Joshy Peters ist darin als Kriminaltechniker Martin Puttkammer ein wichtiger Teil des Teams. Auch in diesem Jahr steht er für neue Folgen vor der Kamera – zusammen mit seinem langjährigen Karl-May-Kollegen Stephan A. Tölle, der als Bestatter die im Krimi geradezu zwangsläufig anfallenden Leichen unter die Erde bringt.
Fürs Kino drehte Joshy Peters den Warner-Brothers-Streifen „The Crimean“, ebenso weitere internationale Produktionen wie „Target“, „Der letzte Pate“ und „The Mirror“. In Deutschland wurde er für „Absolute Giganten“, „Karniggels“, „Tatort“ und vieles mehr engagiert. In der Serie „Unsere Hagenbecks“ hatte er eine durchgehende Rolle. In den arktischen Gewässern um Spitzbergen war er auf Schiffen der deutschen Marine für die Serie „True North – Arctic Blizzard” unterwegs und verkörperte den Fregatten-Kommandanten Maik Claasen.
Im Synchronstudio vertont Joshy Peters internationale Hit-Serien wie „Designated Survivor“ und „The Knick“, ebenso Blockbuster der „Transformers“- und „Avengers“-Reihe und das Netflix-Drama „Berlin Station“. Auch bereichert er hochwertige Dokumentationen mit seiner sonoren Stimme.
Am allerliebsten reitet er aber durch den Wilden Westen am Kalkberg, denn einen Sommer ohne Winnetou-Abenteuer kann er sich schon lange nicht mehr vorstellen.
Dustin Semmelrogge als „Jeremy Swan“

Aller guten Dinge sind drei: Zum dritten Mal in Folge gehört Dustin Semmelrogge zum Ensemble der Karl-May-Spiele. Als zwielichtigen Vorarbeiter „Jeremy Swan“ verschlägt es ihn in diesem Jahr wieder in Richtung der Schurken. Im Vorjahr hatte sich seine damalige Rolle am Ende als gesetzestreuer US-Marshall entpuppt. Aber solche Figuren an der Grenze zwischen Gut und Böse, zwischen Sympathieträger und Teufelsbraten – die liebt Dustin Semmelrogge am meisten.
Der gebürtige Düsseldorfer hat das Freilichttheater am Kalkberg so richtig ins Herz geschlossen. An der frischen Luft spielt er ohnehin gern, für Action ist er immer zu haben und der direkte Kontakt zum Publikum ist das, was Schauspielerei für ihn zu einem großen Abenteuer macht. Viele Jahre gehörte er als lebenslustiger Freibeuter „Israel Hands“ zu den Hauptdarstellern des Piraten Open-Air in Grevesmühlen, bevor er 2023 erstmals den Wilden Westen von Bad Segeberg unsicher machte.
Als Spross einer berühmten Schauspielerfamilie zog es ihn schon als Achtjährigen auf die Bühne. Mittlerweile ist er seit drei Jahrzehnten in dem Beruf erfolgreich: im Kino, Fernsehen und im Theater. Dustin Semmelrogge spielte an der Seite von Matthias Schweighöfer und Daniel Brühl im Kinostreifen „Die Klasse von 99 – Schule war gestern, Leben ist jetzt“, in „Auf Herz und Nieren“ mit Til Schweiger und im Kultfilm „Bang Boom Bang – ein todsicheres Ding“ mit Diether Krebs und Ralf Richter. Im Fernsehen war er unter anderem im „Großstadtrevier“, in „Hallo, Onkel Doc!“ und in „Unter uns“ präsent. In „Ritas Welt“ mit Gaby Köster gehörte er zur Stammbesetzung. Weitere Rollen führten ihn zu „Alles was zählt“, „Die Wache“, „St. Angela“, „Unter Brüdern“, „Hausmeister Krause – Ordnung muss sein“, „Heldt“ und „WaPo Duisburg“.
Dustin Semmelrogge arbeitet auch im Synchronstudio. In der Reihe „Der kleine Drache Kokosnuss“ ist er der beste Drachenfreund Oskar. Er spricht auch den „Drachen Koks“ in den Abenteuern von „Ritter Rost“ – und im Pixar-Blockbuster „Toy Story – Alles hört auf kein Kommando“ war seine markante Reibeisenstimme als Spielzeugsoldat zu hören. In TV-Spots wirbt er als „Waschbär Simon“ für einen Mobilfunk-Anbieter.
Theater-Engagements führten ihn unter anderem nach Düsseldorf, Köln, Bonn und Braunschweig – zum Beispiel in der feinsinnigen Komödie „Weinprobe für Anfänger“ und im Edgar-Wallace-Klassiker „Das Gasthaus an der Themse“.
