Vivaldi – die fünfte Jahreszeit

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Auf dem Karlsplatz in Wien, in der Gegenwart. Clara, Loni, Cati und Toni, die vier Mädchen einer Rockband namens „Vivaldi“, sind nach Wien gekommen, um nach Noten aus dem letzten Lebensjahr ihres Idols zu suchen (Vivaldi rockt Vivaldi). Die Enttäuschung ist groß: Nur eine Tafel erinnert daran, dass Antonio Vivaldi hier gestorben ist. Aber Toni findet ein Tagebuch von Paolina Girò, die Vivaldi auf seiner letzten Reise nach Wien begleitet hat. Die Mädchen tauchen ein in die Vergangenheit…

Venedig, 1740. Paolina bereitet Vivaldis Reise nach Wien vor. Vivaldi ist niedergeschlafen: Seine Geliebte Annina, Paolinas Schwester, hat ihn verlassen. Er hat seit Monaten nichts mehr geschrieben, fühlt sich Ausgebrannt.

Frühling

Er stattet Goldoni einen Besuch ab und bittet ihn, ein Libretto zu schreiben. Er möchte die neue Oper dem Kaiser in Wien anbieten. Inhalt des Stücks: Vivaldis Leben. Goldoni willigt ein. Als Vivaldi beklagt, dass die Erinnerungen verwischen, ermutigt ihn Goldoni, sein Leben neu zu erfinden.

Vivaldis Vater war Friseur und Musiker. Für die Mutter war Musik Brotlose Kunst. Der beste Kunde im Frisiersalon war der spätere Kardinal Ruffo. Er machte Antonio Avancen und bot der Mutter an, ihren Sohn zum Priester ausbilden zu lassen. Antonio wird Verkauft und verraten. Immer wieder versucht er durchzubrennen und stürzt sich in das rauschende Leben seiner Heimatstadt Venezia.

Im Ridotto, dem Spielcasino, wird er Zeuge einer Auseinandersetzung: Die Waisenmädchen des Ospedale della Pietà, die mit ihrem Orchester hier auftreten sollen, weigern sich, hinter einem Gitter versteckt zu spielen. Gasparini, ihr Direktor, versucht sie zu beschwichtigen. Vivaldi mischt sich in den Streit und verspricht den Mädchen, sie über die Grenzen Venedigs hinaus berühmt zu machen. Schließlich musiziert er mit ihnen in aller Öffentlichkeit (Neue Weiblichkeit).

Ruffo erscheint mit der Sittenpolizei und beendet das frivole Treiben im Ridotto. Er zieht Vivaldi mit sich fort. Am nächsten Tag wird dieser zum Priester geweiht (Lebenslange Haft). Doch Vivaldi kann sich dem Lesen der Messe schon bald entziehen: Er hat eine Weihrauchallergie. Ruffo fühlt sich von Vivaldi verraten (Du wirfst meine Liebe weg).

Goldoni freut sich über die Finte, die Vivaldi von den Pflichten des Priesteramts befreit hat (Scharlatan).

Sommer

Vivaldi hat einen Posten als Geigenlehrer in der Pietà bekommen. Die Mädchen sind begeistert von ihm (Ein Jammer, dass er Priester ist). Jede würde gern die Hauptrolle in seinem neuen Stück spielen. Da erscheinen die Schwestern Annina und Paolina Girò, Annina ist übertrieben geschminkt und wirkt wie die Karikatur einer Diva. Sie möchte bei Vivaldi Unterricht nehmen, doch er macht ihr klar, dass wahres Künstlertum nichts mit einer pompösen Aufmachung zu tun hat (Runter die Perücke).

Annina bekommt die Hauptrolle in Vivaldis neuem Stück. Auf der Premierenfeier zerreißt sich der Adel Venedigs das Maul über den Priester und seine Muse (Sie ist seine Geliebte). Vivaldi ist auf dem Höhepunkt seines Ruhms: Der Kaiser lädt ihn nach Wien ein und wünscht sich als Andenken Eine Locke für den Kaiser. Nur Ruffo beobachtet voll Missgunst Vivaldis Erfolge: Sünder, du entkommst mir nicht.

Herbst

Vivaldis Stern ist im Sinken begriffen, er bekommt Absagen und wird mit Auftrittsverboten belegt. Goldoni benennt den Grund: Vivaldi habe allzu frech der Kirche ins Gesicht gelacht (Lass dich nicht erwischen). Paolina rät Vivaldi, sein Glück in Rom zu versuchen (Rom, Stadt der Kastraten). Annina sieht in Rom als Sängerin keine Chance und hat böse Vorahnungen (Anninas Traum). Paolina beobachtet Vivaldi und ihre Schwester. Einmal im Leben möchte auch sie wahrgenommen und geliebt werden wie Annina.

