Broadway Nights – die größten Musical-Hits aus New York!

Premiere: 11.11.2018 – besuchte Show: 13.11.2018

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Musicalkonzerte gibt es viele. Seien es „Die Nacht der Musicals“, „Musical Starnights“, „Die größten Musical-Hits aller Zeiten“ oder „Musical meets Pop“ und die „MusicalStars!“. Sie alle haben eins gemeinsam – sie präsentieren dem Publikum ein buntes Potpourri aus der Welt der Musicals.

Seit kurzem gibt es ein neues Format auf dem deutschen Markt: Broadway Nights – Die größten Musical-Hits aus New York! Veranstaltet durch die Musicalbrands GmbH aus Frankfurt, welche kürzlich „American Idiot“ (hier geht’s zu unserem Bericht) und „Hedwig and the angry Inch“ (hier geht’s zu unserem Bericht) in prominenter Besetzung auf die Bühne brachten. Nun touren sie mit Karolin Konert, Veronika Riedl, Benjamin Oeser und Christoph Apfelbeck das erste Mal durch Deutschland. Ursprünglich gehörte auch Anja Wendzel zu den Solisten, leider musste sie ihre Teilnahme kurzfristig aufgrund gesundheitlicher Beschwerden absagen.

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„Broadway Nights“ liefert eine Zeitreise entlang der wohl berühmtesten Straße der Welt. Beginnend in den 1960er Jahren mit Cabaret, Funny Girl oder der West Side Story. Anders als einige der oben erwähnten Formate greifen die künstlerischen Leiter Agnes Wiener und Stephan Huber auch zu eher unbekannteren Titeln, gerade im Block der aktuell am Broadway laufenden Musicals wie Dear Evan Hansen, Frozen oder Hamilton. Es entsteht so ein wunderbarer Mix aus altbekannten Melodien und neuen Stücken. Dennoch hätte man vielleicht das ein oder andere Lied an eine andere Stelle der Setlist setzen können. So wirkte z.B. der „Time Wrap“ in der Mitte der ersten Hälfte etwas fehl am Platz.

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Karolin Konert und Benjamin Oeser stechen an diesem Abend besonders heraus. Sei es Konert mit „Monster“ aus Frozen, ein Song der extra für die Broadway-Version des Kinder-Animationsfilms komponiert wurde oder Oeser mit „Wie kann ich sie lieben“ aus Die Schöne und das Biest. Christoph Apfelbeck kann vor allem bei Ensemble-Nummern wie dem Medley aus Grease überzeugen. Veronika Riedl muss man ein großes Lob aussprechen, da sie nicht nur ihre Songs gesungen hat, sondern auch einen Großteil derer, die Anja Wendzel ursprünglich singen sollte.

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Unter der musikalischen Leitung von Nicolai Benner wurden die Playbacks der Songs neu eingespielt und extra arrangiert. Wenn man es nicht besser wissen würde, könnte man fast annehmen, dass im hinteren Teil der Bühne eine kleine Band sitzt. Leider sind einige Einspielungen vom Tempo etwas zu eilig, sodass sie den Künstlern wenig Raum zum Atmen lassen. Besonders deutlich wird dies bei „On my own“ aus Les Misérables. So bleiben die Emotionen dieses Songs leider auf der Strecke.

Die Lichtshow von Christoph Pauli zeigt, was heutzutage alles mit Scheinwerfern und LEDs möglich ist und auch wenn diese für Locations wie die PaderHalle mit aufsteigenden Sitzreihen eher weniger geeignet ist, setzt sie die Solisten wunderbar in Szene.

Trotz allem sind die „Broadway Nights“ ein neues, erfrischendes Format für den deutschen Musicalmarkt, welches mit einem detailgetreuen Programmheft aufwartet. Zahlreiche Informationen rund um den Broadway und die Eckdaten aller angesungenen Musicals finden hier neben den Biografien der Solisten ihren Platz. Mit ein bisschen Überarbeitung und Veränderung kann aus diesem Format ein abwechslungsreiches, unvergessliches und glänzendes Konzerterlebnis geschaffen werden.

Letzte Tourdaten 2018

  • 18. November: Lahr
  • 19. November: Offenbach
  • 21. November: Koblenz
  • 22. November: Hanau

Tickets gibt es an allen bekannten VVK-Stellen oder unter www.broadwaynights.de


Artikel & Fotos: Anna-Virginia