Jesus Christ Superstar – Wiesbaden
Bewegende Premiere in Wiesbaden!
„Jesus Christ Superstar“ stammt aus dem Jahre 1971 und wurde am 12. Oktober im Mark Hellinger Theater in New York City uraufgeführt. Die Macher sind keine geringeren als Sir Andrew Lloyd Webber und Tim Rice. Die Geschichte beschreibt die letzten sieben Tage im Leben von Jesus und spielt in Isreal, 30 n. Chr., angelehnt an das Evangelium. Die Originalinszenierung spielte rund 720 Mal und war damit ein großer Erfolg. Auch in Deutschland gibt es jährlich verschiedene Inszenierungen. Da das Stück im Original in drei Fassungen geschrieben wurde (mit großem Orchester, mit reduzierter Orchesterbesetzung und nur mit Rockband), haben hier sowohl große als auch kleine Theater immer eine Möglichkeit das Stück aufzuführen.
Als Rock-Oper feierte „Jesus Christ Superstar“ am 03. September 2017 Premiere im fast ausverkauften großen Haus des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und wurde am Ende mit minutenlangem und tobendem Applaus belohnt. Bei dieser Produktion wirkt alles mit, was das Staatstheater zu bieten hat. Angefangen bei Darstellerinnen und Darstellern aus dem JuSt (Junges Staatsmusical), über Darsteller aus dem großen Haus, Musikern, einem Extrachor und der Statisterie. Alleine das Ensemble auf der Bühne umfasst bei dieser Aufführung mehr als 30 Personen.
Jesus (Björn Breckheimer) wird für den Sohn Gottes gehalten und pflegt eine innige Freundschaft zu der Prostituierten Maria Magdalena (Nyassa Alberta), deren Schuld er vergeben hat. Einer der Jünger Jesu, Judas (Ulrich Rechenbach), gefällt das alles gar nicht, doch er kann auch nicht verhindern, dass Maria Magdalena dabei ist, sich in Jesus zu verlieben. Judas glaubt, dass er Jesus aufhalten muss und vertraut sich den jüdischen Hohepriestern (Tobias Falk, Joel Scott, Rainer Maaß und Norman Hofmann) an, die Jesus umbringen wollen, da sie einen Volksaufstand kommen sehen. Ein letztes Mal feiert Jesus mit seinen Jüngern das Pessach-Fest und teilt Ihnen mit, dass das nun das letzte Abendmahl sein wird, welches sie gemeinsam feiern, da er hingerichtet wird. Die Jünger nehmen Jesus’ Aussage nicht ernst, feiern weiter und hüpfen „Immer schon wollt’ ich Apostel werden“-singend durch die Gegend. Doch die Situation eskaliert und es entsteht ein hartes Wortgefecht zwischen Jesus und Judas, woraufhin Judas am Ende die Hohepriester und deren Wächter herbeiruft.
Während Jesus im Garten Getsemani ist und zu Gott betet, kehrt Judas mit den Priestern zurück. Jesus ist alleine, da ihn Petrus (Matias Lavall) trotz mehrmaligem Bitten nicht begleitet hat. Als Jesus festgenommen und abgeführt wird, bekommt Judas Schuldgefühle. Er bereut, das ausgerechnet er Jesus verraten hat und in Folge dessen erhängt er sich, da er glaubt, das er nie wieder von Jesus geliebt werden würde.
Die Hohepriester bringen Jesus zu Pontius Pilatus (Frank Bettinger), der ihn auffordert ein Wunder geschehen zu lassen, als Beweis dafür, dass er tatsächlich der Sohn Gottes ist. Jesus schweigt…
Das Volk ist sauer und fordert den Tod Jesus’ am Kreuz. Nachdem er ausgepeitscht wurde, bekommt er eine Dornenkrone aufgesetzt und wird zur Hinrichtungsstätte Golgota gebracht.
Bevor er an das Holzkreuz genagelt wird, richtet er seine Worte nochmal an Gott, seinen Vater. Dann stirbt er. Maria Magdalena und auch die Jünger eilen nach und nach zur Hinrichtungsstätte, wo sie Abschied nehmen…
Auch wenn alle Künstler, durch die Bank weg eine erstklassige Leistung erbrachten, war doch Nyassa Alberta der heimliche Star des Abends. Die gebürtige Niederländerin ist zur Zeit eine der erfolgreichsten Musicaldarstellerinnen in Deutschland und war u.a. schon in den großen Stage Entertainment-Produktionen „Der König der Löwen“, „Sister Act“ und zuletzt bis Ende August 2017 in „Bodyguard“ zu sehen. Gemeinsam mit ihrem Bühnenpartner Björn Breckheimer sind die Rollen des Jesus von Nazareth und der Maria Magdalena sehr gut besetzt und harmonieren auf hohem Level.
Durch die Band „Vanden Plas“, die durch Christoph Stiller und Benjamin Schneider vom Hessischen Staatstheater unterstützt wurden, wurde das gesamte Ensemble professionell begleitet. Je nach Song übertönte die Band den ein oder anderen Künstler, sodass dieser etwas schwerer zu verstehen war. Dieses Problem hielt sich aber in Grenzen und beeinträchtigte die Show kaum.
Wer Webbers Stücke und Rock-Opern liebt, kommt um diese Inszenierung unter der Leitung von Iris Limbarth nicht drumherum. Im September ist das Stück noch am 09.09.2017, 13.09.2017 und 30.09.2017 jeweils um 19:30 Uhr zu sehen, alle weiteren Termine sind auf der Homepage des Theaters zu finden.
Die Besetzung:
- Jesus von Nazareth: Björn Breckheimer
- Maria Magdalena: Nyassa Alberta
- Judas Ischariot: Ulrich Rechenbach
- Pontius Pilatus: Frank Bettinger
- Kaiphas: Tobias Falk
- Annas: Joel Scott
- Petrus: Matias Lavall
- Herodes: Uwe Kraus
- Simon Zelotes: David Roßteutscher
- Auspeitscher: Moussé Dior Thiam
- Soulgirls: Felicitas Geipel, Jessica Krüger, Georgina-M. Reh (Cover Maria Magdalena) und Silvia Willecke
- Priester: Norman Hofmann, Rainer Maaß
- Apostel: Peter Emig, Benjamin Geipel, Norman Hofmann, Johannes Kastl (Cover Priester), Patrick Miller, Rainer Maaß, Benjamin Muth, David Rothe, Tim Speckhardt (Cover Simon Zelotes und Petrus) und Thomas Zimmer
- Musical-Ensemble: Ann-Christin Fray (Cover Soulgirl), Joshua Heine (Cover Auspeitscher), Anna Heldmaier, Lisa Krämer (Cover Soulgirl), Constanze Kochanek, Nadine Lauterbach (Cover Soulgirl), Myriam Lifka, Viktoria Reese und Denia Gilberg
- Band „Vanden Plas“ mit Christoph Stiller und Benjamin Schneider vom Hessischen Staatstheater Wiesbaden
- Extrachor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
- Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Artikel von Natascha