Peace Now Freedom Now

Peace Now, Freedom Now!“, hieß es am 29. Oktober 2017 bereits zum zweiten Mal im Wiener Café7stern. Zur Unterstützung der Flüchtlingsorganisation „Ute Bock Stiftung“ riefen Marjan Shaki, Barbara Obermeier und David Rodriguez-Yanez schon einmal, Ende Juli diesen Jahres, zum Benefizkonzert auf.

Die Idee wurde im Zuge der Musicalproduktion „Hair“ in Amstetten geboren und nach großem Erfolg des letzten Konzertes nun erneut in neuer Besetzung aufgeführt. Ebenfalls gut besucht, lauschte das Publikum neben den drei Initiatoren einem Großteil des Ensembles von „I am from Austria“ und vielen beeindruckenden und vielseitigen Special Guests, welche unterhaltsam aber auch berührende Songs aus der Musical und der Pop-Musikwelt zum Besten gaben. Unterstützt wurden sie dabei von einer mehrköpfigen Band, pro Instrument sogar mehrfach und unterschiedlich besetzt. Vor allem eigene Songs der Künstler, prägende Hintergrundgeschichten und zur Spendenaktion passende kritische Songs machten den Abend erneut zu einem wundervollen Erlebnis, dessen Stimmung und Zauber man nur nachvollziehen kann, wenn man wirklich dabei war. Insgesamt um die 1.500 Euro kamen durch Spenden freudige und begeisterte Zuschauer zusammen, natürlich beruhend auf dem großartigen Engagement der Darsteller, welche zu Gunsten dieses Projektes allesamt ohne Gage auftraten und sichtlich Spaß daran hatten. „Sie können sich freuen, Sie haben heute etwas Gutes getan!“ verkündete Marjan Shaki passend am Ende des Abends und so konnte man beschwingt von guter Musik und mit dem Gefühl bedürftigen Menschen geholfen zu haben aus diesem Konzert entlassen werden und mit Bekannten und Freunden anschließend im Café noch mit einem guten Schluck anstoßen.

22222014_10155255513989514_6310774620911451511_n

Eröffnet wurde der Abend fulminant durch das stimmstarke Ensemble von „I am from Austria“ welches bei bester Laune dem Publikum gleich zu Beginn mit dem Rainhard Fendrich Song „Die die wandern“ einheizte, gefolgt von der Polizeipersiflage „Razzia“, wiedergegeben von Martin Berger und Martin Pasching als nichternstzunehmende Polizeichefs unterstützt von den Mädels und Jungs des Ensembles. Im Quartett durften im Anschluss Anna Carina Buchegger, Barbara Catska, Katharina Gorgi und Marina Petkov mit „My Junk“ aus dem Musical „Spring Awakening schöne Harmonien zeigen und beweisen, wie viel Darsteller, die sonst leider auf der Bühne in der Menge etwas untergehen, auf dem Kasten haben. Extra aus Berlin angereist kam Maike Kathrin Merkel, als Barbaras Herzensmensch und Freundin, und gab mit ihr eine berührende und vielleicht nicht allzu bekannte Version des Lady Gaga Hits „Poker Face“ zum Besten.

Mit gleich zwei schwungvollen Nummern durfte der nächste Special Guest dem Publikum einheizen. Mit „I want to break free“ von Queen und „Don’t let me down“ von den Beatles brachte Jakob Semotan Stimmung in das gemütliche Kaffee und wurde dabei harmonisch von Kollege Martin Berger unterstützt. Auch ein Mash-up durfte an diesem Abend nicht fehlen, stimm stark dargeboten von Initiator David Rodriguez-Yanez und auf der Gitarre von Thomas Postmann begleitet, eine Premiere auch für die beiden Künstler und gerade diese erstmaligen und bestimmt auch einmaligen Kombinationen und Erlebnisse machen einen Abend wie diesen aus. Sehr sympathisch durfte im Anschluss Matthias Trattner nach den einleitenden Worten „Ich bin der Matthias und ich singe jetzt ein Lied!“ mit „Moving too fast“ zeigen was er auf dem Kasten hat und das ist eine ganze Menge, vielleicht zukünftiger Kandidat für Jamie in „The Last 5 Years“?

23030892_1445444978902359_428817970_o
Barbara Obermeier, David Rodriguez-Yanez & Marjan Shaki

Im Duett mit Ruben Dimitri gab Marjan Shaki „Titanium“ von Sia und ihre liebe Freundin Anna Kos berührte mit ihrem eigenen sehr persönlichen Song „Broken Glass“. Äußerst unterhaltsam wurde man von Julian Looman in die bevorstehende Pause entlassen, indem er durch eine Stand-up-Comedy und Gesangseinlage zu heiterem Gelächter anregte. Er erzählte wie es sich anfühlt Vater zu werden, mit einer Schwangeren beim Frauenarzt zu sitzen und endete schließlich in einem Song der davon handelte Frauen sollten ihre Brüste zeigen…“Show them to me“ und damit eine kurze Erholungspause für die Lachmuskeln.

