Eine Weihnachtsgeschichte – Das märchenhafte Musical nach Charles Dickens (Showslot)

Ein weihnachtlicher Abend im viktorianischen London 

Premiere: 18. November 2024 (Duisburg) – besuchte Vorstellung: 13. Dezember 2024 (Bremen)

© Jens Ochmann

Handlung

Eine Weihnachtsgeschichte“ (A Christmas Carol) von Charles Dickens ist eine zeitlose Erzählung über Reue, Vergebung und die Kraft von Nächstenliebe. Showslot zeigt die Version mit der Musik von Michael Schanze und dem Buch/Libretto von Christian Berg unter der Regie von Christoph Weyers.

Die Geschichte spielt im viktorianischen London und dreht sich um Ebenezer Scrooge, einen geizigen, hartherzigen Geschäftsmann, der Weihnachten und alles, was mit Freude verbunden ist, verachtet. Er behandelt seine Angestellten und Mitmenschen lieblos und lebt ein einsames Leben, angetrieben von Gier und Kälte.

Am Weihnachtsabend wird er von dem Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Jacob Marley und drei weiteren Geistern besucht: dem Geist der vergangenen Weihnacht, dem Geist der gegenwärtigen Weihnacht und dem Geist der zukünftigen Weihnacht.

Jeder Geist zeigt Scrooge verschiedene Szenarien: seine glücklicheren Jugendtage, die harte Realität seiner aktuellen Beziehungen und eine düstere Zukunft, in der er einsam stirbt ohne von jemandem vermisst zu werden. Diese Visionen erschüttern Scrooge zutiefst.

Am Weihnachtsmorgen erwacht er wie verwandelt. Er beschließt, sich zu ändern, seine Fehler wiedergutzumachen und ein besserer Mensch zu werden. Er beginnt damit, großzügig zu sein, seine Mitmenschen freundlich zu behandeln und den Weihnachtsgeist voller Freude und Wärme zu leben.

Die Geschichte endet mit Scrooge, der die Familie seines Angestellten Bob Cratchit unterstützt und sich um dessen kranken Sohn Tiny Tim kümmert, dessen Schicksal durch Scrooges Güte gerettet wird.

Die Erzählung ist eine Botschaft über Hoffnung, Menschlichkeit und die Bedeutung von Mitgefühl, besonders in der Weihnachtszeit.

Besetzung

© Jens Ochmann

Holger Hauer brilliert in der Rolle des griesgrämigen Ebenezer Scrooge und überzeugt sowohl schauspielerisch als auch gesanglich auf ganzer Linie. Jede einzelne Szene des Stückes meistert er mit beeindruckender Souveränität und verleiht der Figur eine tiefgehende Glaubwürdigkeit. Besonders beeindruckend ist, wie authentisch und berührend er die Wandlung des anfangs griesgrämigen und kaltherzigen Scrooge darstellt, der durch die Besuche der drei Weihnachtsgeister allmählich ein warmherziges und mitfühlendes Wesen entwickelt.

Robert Schmelcher verleiht der Rolle des verstorbenen Jacob Marley eine fesselnde Mischung aus Grusel und Dramatik. Als schauriger Geist erscheint er Ebenezer Scrooge und beeindruckt durch eine kraftvolle Bühnenpräsenz. Diese wird durch entsprechende Licht- und Soundeffekte eindrucksvoll untermalt.

Tim Al-Windawe überzeugt als Bob Cratchit, dem Angestellten von Scrooge. Trotz Scrooges Härte sieht er stets das Gute in ihm. Er strahlt eine liebenswerte, dankbare Seele aus, die auch unter schwierigen Umständen Zufriedenheit und Hoffnung bewahrt. Seine warme Stimme verleiht den musikalischen Momenten zusätzliche Tiefe und unterstreicht die emotionale Wirkung seiner Figur.

Esther Konzett erweckt Tiny Tim, den kränklichen Sohn von Bob Cratchit, eindrucksvoll zum Leben. Mit ihrem berührenden Spiel fängt sie den unerschütterlichen Kampfgeist, die Hoffnung sowie die Zuversicht des Jungen ein. Ihre helle und klare Stimme berührt das Herz und verleiht dem Stück bewegende, emotionale Momente.

Und dann wären da noch die drei Weihnachtsgeister.

Nadine Kühn glänzt als Geist der vergangenen Weihnacht. Mit ihrem verrückten, überdrehten Auftritt und ihrem Solo „Durchgeknallt“ bringt sie das Publikum zum Lachen. Die liebenswerte und feinsinnige Ernsthaftigkeit der Figur lässt Scrooge über seine Fehler und Versäumnisse nachdenken. Auch ihr bewusstes übertriebene Schauspiel und die dazu passende schrille Sprechstimme passen perfekt zum Charakter der Rolle.

