The Turn of the Screw – MiR Gelsenkirchen

In den Letzten Jahren ist Benjamin Britten zu einem festen Bestandteil am Musiktheater im Revier geworden. Nach Albert Hering und dem Sommernachtstraum ist diese Saison nun The Turn of Screw zu sehen. Die Inszenierung kommt spannungsgeladen daher.

Inhalt

Die Ausstatterinnen Lisa Schoppmann und Frederike Malke behalten durch die Kostüme das 19. Jahrhundert im Auge. Das Bühnenbild besteht aus dem Bett der Gouvernante an der linken Seite der Bühne, dahinter, gut sichtbar, das klein besetzte Orchester. Auf der rechten Bühnenhälfte befindet sich eine drehbare Treppenhauskonstruktion. Dass keine großen Szenenwechsel stattfinden, sondern sich das Treppenhaus höchstens dreht, lässt die Szenen des Stückes ineinander fließen, was dem Spannungsbogen perfekt unterstützt. Als Zuschauer ist man mitten im Geschehen.

Rahel Thiel hat sehr viel Wert auf die Ausarbeitung der Charaktere gelegt. Die Gefühle der Figuren, ihre Angst, ihre Verzweiflung, auch auf die Hoffnung, hat sie perfekt ausgearbeitet. Sie sind physisch spürbar.

Dirigent Valtteri Rauhalammi gestaltet die Britten-Partitur sehr spannungsvoll und hat das Geschehen immer im Blick.

Alfia Kamalova, die die Gouvernante spielt, gestaltet diese mit einer Dramatik, so dass man mit ihr leidet und sie singt die Partie auch tadellos.

Cornel Frey gestaltet den Geist Peter Quint mit einer so großen Bühnenpräsenz, dass man wie gebannt ist, wenn er auf der Bühne erscheint. Das gleiche gilt für seine Geistergefährtin Miss Jessel, dargestellt von Petra Schmidt. Man kann verstehen, dass sie die beiden Kinder in ihren Bann ziehen und der Gouvernante das Blut in den Adern gefrieren lassen.

Julius Röttger von der Chorakademie Dortmund begeistert als Miles mit seinem sicheren Gesang und seiner schauspielerischen Leistung. Er zeigt alle Facetten eines Jungen, der in seiner eigenen düsteren Welt lebt. Judith Caspari spielt seine Schwester Flora mit einer genauso tiefen Intensität wie Julius. Noriko Ogawa-Yatake interpretiert die Haushälterin Mrs. Grose.

Text von Michaela