Solidaritätskonzerte 2020 in Füssen

Ein Gastbeitrag von Silke H.

Thomas Borchert – Musical & More

© Silke H.

Was macht man als ein privat geführtes Theater, wenn die geplanten Großproduktionen wie die Weltpremiere von „Zeppelin“ oder die Spielzeiten von der „Päpstin“ und „Ludwig²“ verschoben werden müssen? Man erfindet sich neu! Das Festspielhaus Neuschwanstein startete somit am 31. Juli 2020 den Sommergarten am Festspielhaus Füssen. Es sollte ein Sommer voller Open-Air-Konzerte am Fuße des Sees werden. Ein get together der Musicalbranche ob Jan Ammann, Sabrina Weckerlin, Kevin Tarte, Christian Schöne, Uwe Kröger, Roberta Valentini, Mathias Edenborn oder Thomas Borchert. Die Künstler gaben und geben sich aktuell in Füssen die Klinke in die Hand.

Am 28. August spielte schließlich Thomas Borchert ein Solidaritätskonzert unter dem Motto „Musical & More“. Ursprünglich geplant im Barockgarten musste die Veranstaltung unter Einhaltung aller geltenden Hygiene- und Abstandsregeln ins Festspielhaus umziehen, da das Wetter leider gar nicht Open Air tauglich war.

Ein Mann, ein Klavier und ein buntes Potpourri an Musicalmelodien, aber auch eigene Songs erklangen an diesem Abend. Mit der „Unstillbaren Gier“ nahm Thomas Borchert sein Publikum direkt in seinen Bann. „Dies ist die Stunde“, „Your Song“, „Love Story“ und viele weitere bekannte Melodien erklangen an jenem Abend.

Neben der Rolle des Grafen von Krolock gibt es noch einen weiteren Charakter zu dem Borchert eine ganz besondere Beziehung hat und zwar zum Grafen von Monte Christo. Frank Wildhorn schrieb ihm diese Rolle auf den Leib, wie Borchert dem Publikum verriet.

Aber auch lockere und lustige Titel wie „Piano Man“ oder „Sweet Transvestite“ rundeten den Abend ab. Passend zur aktuellen Lage sprach Borcherts eigener Song „Urlaub auf Balkonien“ das Publikum am meisten an.

Kurze Anekdoten und Geschichten aus Thomas Borcherts Jugend gaben dem Abend das gewisse Etwas und so war dieser eigentlich viel zu schnell vorbei. Als Zugaben gab es Borcherts berühmt-berüchtigtes „Schweinelied“ aus seinem Musical zu Asterix & Obelix und mit „Somewhere over the rainbow“ verabschiedete Borchert sein Publikum.

Am Ende des Abends verabschiedete sich ein lustig-lockerer Thomas Borchert, der so viel Energie nicht nur ans Publikum gab, sondern auch ordentlich in die Tasten haute, dass die Finger am Ende blutig gespielt waren.

Für mich war es in dieser kuriosen Zeit ein weiterer musikalischer Abend der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Kultur ist systemrelevant und findet statt! Auch im September gibt es noch ein paar musikalische Highlights in Füssen.

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