MOVIE & MOTION: The show must go on

Ein Gastbeitrag von Sabrina A.

2020. Das Jahr, das alles veränderte. Ich liebe Musicals und daher war diese Jahr so einiges an Musicalbesuchen geplant. Nicht nur das, ich selbst hätte im März mit dem Ensemble der Musical-Fabrik in Rheda-Wiedenbrück auf der Bühne gestanden und Rob Cole auf seiner Reise nach Isfahan begleitet. Bis Corona uns einen Strich durch die Rechnung machte. Monate des Live-Entertainment-Entzuges folgten und umso froher war ich, als die ersten Lockerungen kamen und so langsam wieder gesungen und gespielt werden durfte.

Bei Facebook wurde ich auf eine Veranstaltung der Gruppe Movie & Motion aufmerksam. Diese tolle Gruppe durfte ich vor etlichen Jahren einmal bei einer Musical-Dinner-Show sehen und war damals schon begeistert. Also nichts wie ran und Karten bestellt. Es sollte ein Auftritt im Autokino in Paderborn werden mit Chris Murray als Stargast. Diese Idee fand ich total genial. Leider hat der Organisator des Autokinos für einige Unruhen im Vorfeld gesorgt, sodass auch dieses Event ins Wasser fiel.

Zum Glück ließen sich Steffi Költsch und ihr Team nicht unterkriegen und ein neues Event wurde geplant, im Juli in Marienfeld. Leider war ich da im Urlaub und es klappte wieder nicht, die „unstillbare Gier“ zu stillen. Da aber bekanntlich alle guten Dinge 3 sind, gab es auf Grund der großen, positiven Resonanz, noch einen Zusatztermin am 29. August 2020. Endlich durfte ich wieder Musicals sehen und hören.

© Carsten Möhrke

Auch diese Show sollte im Garten des Hotels Klosterpforte in Marienfeld stattfinden. Leider war die Wetterprognose für diesen Abend nicht so perfekt und somit wurde die Veranstaltung vorsichtshalber in die Tenne des Klosters verlegt. Ich war begeistert. Ein nettes Ambiente mit tollem Service. Alle Abstands- und Hygieneregeln wurden auch bei dieser Indoor-Variante eingehalten und man fieberte dem Beginn der Show sprichwörtlich entgegen.

Das Motto des Abends „The Show must go on“ sollte auch der Opener des Abends werden und so präsentierten Steffi Költsch, Viola Kuch und Jörg Piron stimmgewaltig diesen Queen Song. Mit einer charmanten Moderation, die darauf hinwies, dass es “Murphies Gesetz” sei, dass das Wetter nun draußen doch gut sei, folgte ein erster größerer Musicalblock.
Viola Kuch entführte das Publikum in ihrem Katzenkostüm mit “Erinnerungen” (CATS) in eine andere Welt und Jörg Piron schloss sich als Phantom mit einem gefühlvollen “So sehr fehlt mir dein Gesang” aus dem Musical LIEBE STIRBT NIE an. Steffi Költsch präsentierte aus EVITA “Don´t cry for me Argentina”.

© Carsten Möhrke

Es folgte „Feeling Good“ von Nina Simone gesungen von Steffi Költsch. Worauf ein Abstecher zur Filmmusik folgte. Die Titelmelodie „Angel (in the Arms of an Angel)“ von Sarah McLachlan wurde von Jörg Piron und Steffi Költsch als wunderschönes, zu Herz gehendes, Duett gesungen. Da rollte im Publikum das ein oder andere Tränchen. Jörg Piron sang außerdem „Your Song“ von Elton John aus dem Film Moulin Rouge.

© Carsten Möhrke

Weiter ging es mit einem weiteren Musical-Block. Eher selten bei einem Musicalkonzert interpretiert, präsentierten Steffi Költsch und Viola Kuch den Song „I know him so well“ aus Chess. Auch dieses herzzerreißendes Duett ließ Tränen fließen und erntete tosenden Beifall. Mit “Nur die Liebe bleibt” aus dem Musical RENT verabschiedete sich das Ensemble in eine 30-minütige Pause.

Die zweite Hälfte des Abends wurde mit vier Musicals eröffnet, die bei keinem Konzert fehlen dürfen. “Ich gehör nur mir” aus ELISABETH, “Cabaret” aus dem gleichnamigen Musical, die “Unstillbare Gier” aus dem TANZ DER VAMPIRE und “Rebecca”, ebenfalls aus dem gleichnamigen Musical. Gefühlvoll, sexy, verführerisch und kämpferisch war die Darbietung dieser Songs.

© Carsten Möhrke

Es folgten Songs von verschiedenen Künstlern und Bands. Darunter z.B. “Soldier of Fortune” von David Coverdale, welchen Jörg Piron interpretierte. Viola Kuch parodierte auch im zweiten Teil gekonnt “Frau Merkel” und bat das Publikum zum Corona-Test. Dafür hatte sie zufällig die passenden Musikinstrumente dabei, sodass sie mit der Unterstützung des Publikum Catarina Valentes “Sag mir Quando sag mir wann” anstimmen konnte. Das Publikum unterstützte tatkräftig und zeigte vollen Einsatz. Nur noch wenige hielt es zu diesem Zeitpunkt noch auf den Stühlen.

© Carsten Möhrke

Aber nicht nur Musicals, Popsongs oder Schlager standen an diesem Abend auf dem Programm. Auch der Swing kam mit “Bad, Bad Leroy Brown” nicht zu kurz. Mit “Bonny & Clyde” von Sarah Conner und Jenning Wehland wurde auch an den Deutsch-Pop gedacht.

Mit “Somebody to love” läutete Steffi Költsch den Queen-Block ein. Passend zur aktuellen Lage truf sie ein “Fuck the Virus”-T-Shirt. In einen Queen-Block gehören natürlich die Songs “I want it all”, “We will rock you” und “We are the Champions”. Damit endete zunächst der Abend, doch das Publikum entließ die Künstler nicht ohne Zugaben.

Zu den Zugaben zählten “Speedy Gonzales”, “Waterloo” und “Thank you for the music”. Es war ein rundum gelungener Abend, der einen für ein paar Stunden alles andere vergessen ließ. DANKE!