Um in Rom mit den Mädchen der Pietà auftreten zu dürfen, muss Vivaldi die Zustimmung der Kardinäle einholen. Anzutreffen sind diese im Dampfbad (Heiß, heiß, heiß). Der aufgeschlossene Kardinal Ottoboni veranstaltet in seinem Palais ein Konzert, bei dem die Waisenmädchen als Chor und Annina als Solistin auftreten sollen. Ruffo versucht das Konzert zu verbieten. Ottoboni schlägt einen Sängerwettstreit zwischen Annina und dem Kastraten Caffarelli vor (Evviva il coltello). Annina fühlt sich von Vivaldi verraten (Ich bin Künstlerin, kein Zirkuspferd).

Vivaldi möchte die Arbeit mit Goldoni abbrechen, zu schmerzhaft ist für ihn die Erinnerung. Doch Goldoni ermutigt ihn: Seine Musik ist sein Vermächtnis (Die fünfte Jahreszeit).

Winter

Auf dem Karlsplatz lesen die Mädchen die letzten Seiten des Tagebuchs: Vivaldi arbeitet an seinem Stück (Er schreibt). Doch all seine Hoffnung wird zerstört durch die Nachricht vom Tod des Kaisers (Meine Reise ist vorbei). Ein Jahr später stirbt auch Vivaldi. Für die Mädchen der Gegenwart bleibt die Erkenntnis, dass seine Musik durch sie weiterlebt: Die fünfte Jahreszeit.

Quelle: Programmheft der Volksoper Wien
(abgetippt von Daniela)

 

“Vivaldi – die fünfte Jahreszeit”

Drew Sarich ist Vivaldi©Volksoper Wien 2016

Nach der Kinderoper “Antonia und der Reißteufel” bringt die Volksoper ein weiteres Werk von Christian Kolonovits und Angelika Messner zur Uraufführung. Eine für die Volksoper neu kreierte Form der BaRock-Oper schafft eine Symbiose von Alt und Neu, von Traditionell und Modern. Christian Kolonovits tritt mit seiner Verbindung von barocken Elementen mit der klaren Kraft von Rockmusik den Beweis an, wie nahe diese beiden Stile beieinander liegen. “Vivaldi oder Die fünfte Jahreszeit” erzählt das aufregende, skandalträchtige und dramatische Leben des „roten Priesters“, Antonio Vivaldi, den Superstar der Barockmusik schlechthin.

Uraufführung
 
Christian Kolonovits (*1952)
 
Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit
 
Eine BaRock-Oper
Libretto von Angelika Messner
Liedtexte von Christian Kolonovits und Angelika Messner
 
Vorpremiere am Donnerstag, 1. Juni 2017
Uraufführung am Samstag, 3. Juni 2017
Weitere Vorstellungen am 6., 8., 12., 16., 22., 24., 28. Juni 2017
 
Einführungssoiree: Helene Sommer präsentiert
Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit am 30. Mai 2017
 
Nach der Kinderoper Antonia und der Reißteufel 2009 bringt die Volksoper ein weiteres Werk von Christian Kolonovits und Angelika Messner zur Urauf
führung. Eine für die Volksoper neu kreierte Form der BaRock-Oper schafft eine Symbiose von Alt und Neu, von Traditionell und Modern. Christian

Kolonovits tritt mit seiner Verbindung von barocken Elementen mit der klaren Kraft von Rockmusik den Beweis an, wie nahe diese beiden Stile beieinander liegen.

Vivaldi – Die fünfte Jahreszeiterzähltdas aufregende, skandalträchtige und dramatische Leben des roten Priesters, dem Superstar der Barockmusik schlechthin. Eine Mädchen-Rockband macht sich in Wien, wo Vivaldi in einem Armengrab nächst der Karlskirche begraben wurde, auf die Suche nach dem letzten Werk ihres Idols. Doch stattdessen finden die Mädchen ein Tagebuch, das die letzte Reise des Künstlers beschreibt.

Vor ihren Augen rollt sich Vivaldis Leben wie ein bunter Teppich von Wahrheit und Phantasie, Erinnerung und Erfindung aus. Was ist es, das von einem Künstlerleben bleibt?
Dirigent: Christian Kolonovits
Regie: Robert Meyer
Bühnenbild und Kostüme: Christof Cremer
Dramaturgie: Helene Sommer
Antonio Vivaldi: Drew Sarich
Carlo Goldoni/Kaiser: Boris Pfeifer
Kardinal Ruffo: Morten Frank Larsen
Annina Giró: Rebecca Nelsen
Caffarelli, ein Kastrat: Thomas Lichtenecker
Die Mutter: Sulie Girardi
Der Vater/Kardinal Ottoboni: Wolfgang Gratschmaier
Gasparini: Thomas Sigwald
Toni/Paolina Giró: Julia Koci

Quelle: http://www.volksoper.at