Harald P. Wieczorek als „Majestät“

Sein Leben ist ein einziges Abenteuer: Er hat raue Zeiten als Seemann auf den Weltmeeren erlebt, hat sich mit dem Fallschirm Tausende von Metern in die Tiefe gestürzt – und kämpft seit 1979 (!) am Kalkberg mit oder auch mal gegen Winnetou. Harald P. Wieczorek ist eine echte Karl-May-Legende. In diesem Sommer nimmt er Abschied von seiner Lieblingsbühne: als erfahrener Goldsucher „Majestät“, der am Marterpfahl der Comanchen in tödliche Gefahr gerät.
Wenige Tage vor der Premiere von „Halbblut“ feiert Harald P. Wieczorek seinen
77. Geburtstag, aber sein Alter glaubt ihm niemand – so durchtrainiert ist der erfahrene Schauspieler. Zwischen Nachmittags- und Abendvorstellung schwimmt er mal eben quer durch den Großen Segeberger See. Eigentlich wollte er bereits vor ein paar Jahren bei den Karl-May-Spielen aufhören. Er hatte sich von den Kollegen schon emotional verabschiedet, aber dann kam die Chance, den Schriftsteller Karl May zu spielen. Er machte weiter. Auch als späterer US-Präsident Ulysses S. Grant und nun als Westmann mit dem Spitznamen „Majestät“.
In den sechs Jahrzehnten – von den 1970er bis in die 2020er Jahre – hat Harald P. Wieczorek in Bad Segeberg schon die unterschiedlichsten Charaktere verkörpert: den Ölprinzen Grinley, den einsamen Krieger Wokadeh und den gutmütigen Cantina-Wirt Don Geronimo, Winnetous Lehrmeister Klekih-petra und Ribannas Vater Tah-scha-tunga.
In seiner langen Schauspieler-Karriere hat Harald P. Wieczorek weit über 7.000 Vorstellungen gegeben – besonders erfolgreich als Winston Churchill und König George V. im preisgekrönten Schauspiel „The King’s Speech“ an der Seite von Götz Otto und Steffen Wink. Im Fernsehen sah man ihn in Serien wie „Forsthaus Falkenau“, „Marienhof“, „SOKO München“, „Tatort“ und „Großstadtrevier“.
Gern unternimmt er ausgedehnte Lesereisen durch Deutschland, bei denen er Ausschnitte aus seinen vier bislang erschienenen Romanen vorträgt. In „Windstärke 13“ berichtet Harald P. Wieczorek von seinen Jahren bei der Handelsmarine inklusive spektakulärem Schiffbruch mitten in einem haiverseuchten Gewässer. Historische Fiktion bieten die Bücher „Jakob, der stumme Krieger“, „Die Geige im Feuer“ und „Orca“. Abgeschlossen hat er das Manuskript für seinen ersten zeitgenössischen Thriller „Die geballte Faust“. Das Buch erscheint unmittelbar vor der „Halbblut“-Premiere.
Alexis Kara als „Dr. Jefferson Hartley“
Alexis Kara wirbelte in Hamburg nur so über die Bühne, warf seine Perücke in hohem Bogen von sich, streifte flugs sein Kostüm ab und schlüpfte in ein neues. In der turbulenten Komödie „Sherlock Holmes: Der Fall Moriarty“ spielte er sage und schreibe zwölf (!) Rollen: vom Meisterverbrecher persönlich über den betrunkenen Schaffner bis hin zum arg kurz geratenen Inspektor Lestrade, für den er auf Knien ging. Die Zuschauer waren hingerissen – und das Team der Kalkberg GmbH im Publikum auch. Wenig später war klar: Alexis Kara übernimmt in der Inszenierung „Halbblut“ die Rolle des Quacksalbers Dr. Jefferson Hartley. Dieser geschäftstüchtige Schlawiner aus der Feder Karl Mays ist zuletzt vor über 20 Jahren in Bad Segeberg zu sehen gewesen.
Alexis Kara sammelte schon während seiner Studiums der Rechtswissenschaften in Hildesheim, Bonn und Göttingen erste Bühnenerfahrungen – unter anderem im Jungen Theater Göttingen und am Theater im OP, dem größten Studententheater Deutschlands, in einem ehemaligen Schauoperationssaal. Seither operiert Alexis Kara quasi am offenen Lachmuskel seiner Zuschauer – und wenn sich irgendwo ein Gag versteckt, dann weiß Alexis Kara ganz genau, wie er ihn bestmöglich aus der Deckung lockt: sowohl auf der Bühne als auch im Fernsehen.
