Disneys DIE EISKÖNIGIN verzaubert jetzt Stuttgart

„Liebe sie öffnet Türen“

© Johan Persson

Premiere in Stuttgart: 26. November 2024 – rezensierte Vorstellung: 22. Februar 2025

Nach dem großen Erfolg in Hamburg, verwandelt sich nun seit November 2024 das Stage Apollo Theater in Stuttgart, acht mal pro Woche in den beeindruckenden Eispalast von Elsa, der Eiskönigin. Lange wurde darauf gewartet, dass dieses Musical vom hohen Norden in den Süden Deutschlands wechselt und der Erfolg bleibt weiterhin ungebrochen. Große wie kleine Fans von Elsa und Anna lassen sich in Stuttgart von diesem magischen Musical in den Bann ziehen.

Die Geschichte der beiden Schwestern Elsa und Anna, ist durch den Disneyfilm, auf dem das Musical basiert, vielen bekannt. Während Elsa versucht ihre magischen Kräfte zu kontrollieren, um ihre Schwester nicht in Gefahr zu bringen, vermisst Anna ihre Schwester, von der sie nach einem gefährlichen Vorfall in der Kindheit, getrennt aufwachsen muss.

Nach dem Tod der Eltern, steht Elsas Krönungstag zur Königin von Arendelle bevor. Endlich treffen die Schwestern wieder aufeinander. Doch wird dieses Aufeinandertreffen, von einem erneuten Vorfall überschattet und Elsa flüchtet zum Nordberg.

Unwissentlich, dass sie ganz Arendelle in eine Winterlandschaft verwandelt hat, zieht Elsa sich einsam in ihren Eispalast zurück. Anna begibt sich auf die Suche nach ihrer Schwester. Auf diesem Weg trifft sie auf Kristoff, den engagierten Eisverkäufer, welcher mit seinem Rentier Sven unterwegs ist. Anna findet in den beiden neue Freunde, die ihr helfen, Elsa zu finden. Erweitert wird die Gruppe durch den herzlichen Schneemann Olaf, der Umarmung und den Sommer liebt.

© Johan Persson

Als Anna Elsa findet, versucht sie ihrer Schwester den Glauben an sich selbst zurück zu geben und ihre Ängste zu überwinden. Doch leider wird Anna wieder von der Kälte erwischt und nur die wahre Liebe kann ihr Leben retten. Da Annas Verlobter Prinz Hans aus dem Süden, leider nur mit ihr gespielt hat, ist er nicht ihre erhoffte Rettung. Kristoff versucht mit Hilfe der Trolle, Annas Leben zu retten.

Doch erst ihr selbstloser Einsatz, um Elsa zu schützen, bringt die wahre Geschwisterliebe zu Tage und rettet so auch Annas Leben. Zwei ungleiche Schwestern, die zeigen, dass mit Liebe und Zusammenhalt alle Ungleichheiten überwunden werden können und Grenzen kein Hindernis sind, um Gutes  geschehen zu lassen.

DIE EISKÖNIGIN ist ein aufwendiges, mit viel Liebe zum Detail gestaltetes Musical, welches die Disneymagie zum Leben erweckt. Ein wundervolles Bühnenstück mit wichtigen Botschaften, wie Freundschaft, Zusammenhalt und Liebe, die durch eine tolle Inszenierung und auf humorvolle Weise in die Zuschauerreihen getragen werden.

Ein wirklich beeindruckendes Bühnenbild, welches sehr vielfältig und aufwendig gestaltet ist, entführt den Zuschauer sofort in diese magische Welt. Ein großes Highlight ist definitiv der Eispalast. Viele Glitzerelemente und die beeindruckende Treppe lassen das Publikum staunen. Doch auch die anderen Szenen werden mit tollen Bühnenelementen und Requisiten zum Leben erweckt. Die „Hygge- Szene“ im schwäbischen Style, schafft die Verbindung zur neuen Spielstätte und sorgt für schmunzelnde Gesichter.

Die Kostüme sind hochwertig und aufwendig gestaltet. Sie untermalen die Szenen und Darstellungen wunderbar. Olaf sowie Sven werden so fantastisch gespielt und fügen sich hervorragend in dieses Stück ein, dass man teilweise vergisst, dass es Figuren bzw. Puppen sind.

Eine wundervolle Cast begeistert das Publikum von Anfang an mit Leidenschaft, Spielfreude und tollen Stimmen. Das Orchester liefert die bekannten Melodien und komplettiert so das magische Musicalerlebnis.

DIE EISKÖNIGIN liefert einige Special Disney- Moments, die hervorragend inszeniert sind und diesem Stück seine zauberhafte Magie verleihen. Vor allem die kleinen Zuschauer sitzen in diesen Momenten mit staunenden Augen und begeistert in den Zuschauerreihen. Doch auch die Erwachsenen können sich der besonderen Magie des Eispalasts nicht entziehen.

Der Ton war an diesem Abend leider nicht perfekt eingestellt. So waren vor allem im ersten Akt einige Darstellende zu laut, andere dafür leider zu leise eingestellt. Im zweiten Akt wurde es etwas besser, doch war es bei manchen Liedern teilweise erschwert, den Text zu verstehen. Auch das Vogelgezwitscher vor  „Liebe sie öffnet Tür´n“ war für mich nicht nötig und klang etwas unangenehm im Ohr.