Nicht weniger unterhaltsam läutete Martin Berger den zweiten Teil des Abends mit „Feia“ von Ostbahn Kurti ein. Matthias Trattner und Thomas Höfner wurden bei ihrem Song „Der letzte Kaiser“ von Martin Pasching auf der Gitarre begleitet und sorgten für reichliche Schmunzler durch eine „perfekt einstudierte Hutchoreographie“ passend zur Textstelle „Ich zieh vor dir meinen Hut“. Pasching gab sich darauf die Ehre und sang in Erinnerung an den viel zu früh verstorbenen Georg Danzer „Der alte Wessely“.

In die Reihe der Special Guests durfte sich nun auch Nathan Trent einreihen und mit seinem aktuellen Hit „Good Vibes“ für Stimmung sorgen. Den ein oder anderen Seufzer oder Tränen vor Rührung konnten sich einige Zuschauer bei der Duettversion „Das Beste“ von Lukas und Marjan bestimmt nicht verkneife. Die beiden zeigen einmal mehr, was für ein wundervoll harmonisches Paar sie auch nach so vielen gemeinsamen Jahren immer noch sind.

Weitere Highlights des zweiten Teils, Barbara Obermeier mit „I’m not the only one“, Ruben Dimitri und David Rodriguez-Yanez „Lay me down“, Ruben Dimitris Solo Einlage mit einem eigenen sehr persönlichen Song für einen seiner Herzensmenschen oder Percival mit Prince Klassiker „Purple Rain“.

Einen schönen Abschluss fand dieser berührende Abend in einer weiteren Reihe von gefühlvollen und ans Herz gehenden Songs: Einem emotionalen Duett zwischen den Freundinnen Marjan und Babsi, keinen besseren Beweis für eine Freundschaft könnte es geben, „Hey!“ von Andreas Bourani, eine gefühlvolle Darbietung der großartigen Carin Filipcic „Make you feel my love“ sehr harmonisch an der Geige von Kollegin Katharina Gorgi begleitet und natürlich durfte auch der größte Hit von Rainhard Fendrich, unsere zweite Landeshymne, „I am from Austria“ nicht fehlen welcher Heimat verbunden vom gesamten Ensemble des Stückes dargeboten wurde.

Ein wunderschöner Charity-Abend geht zu Ende, doch ein weiteres Konzert dieser Reihe steht schon in den Startlöchern. Hingehen, Gutes tun und einen unvergesslichen Abend verbringen. Chapeau vor diesen großartigen Künstlern!

23107516_1445446282235562_1717291825_o

Marjan Shaki, Barbara Obermeier, David Rodriguez-Yanez über die Idee und das Zustandekommen der “Peace Now, Freedom Now” Konzertreihe und warum ihnen dieses Projekt so sehr am Herzen liegt:

Marjan: Grundsätzlich ist die Idee beim Musical „Hair“ entstanden mit einem Stück das ohnehin schon sehr sozialkritisch und politisch ist, aber aus den 1960er-Jahren stammt und heutzutage leider immer noch sehr aktuell ist. Da ist vor allem durch die beiden, Barbara und David, die Initiative entstanden, dass man da ein Konzert draus machen muss und wir haben zunächst mal nach jeder Vorstellung (von „Hair“) gesammelt und haben die Spendenfreudigkeit der Menschen gesehen. Die Menschen wollen helfen, sie wissen nur oft nicht wie und wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, nach einem Stück, dass sie emotional mitgenommen hat, einen oder eben sehr viele Euros zu spenden (insgesamt kamen 36.000 Euro zusammen), dann ist es sehr leicht noch ein Konzert dran zuhängen.

Barbara: Das letzte Konzert ist schon super angekommen. Wir haben uns gedacht, wir sind so viele Künstler in Wien, u.a. mit zwei ganz tollen Ensembles, die hier spielen (“I am from Austria” & “Tanz der Vampire”), sodass wir das nächste Konzert mit dem Ensemble von “Tanz der Vampire” planen wollen. Es ist einfach super zu sehen, wie man mit relativ wenig Aufwand doch seinen Beitrag leisten kann, dass Menschen die nach Frieden suchen das auch ein bisschen bekommen und das einfach das „Mensch sein“ wieder ein bisschen mehr in unsere Mitte rückt.

David: Es geht einfach um den Effekt, dass es wirklich eine ganz andere Seite von uns als Künstler auch ist. Man kennt uns normalerweise in Kostümen, von der Bühne, wo man immer eine Rolle spielt, hier ist es wirklich ein Wohnzimmer-Konzert wo man sagt „Das bin ich, als Mensch und ich singe jetzt diesen speziellen Song, weil ich das singen will.“ Und nebenbei ist es einfach schön, dass wir unsere Freude am Singen damit verbinden können, dass wir einfach sammeln können für so eine gute Sache und damit was Gutes tun können, dann ist es einfach perfekt!

Vielen Dank euch drei, für eure Zeit und das großartige Engagement für dieses wichtige Thema. Für ein bisschen mehr Frieden in unserer Welt!


Artikel, Fotos und Video von Rebecca