In der Rolle des „Dennis Knossalla“ gehört der Schauspieler seit 13 Jahren zum Team der „Heute-Show“ um Oliver Welke im ZDF. Mit dem Ensemble gewann er dreimal den Deutschen Comedy-Preis, außerdem den Bambi, die Goldene Kamera und den Deutschen Fernsehpreis. Er arbeitete mit deutschen Comedygrößen wie Bastian Pastewka, Anke Engelke und Kaya Yanar in Shows wie „Sehr witzig“, „Jetzt wird’s schräg“, „Durchgedreht!“ und der kultigen Reihe „Pastewka“. Alexis Kara stand auch schon im legendären „Quatsch Comedy Club“ auf den Brettern, die das Lachen bedeuten. Improvisation ist ihm ausgesprochen wichtig. Kein Wunder also, dass ihm der „Goldene ImproStern“ verliehen wurde. Er war zehn Jahre Ensemble-Mitglied des Improvisationstheaters Bonner Springmaus und Mitbegründer des Improvisationstheaters Comedy-Company.
Außerdem trat er an der berühmten Komödie am Kurfürstendamm in Berlin auf und gestaltete zahlreiche Hörspiele und -bücher als Sprecher – zum Beispiel den Francis-Durbridge-Krimi „Paul Temple und der Fall Geoffrey“ mit Bastian Pastewka.
Stephan A. Tölle als „Kasimir Obadja Timpe“

Er feiert ein rundes Jubiläum bei den Karl-May-Spielen: Zum zehnten Mal gehört Stephan A. Tölle zum Bad Segeberger Ensemble. 2009 hatte er als spleeniger Lord Castlepool sein Wildwest-Debüt gegeben und seither stets für gute Laune am Kalkberg gesorgt: ob als Gaukler Juggle-Fred, leidgeprüfter Westmann Dick Stone, tollpatschiger Pitt Holbers oder verschlagener Kneipenwirt Paddy. Im neuen Abenteuer „Halbblut“ spielt er Kasimir Obadja Timpe, der einem Erbschaftsbetrüger auf den Fersen ist – eine originelle Neuinterpretation der Figur, die er schon aus der Spielzeit 2010 kennt.
Schauspielerisch dürfte Stephan A. Tölle der bekannteste Bestattungsunternehmer Deutschlands sein: Als „Herr Töteberg“ gehört er zu den Publikumslieblingen in der ARD-Erfolgsserie „Nord bei Nordwest“, die inzwischen mit jeder Folge zu den Spitzenreitern des jeweiligen Sendetages zählt. Mit seiner leisen und feinen Komik passt er genau in das Erfolgskonzept der durch und durch norddeutschen Produktion.
Dabei stammt Stephan A. Tölle nicht aus Schleswig-Holstein, sondern aus Westfalen. Allerdings wohnt er seit langem in Hamburg – und von dort aus hat er es in den Wilden Westen nicht weit.
Mit Freilichttheater kennt sich Stephan A. Tölle aus. Er trat zehn Jahre lang bei den Scherenburgfestspielen in Gemünden am Main auf. Ohnehin liebt der Schauspieler den Kontakt zum Publikum und nimmt gern Theaterengagements an. So spielte er an der Landesbühne Rheinland-Pfalz den Alexander von Humboldt in „Die Vermessung der Welt“ und wirkte als Francis Crick in der deutschsprachigen Erstaufführung „Foto 51“ am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg mit. Dort war er auch als Stasi-Offizier im Schauspiel „Demokratie“ zu erleben.
Oft sieht man Stephan A. Tölle aber auch im Fernsehen – und das häufig zur besten Sendezeit. Neben „Nord bei Nordwest“ hat er auch bei „Nord Nord Mord“ eine feste Rolle: „Polizist Schneider“. Markante Episodenrollen führten ihn unter anderem zu „Tatort“, „Großstadtrevier“, „Die Pfefferkörner“, „Dr. Klein“, „Morden im Norden“, „Sarah Kohr“ und „SOKO Wismar“. Ebenso war er als spielsüchtiger Pfarrer in der „SOKO Hamburg“ zu sehen, wo sein Karl-May-Kollege Marek Erhardt zu den Ermittlern zählte.
Zuletzt spielte Stephan A. Tölle in der ARD-Krimiserie „Informant“ mit Jürgen Vogel, als „Bösewicht“ bei „Notruf Hafenkante“ und ebenfalls im ZDF bei „Stralsund“.
Alina Arenz als „Sally Ann“
So schnell können Träume in Erfüllung gehen. Im Sommer 2024 saß Alina Arenz als Zuschauerin im Freilichttheater am Kalkberg – und wünschte sich, hier einmal selbst auf der Bühne zu stehen. Nun ist es so weit: Im Abenteuer „Halbblut“ spielt sie als Sally Ann eine junge Frau, die mutig für ihre Überzeugungen einsteht und ihrem Herzen auch dann folgt, wenn gefährliche Hindernisse zu überwinden sind. Dass sie hierbei auch noch singen darf, freut die Musicalsängerin und Schauspielerin umso mehr.
