Matterhorn – Pressekonferenz am 16.01.2018

Es geht um Liebe, Leidenschaft, die Verbundenheit zur Heimat, den Kampf Mensch gegen Natur – das neue Musical „Matterhorn“, das am 17.2.2018 Weltpremiere feiert.

Dazu hat sich das Theater St. Gallen ganz besondere Leute geholt, die alle auch außerhalb der Musical-Szene einen Namen haben. Da wäre zunächst Komponist Albert Hammond. Für Albert Hammond, bekannt durch Lieder wie „It never rains in California“ „The air that I breathe“ und „One Moment in Time“, ist es das erste Musical, für das er die Musik geschrieben hat, doch ihn lockte die Herausforderung und auch die Zusammenarbeit mit Regisseur Shekhar Kapur. Auch für den gebürtigen Inder, der u.a. mit dem Bollywood-Kultfilm Masoom bekannt wurde, ist es das erste Musical.

Das Ensemble von "Matterhorn"
Das Ensemble von „Matterhorn“

Buch und Liedtexte des neuen Musicals stammen aus der Feder von Michael Kunze. Zu ihm muss man eigentlich nicht viel sagen! Er gehört zu den erfolgreichsten Textern überhaupt. Mit seinem Namen verbindet man Musicals wie „Elisabeth“, „Tanz der Vampire“, „Rebecca“, „Mozart!“ u.v.m. Auch nicht unbekannt sind Musicalbesuchern die Namen Koen Schoots, der für die Orchestrierung von „Matterhorn“ zuständig ist, sowie der vom musikalischen Leiter Bernd Steixner.

Moderiert wurde die Pressekonferenz von Werner Signer, dem geschäftsführenden Direktor des Theater St. Gallen, und Operndirektor Peter Heilker.

Den Auftakt machte das Lied „Erfolg“, bei dem sich das Ehepaar Seiler, die ein Hotel in Zermatt führen, darüber Gedanken macht, wie das mit dem Tourismus weitergehen wird. Neben den beiden Solisten Patricia Hodell und Ramin Dustdar stand dazu das ganze Ensemble mit auf der Bühne.

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„Erfolg“ mit Patricia Hodell, Ramin Dustdar & Ensemble

Danach folgte ein kleines Gespräch mit Albert Hammond. Für ihn ist das Stück eine Herausforderung, aber er liebt Herausforderungen. Als Michael Kunze ihm zum ersten Mal am Telefon erzählt hat, dass es sich um ein Stück über das Matterhorn handelt, wurde er ganz still und konnte es sich nicht so richtig vorstellen. Doch nachdem sie über die Geschichte diskutiert haben, wurde ihm bewusst, dass es hier nicht nur um die Besteigung des Bergs geht, sondern auch um den Kampf zwischen Mensch und Natur. Und er hat mit seinen 55 Jahren Erfahrung versucht, alle möglichen Musikrichtungen zu bedienen, von Rap über Hip Hop, Beat bis Klassik. Wir dürfen schon mal gespannt sein!

Shekhar Kapur ist eine sehr charismatische Persönlichkeit. Neben vielen Bollywoodfilmen drehte er die beiden Historienfilme „Elizabeth“ und „Elizabeth – die goldenen Jahre“ – und aktuell die Fernsehserie „Will“, bei der es um William Shakespeare geht.

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v.l.n.r.: Shekhar Kapur und Albert Hammond

Nachdem ihm Peter Heilker erklärt hatte, worum es in dem Stück geht, fragte er nur „und das kann man in 6 Wochen schaffen?“ und nachdem ihm dies bestätigt wurde, meinte er trocken „dann schaffe ich das auch“.  Für Shekhar ist die Besteigung des Matterhorns keine Heldengeschichte, sondern es ist eine Geschichte, die auch eine Metapher dafür ist, was die Menschen der Natur antun. Seine Philosophie ist: wir müssen in Harmonie mit der Natur leben und nicht mit ihr konkurrieren.

Außerdem wurden uns noch der Choreograf Jonathan Huor, der auch schon die Choreografie von „Tanz der Vampire“ gemacht hat, der Kostümbildner Franz Blumauer und Bernd Steixner, der die musikalische Leitung hat, vorgestellt.

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Danach gab es eine weitere musikalische Kostprobe von Oedo Kuipers, die Ballade „Heimatverliebt“ und noch einen letzten Titel des Ensembles über „Zermatt“.

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Oedo Kuipers spielt „Edward Whymper“, Foto: Tine Edel

Im Ensemble finden sich viele bekannte Namen, allen voran in der Hauptrolle des Edward Whymper Oedo Kuipers, der sich die Rolle mit Rune Hock Moller teilt. Veronica Appeddu spielt Olivia Buckingham und Sabrina Weckerlin ist Orka, eine mystische Gestalt. Ein paar Darsteller kennen wir noch sehr gut von den Produktionen aus Wien. Reinwald Kranner, Andre Bauer und Jon Geoffrey Goldsworthy sind auch im Ensemble von „Matterhorn“ dabei.

Sabrina Weckerlin spielt "Orka"
Sabrina Weckerlin spielt „Orka“

Das Musical „Matterhorn“ erzählt die Geschichte des jungen Engländers Edward Whymper, der eigentlich nach Zermatt kam, um die Mitglieder des elitären Alpine-Clubs zu zeichnen, überwiegend Adlige, die sich beim Bergsteigen auf noch nicht bezwungene Viertausender spezialisiert hatten.

Whymper, der von der herablassenden Art der Mitglieder des Clubs gekränkt ist, will es allen zeigen. Am 14.7.1865 bricht er zusammen mit 6 weiteren auf, das als unbesteigbar geltende Matterhorn zu bezwingen. Er wählt dabei die Route über den Hörnligrat, während sein Konkurrent, Antoine Carrel, den Whymper eigentlich als Bergführer engagieren wollte, es zur gleichen Zeit über den Lion-Grat versucht. Und tatsächlich schafft es Whymper, als Erster den Gipfel zu erreichen, doch auf dem Rückweg passiert ein schrecklicher Unfall. 4 der 7 stürzten ab und nur weil Whymper das Seil durchschneiden kann, werden er und die anderen beiden nicht mit in die Tiefe gerissen.

Neben der dramatischen Geschichte um die Besteigung des Matterhorns gibt es, wie kann es anders sein, natürlich auch eine Liebesgeschichte. Whymper verliebt sich in die Tochter des Fabrikanten John Buckingham, Olivia, und will ihr beweisen, dass er besser ist als ihr Verlobter, der reiche Robert Hadow.

Robert Hadow, der als Bergsteiger unerfahren ist, ist mit unter den Opfern des Unfalls. Doch böse Zungen behaupten, Whymper habe das Seil durchgeschnitten, um seinen Konkurrenten loszuwerden.

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Wir dürfen sehr gespannt sein auf dieses neue Stück und wünschen heute schon allen TOI TOI TOI und ganz viel Erfolg.


Artikel von Ingrid Kernbach