Auch Torben Bach als Geist der gegenwärtigen Weihnacht und Merline Kramer als Geist der zukünftigen Weihnacht spielen ihre Rollen perfekt. Ihr mystisches, geheimnisvolles und auch ein wenig furchteinflößendes Auftreten, sowie die mahnenden Worte, sorgen endgültig dafür, dass Scrooge sein Leben komplett ändert und zu einem gütigen und großzügigen Menschen wird.

Bühnenbild

Das Bühnenbild von „Eine Weihnachtsgeschichte“ ist detailreich gestaltet und trägt wesentlich zur festlichen Atmosphäre der Inszenierung bei. Auf der Bühne ist eine Gasse zwischen zwei Häusern dargestellt. Links befindet sich Scrooges Kontor, während auf der rechten Seite sein Wohnhaus ist, das geöffnet werden kann, um einen Blick ins Innere zu gewähren.

Im Hintergrund befindet sich eine große LED-Wand, welche z.B. den Big Ben darstellt und die Zeitsprünge und Szenenwechsel dynamisch unterstützt.

Ein besonders stimmungsvoller Effekt ist der regelmäßig fallende Kunstschnee, der die weihnachtliche Kulisse perfekt unterstreicht. Ergänzt wird das Bühnenbild durch viele liebevoll gestaltete Requisiten, die das Geschehen wie beispielsweise einen kleinen Weihnachtsmarkt lebendig werden lassen.

Ein kleines Manko gibt es aber dann doch. Für Zuschauer, die am äußersten rechten Rand sitzen, ist es schwierig die Szenen im Kontor vollständig zu sehen, da sie sich in einer Art Garage abspielen. Insgesamt ist aber eine durchdachte und stimmungsvolle Kulisse entstanden, die den Geist der Weihnachtszeit einfängt.

© Jens Ochmann

Fazit und eigener Eindruck

Das Musical ist eine wunderschöne Inszenierung, die sich perfekt für die ganze Familie eignet – ob Groß oder Klein. Mit berührender Musik von TV-Legende Michael Schanze & Kult-Autor Christian Berg erwärmt das Stück jedes Herz. Lieder wie „Weihnachten für alle“ oder „Heut ist die Nacht der Nächte“ stimmt das Publikum ideal auf das Weihnachtsfest ein.

Das gesamte Ensemble erweckt die Geschichte sowohl gesanglich als auch schauspielerisch eindrucksvoll zum Leben und begeistert das Publikum durchweg. Jede Figur wird mit Hingabe und Können dargestellt. Durch unterhaltsame Sequenzen, wie die sprechende Tür von Scrooges Wohnhaus oder einer lebendigen Straßenlaterne wird das Stück humorvoll aufgelockert.

Insgesamt war es ein rundum gelungener Abend, der den Geist der Weihnacht perfekt einfängt.

Cast & Ensemble

  • Ebenezer Scrooge: Holger Hauer
  • Jacob Marley, Mr. Fezziwig: Robert Schmelcher
  • Bob Cratchit: Tim Al-Windawe
  • 1. Geist, Mrs. Quitt: Nadine Kühn
  • 2. Geist, junger Scrooge: Torben Bach
  • 3. Geist, Mrs. Quatt: Merline Kramer
  • Tiny Tim: Esther Konzett
  • ShoeShine Newsgirl: Eva Schütz
  • Alfred Miller, Tür: Simon Staiger
  • Mrs. Cratchit, Mrs. Fezziwig: Julia Werbick
  • Mrs. Hawkins, Straßenlaterne: Anna Luca Faradi
  • Bella: Katharina Schmitz
  • On Stage Swing: Sandra Bitterli (Female Swing), Piero Ochsenbein (Male Swing)

News

Dieses Stück ist ab November 2025 erneut auf Deutschland Tour und macht auch in Österreich halt. Tickets gibt es bereits an allen bekannten VVK-Stellen!

  • 17.11.-19.11.25: Bremen
  • 21.11.-23.11.25: Bregenz
  • 24./25.11.25: Nürnberg
  • 01.12.-03.12.25: Hamburg
  • 12.12.-21.12.25: Wien
  • 23.12.-26.12.25: Frankfurt/Main
  • 27.12.-30.12.25: Köln

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei allen Beteiligten für den schönen Abend und die Einladung bedanken.


Artikel von Katharina