„Dornröschen – Das Musical“ – eine moderne Inszenierung begeistert Hanau!

„Dornröschen – Das Musical“ feierte am 11. Mai 2018 im Rahmen der Brüder Grimm Festspiele eine erfolgreiche Uraufführung und zieht die Musical- und Märchenliebhaber zurzeit nach Hanau. Die berühmten Brüder Grimm Festspiele feiern dieses Jahr ihre 34. Spielzeit und bieten dieses Jahr neben „Dornröschen“ auch die Grimm-Stücke „Der Froschkönig“ (Premiere: 19.05.2018), „Die Prinzessin auf der Erbse“ (Premiere: 02.06.2018) und „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ (Premiere: 09.06.2018). Bühnenlichter war am 25.05.2018 vor Ort und erlebte mit knapp 600 Besuchern eine moderne, lustige und überzeugende Aufführung von „Dornröschen – Das Musical“.

© Brüder Grimm Festspiele Hanau
© Brüder Grimm Festspiele Hanau

Die Hanauer Musicaluraufführung läuft unter der Regie von Alex Balga. Buch und Liedtexte stammen von Wolfgang Adenberg. Für die Komposition zeichnet sich der erfolgreiche Filmkomponist und Pianist Marian Lux verantwortlich, der dem Musical die perfekte musikalische Untermalung mit Pop/Rock-Songs auf den Leib geschrieben hat.

Dornröschen erwacht und kann sich an nichts erinnern. Die gute Fee Aurora gibt ihr mit ihrer magischen Kraft die Möglichkeit, die letzten 100 Jahre, die sie verschlafen hat, noch einmal zu erleben – allerdings als Außenstehende. Dornröschen sieht ihre glücklichen Eltern Königin Gloria und König Albrecht. Die beiden freuen sich über die Geburt ihrer Tochter, doch eine kann die Freude nicht teilen: Selena, die böse Fee…
Aurora, Selena und Gloria sind Schwestern. Selena erwartet ein Kind, Aurora hat den kleinen Edmund auf die Welt gebracht und Gloria erfährt gerade erst von ihrer Schwangerschaft. Als sie dann auch noch die Hochzeit mit ihrem geliebten Albrecht bekannt gibt, sieht Selena schwarz. Sie gerät mit ihren Schwestern in Streit und verliert schließlich ihr Kind. Aus Rache nimmt sie Aurora Edmund weg und verhext ihn. Er ist ab sofort ihr Diener. Aus Wut und Hass möchte sie das glückliche Leben der kleinen heilen Familie zerstören und schickt Edmund als Spion los. Dornröschen hat es sehr gut bei ihren Eltern und ist ein quirliges, freches Mädchen. Eines Tages kommt Prinz Alexander mit seinem Gehilfen Roderich ins Schloss. Dornröschen und Alexander verlieben sich ineinander. Das junge Paar genießt die Zweisamkeit, doch Selena plant im Hintergrund alles, um auch dieser Liebe Schaden zuzufügen. Es kommt der Tag an dem Dornröschen in einem dunklen Zimmer auf die böse Fee trifft und die Spinnräder entdeckt. Selena bittet Dornröschen Fäden zu spinnen, doch dann sticht Dornröschen sich am Spinnrad und schläft für 100 Jahre ein…

© Brüder Grimm Festspiele Hanau
© Brüder Grimm Festspiele Hanau

Die sehr moderne Inszenierung des Grimm-Klassikers macht von der ersten Minute an Spaß beim Zuschauen. Sophia Euskirchen überzeugt auf ganzer Linie mit einer erstklassigen Leistung in der Hauptrolle des Dornröschen. Kerstin Ibald und Joana Fee Würz (Selena, die böse Fee und Aurora, die gute Fee) dürften den Musicalfans schon von zahlreichen (Erfolgs-)Produktionen bekannt sein. Für beide ist es das erste Engagement bei den Brüder Grimm Festspielen. Das Ehepaar Königin Gloria und König Albrecht ist mit Lisa-Marie Sumner und Sascha Oliver Bauer sehr gut besetzt. Das Bühnenpaar ergänzt sich gesanglich und schauspielerisch ganz wunderbar. Und auch die Rollen des Edmund (Markus Fetter), Prinz Alexander (Kurosch Abbasi) und Roderich (André Haedicke) lassen keine Wünsche offen. Das Gesamtpaket aus Gesang und Schauspiel stimmt bei diesem Ensemble zweifelsfrei.

Das Bühnenbild zeigt ein Schloss über zwei Etagen. Der untere Teil wird mechanisch umgebaut, sodass man sich vor drei Eingangstüren oder dem Inneren des Schlosses befindet. Kleinere Pyroeffekte sorgen für die bekannten magischen Momente eines Märchens. Dem gesamten Ensemble sieht man die Spielfreude über das etwas mehr als zweistündige Stück deutlich an und diese Freude überträgt sich auch schnell auf die Zuschauer, die gewisse Szenen mit Zwischenapplaus und guter Laune belohnen. Die Band ist in der oberen rechten Bühnenhälfte platziert und über die gesamte Aufführung für das Publikum sichtbar. Die Musiker und Darsteller/innen harmonieren fast ausnahmslos gut miteinander. Hier und da übertönt die Musik dann doch den Gesang, sodass man dem Text manchmal nicht zu einhundert Prozent folgen kann.

Fazit: mit „Dornröschen“ wurde in diesem Jahr die Messlatte sehr hochgelegt. Geboten werden 130 märchenhafte und kurzweilige Minuten voller Spaß und Spannung. Ein Besuch im Amphitheater lohnt sich!

© Brüder Grimm Festspiele Hanau
© Brüder Grimm Festspiele Hanau

Die Besetzung:
Dornröschen: Sophia Euskirchen / Lisa Katharina Toh
Selena, böse Fee: Kerstin Ibald
Aurora, gute Fee: Joana Fee Würz
König Albrecht: Sascha Oliver Bauer
Königin Gloria: Lisa-Marie Sumner
Prinz Alexander: Kurosch Abbasi
Edmund: Markus Fetter / Dennis Hupka
Roderich: André Haedicke
Hofmarschall Dietrich von Ziethen: Fabian Böhle
Ensemble: Nathalie Hack, Christin Reiter, Lisa Katharina Toh, Mirjam Wolf und Andreas Nützl

Die Band:
Piano: Markus Syperek/Marian Lux
Gitarre: Kai Picker
Schlagzeug: Thomas Elsner
Bass: Stefan Kreuscher
Cello: Tobias Schneider
Musikalische Leitung/Dirigent: Markus Syperek

Die Macher:
Regie: Alex Balga
Regieassistenz: Michael Grötzsch
Buch und Liedtexte: Wolfgang Adenberg
Komposition: Marian Lux
Choreographie: Bart de Clercq
Kostümbild: Ulla Röhrs
Maskenbild: Wiebke Quenzel
Bühnenbild: Tobias Schunck

Weitere Infos zu den Brüder Grimmfestspielen findet ihr unter: www.festspiele.hanau.de

 

(Fotos: © Brüder Grimm Festspiele Hanau)


Artikel von Natascha