Schon mit neun Jahren stand Alina Arenz erstmals in einer professionellen Produktion auf der Bühne. In der Londoner Musical-Inszenierung „Just One World“ übernahm sie die Hauptrolle der Zoey – und sie spürte, dass sie sich auf der Bühne zuhause fühlt. Nach dem Besuch des musischen Pestalozzi-Gymnasiums in München absolvierte sie eine Musicalausbildung und schloss sie mit Auszeichnung an der German Musical Academy ab. Ihr Debüt gab sie als „Prinzessin Arouda“ in der Inszenierung „In 80 Tagen um die Welt“ bei den Freilichtspielen Tecklenburg. Für den Film „Zwischen Welten“ wurde sie mit dem Bayerischen Jugendkunstfilmpreis ausgezeichnet.
Alina Arenz ist künstlerisch sehr vielseitig aufgestellt – und trat bereits in vielen europäischen Ländern auf. Sie übernahm die weibliche Hauptrolle der Helena im Musical „Troja“, ging mit der Queen-Revival-Band auf Tournee, sang in Musicals wie „Hair“ und „Auf und davon“, reiste als Sängerin mit Kreuzfahrtschiffen wie der MS Artania und der Costa Pacifica über die Weltmeere, unternahm musikalische Ausflüge in die Heavy-Metal-Szene und wurde von Komponist und „Cavalluna“-Mastermind Klaus Hillebrecht für die Welturaufführung seines Stückes „El Tren de Sollér“ als deutsche und englische Besetzung der Joana ausgewählt. In der Hauptrolle der Josepha war sie im Musical „Im Weißen Rössl“ durch Deutschland, Belgien und Luxemburg unterwegs. Nach Auftritten in einem Varieté in der Schweiz („Herzdame“) und Galashows im Europapark Rust kam sie zur Kammeroper Köln – und dieses Ensemble gestaltete 2024 die Musikshow im Rahmenprogramm der Karl-May-Festspiele in Elspe. Als etwas vorlaute „Mackenzie“ sang und spielte Alina Arenz in der Showhalle und zählte zum Ensemble auf der großen Freilichtbühne. Nun verschlägt es sie erneut in den Wilden Westen.
In den Monaten vor der „Halbblut“-Premiere ist sie mit dem berühmten Peter-Maffay-Musical „Tabaluga und Lilli“ unterwegs – in der Titelrolle des magischen Eiswesens Lilli, in das sich Jungdrache Tabaluga unsterblich verliebt.
Felix Adams als Kita Homascha
Felix Adams gehört zum Stunt-Team am Kalkberg und hat in den letzten Jahren schon kleinere Sprechrollen übernommen. Man konnte ihn bisher als Gangster, Vorarbeiter und Indianer erleben. Dabei konnte er in diesen kleinen Rollen ein schauspielerisches und komödiantisches Talent an den Tag legen. Dies haben nicht nur die Stammzuschauer bemerkt. (NB)
Die Story von „Halbblut“:
Im Firwood Camp, einem Eisenbahnerlager inmitten der Jagdgründe der Comanchen, kommt es zu geheimnisvollen Unglücken. Wie von Geisterhand gezündete Explosionen erschüttern die einsame Baustelle. Ein Zug entgleist. Was niemand ahnt: Der hasserfüllte Häuptling Tokvi-Kava („Schwarzer Mustang“) hat seinen Enkel in das Camp eingeschleust. Das Halbblut Ik Senanda („Böse Schlange“) ist der Sohn einer Comanchin und eines Weißen – ein Mann zwischen zwei Welten. Aber steckt wirklich dieser junge Krieger hinter den geheimnisvollen Unglücken?
Die Blutsbrüder Winnetou und Old Shatterhand setzen furchtlos ihr Leben aufs Spiel, um für Frieden zu sorgen. Doch dann müssen sie erkennen, dass im Schatten zwei wahrhaft teuflische Gegenspieler lauern: Ingenieur Charles Leveret will eine sagenumwobene Goldader ausbeuten – und seine aus den Südstaaten stammende Ehefrau Donna würde alles tun, um den verlorenen Reichtum ihrer Familie wieder in die Finger zu bekommen…
Vom 28. Juni bis zum 7. September werden 72 Vorstellungen gezeigt: jeweils donnerstags bis samstags ab 15 und 20 Uhr sowie sonntags ab 15 Uhr. Die Regie übernimmt zum dritten Mal der Schauspieler Nicolas König. Das Buch stammt von Autor Michael Stamp. Die Produktions- und Spielleitung liegt in den bewährten Händen von Stefan Tietgen. Karten sind im Ticket-Shop auf www.karl-may-spiele.de erhältlich.
Bilder & Text Die Besetzung im Einzelnen/Felix Adams: Nathalie
Quelle Pressemeldung: www.karl-may-spiele.de