Da sich bei diesem Stück viele Kinder im Publikum befinden, muss natürlich mit etwas Unruhe in den Reihen gerechnet werden, doch möchte ich anmerken, dass die Mitarbeiter im Saal sehr aufmerksam sind und sofort situationsgerecht helfen, um dem restlichen Publikum einen ruhigen Musicalbesuch zu ermöglichen.

„Liebe sie öffnet Tür`n“, dieses Motto sollte immer mehr Anwendung in unserer Gesellschaft und der Welt finden. DIE EISKÖNIGIN zeigt, dass Unterschiedlichkeit kein Grund für Hass oder Ausgrenzung ist, sondern mit Liebe und Verständnis alles überwunden werden kann.

Cast

© Johan Persson

Elsa wurde an diesem Abend von der zauberhaften Mercedes Csampai verkörpert. Sie füllte diese große und anspruchsvolle Rolle in jeder Facette fantastisch aus. Stimmlich brillierte sie in allen Liedern. Ein großes Highlight war natürlich „Lass jetzt los“, welches Csampai grandios sang. Auch das Zusammenspiel mit Kim Fölmli (Anna) harmonierte wunderbar und machte die Schwesternliebe der beiden Charaktere authentisch auf der Bühne erlebbar.

Kim Fölmli spielte die Rolle von Anna. Sie überzeugt mit ihrer grenzenlosen Spielfreude, gesanglicher Stärke und authentischen Darstellung von Anna. Von der mutigen doch auch etwas naiven jungen Frau, zur starken Persönlichkeit, die ihre Schwester bedingungslos liebt und unterstützt, zeigte Fölmli ihr Können. Ein wunderschöner Moment des Musicals war ihr Duett „Liebe sie öffnet Tür`n“ mit Prinz Hans-Darsteller Simon Loughton.

Den zuerst sehr sympathischen Prinz Hans aus dem Süden, welcher sich gegen Ende zum Gegenteil wandelt, hauchte Simon Loughton Leben ein. Loughton spielte diesen Kontrast der Rolle hervorragend und war stimmlich grandios. Im Duett mit Kim Fölmli war Gänsehaut vorprogrammiert. Sein leichter Akzent, verlieh dem Prinzen eine besondere Note. Es machte große Freude , ihn auf der Bühne in seinen Szenen zu sehen und zu hören.

Den liebenswerten Schneemann Olaf spielte Kaj Louis Lucke an diesem Abend. Doch wäre es nicht richtig , es spielen zu nennen, denn Lucke spielte Olaf nicht nur, er lebte ihn! Obwohl Olaf eine Puppe ist, vergaß man dies als Zuschauer, da die Darstellung so authentisch und liebenswert war. Lucke verlieh Olaf so viel Herzlichkeit, Humor und machte diese Figur so noch liebenswerter als es dieser Schneemann durch den Film schon ist. Man kann Olaf einfach nur mögen und dies verdankt er seinem Darsteller. Es machte so viel Freude Lucke in dieser Rolle zu erleben und sein Talent auf der Bühne zu bestaunen.

© Johan Persson

Den sympathischen Eisverkäufer Kristoff erweckte Jonathan Hamouda Kügler zum Leben. Mit seiner sanften, schönen Stimme verzauberte er nicht nur Anna. Er spielte seinen Charakter mit viel Liebe und Freude. Absolut harmonisch gelang ihm das Zusammenspiel mit seinem Rentier Sven (Paolo Ava). Auch diese beiden Rollen schloss man schnell ins Herz.

Das liebenswerte Rentier Sven spielte Paolo Ava. Es war fantastisch, wie Ava sich in diesem Kostüm so authentisch über die Bühne bewegte und Sven Leben einhauchte. Es wirkte so leicht und lebendig. Hochachtung vor dieser Leistung. Das Rentier ist (leider) eine reine Schauspielrolle und verlangt von seinem Darsteller absolute Körperbeherrschung. Ava setzte diese Rolle perfekt um und schuf so einen weiteren Sympathieträger.

Die heimlichen Stars an diesem Abend, waren die Kinderdarstellerinnen. Die beiden Mädels Isabella (junge Elsa) und Marlene (junge Anna) waren fantastisch. Sie spielten mit so viel Spaß und Freude und erzählten die Kindheit der Schwestern auf zauberhafte Art und Weise.

In weiteren Rollen

  • Pitzbühl: Eric Minsk
  • Königin Iduna: Lanie Sumalinog
  • König Agnar: Vikrant Subramanian
  • Bulda: Meltem Ürküt
  • Pabbie: Nicola Monterumisi
  • Oaken: Stefan Tolnai
  • Ensemble: Madeline Jackson, Kees Nieboer, Camilla Anna Esposito, Alfonso Maria Mottola, Noemi Marta, Victor Reyes Cruz, Lucina Scarpolini, Nicola Monterumisi, Julie- Denise, Gianmarco Grasso, Deike Darrelmann, Shane Landers, Meltem Ürküt, Roberto Tomassoli, Lanie Sumalinog, Stefan Tolnai, Susanna Scroglieri, Vikrant Subramanian
  • Es spielte das Orchester des Stage Apollo Theater unter der Leitung von : Guido Löflad

Wir bedanken uns bei Stage Entertainment für die Einladung!


Artikel von Rebecca G.