Forever Broadway in München 2017

Konzertreihe vom 25.12.-27.12.2017 / Besuchte Show: 27.12.2017

Es war soweit, die Musical-Gala “Forever Broadway” mit Solisten und Tänzern (Ensemble) des Budapester Operettentheaters, sowie den zwei Special Guests Dorothea Baumann und Oedo Kuipers feierte in München in der Philharmonie Gasteig am 25.Dezember ihre Premiere. Es folgten weitere Shows am 26. und 27.Dezember. Das großartige Orchester des Budapester Operettentheaters wurde dirigiert von Laszlo Maklary.

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“So groß die Brandbreite des Musicals, so zeitlos seine Themen.” Mit diesem Satz wurde u.a. für dieses besondere Konzerterlebnis vom Veranstalter MünchenMusik GmbH & Co KG geworben. “Forever Broadway” feiere die schönsten Klassiker und entführe das Publikum in die faszinierenden Welten des Musicals mit prachtvollen Kostümen, temperamentvollen Tänzen und mitreißenden Songs.

Passenderweise begann der Abend mit “Willkommen” aus Cabaret gesungen von Attila Serban als Conférencier. Man blieb schließlich bei diesem Genre und es folgte “All the Jazz” aus Chicago gesungen von Kata Janza. Beide Solisten wurden vom Ensemble unterstützt.

Die beiden Gäste des Abends sollten nun auch ihren ersten Auftritt haben. Dorothea Baumann und Oedo Kuipers sangen ein sehr gefühlvolles “Мehr will ich nicht von Dir” aus Andrew Lloyd Webbers Erfolgsmusical Das Phantom der Oper. Im Rahmen dieses Auftritts kamen die verwendeten Video-Projektionen zum ersten Mal richtig zur Deutung. Im Hintergrund sah man die Dächer der Pariser Oper, ähnlich wie in der Musicalproduktion selbst an dieser Stelle des Stückes.

Nun entführte das Ensemble mit Peter Laki und Klaudia Katona das Publikum in die 1960er-Jahre mit dem Song “Summer Nights” aus Grease. Petticout und Rock ‘n’ Roll war angesagt. Das in den Pressetexten zur Gala mehrfach erwähnte “Märchen schreibt die Zeit” aus Disneys Die Schöne und das Biest wurde von Veronika Nadasi, verkleidet als Teekanne, vorgetragen. Im Hintergrund liefen Projektionen zur ungarischen Produktion, welche aktuell auf Tournee ist.

Aus dem Musical-Klassiker Мy Fair Lady präsentierte Enik Levai mit Unterstützung des Ensembles den Song “Wouldn´t It Be Loverly” (deutsch: “Wäre det nich wunderscheen”). Um bei den Erfolgen der Musicalszene zu bleiben, schloss sich Kata Janza als Kaiserin Elisabeth mit “Ich gehör nur mir” an.

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Nach Elisabeth ist Tanz der Vampire ein weiteres, über die Grenzen des deutschsprachigen Raumes, sehr erfolgreiches Musical. Somit durfte ein Titel aus diesem Stück natürlich nicht fehlen. Dorothea Baumann als Sarah und David Peter Cseh als Graf von Krolock entführten mit der “Totalen Finsternis” nach Transsilvanien. 

Dem Großteil des interessierten Musicalbesuchers ist Oedo Kuipers spätestens mit seiner Rolle in Mozart! in Erinnerung geblieben. An diesem Abend glänzte er in dieser Paraderolle und fragte sich “Wie wird man seinen Schatten los?”. Das wohl an den meisten Theatern gespielte Musical ist Leonard Bernsteins West Side Story, somit wurde das Liebesduett “Tonight” gefühlvoll von Denes Kocsis und Enik Levai vorgetragen. Mit “Memories” aus Cats, interpretiert von Dorothea Baumann, ging es gefühlvoll an diesem Abend weiter. Das Kostüm als Grizabella überzeugte positiv.

Zum Abschluss der ersten Hälfte nahm der Abend noch einmal ein wenig Fahrt auf mit “I will follow him” aus dem Musical Sister Act. Das Publikum klatschte an dieser Stelle begeistert mit. Aktuell kann man Oedo Kuipers am Staatstheater Oldenburg in der Rolle des Jesus in Jesus Christ Superstar erleben. Mit dem Titel “Genthsemane” machte Kuipers gekonnt auf diese Produktion aufmerksam. Ein sehr emotionaler Moment.

Als Begleiter in die Pause präsentierten die Solisten gemeinsam mit dem Ensemble “One day more” aus Les Miserables. Als kleine Requisite wurde jeder Künstler mit einer Handfackel ausgestattet, welche auf der Bühne entzündet wurden, um der Szenerie eine besondere Atmosphäre zu verschaffen.

Nach der Pause ging es voller Elan weiter. Man kehrte zu Andrew Lloyd Webbers Rock-Oper Jesus Christ Superstar zurück. Attila Serban präsentierte gemeinsam mit dem Ensemble ein rockiges “Superstar”. Disneys Der König der Löwen läuft seit über 15 Jahren in Hamburg, somit durfte ein Liebesduett aus diesem Musical nicht fehlen. Oedo Kuipers und Dorothea Baumann zauberten dem Publikum mit “Can you feel the love tonight” eine Gänsehaut.

Die Werke von Sir Andrew Lloyd Webber ziehen sich wie ein roter Faden durch das Programm. Nach Jesus Christ Superstar, Das Phantom der Oper und Cats, präsentierte Kata Janza mit dem Ensemble “Buenos Aires” aus EVITA. 

Von Buenos Aires ging es wieder zurück zur West Side in New York City, Denes Kocsis interpretierte ein gefühlvolles “Maria”. Der Abend nahm mit “One night only” aus dem Musical Dreamgirls dargeboten von Kata Janza, Veronika Nadasi und Enik Levai wieder Fahrt auf und eh man sich versah war man wieder beim ersten Musical des Abends angelangt mit dem Titel “Money” aus Cabaret.

“Buenos Aires” durfte aus dem Musical EVITA nicht die einzige Nummer bleiben. So präsentierte Dorothea Baumann ein sehr gefühlvolles “Don`t cry for me Argentina” in einem traumhaften weißen Kleid “vom Balkon”, im oberen Teil von Block E. Als Schikaneder präsentierte sich nun David Peter Cseh gemeinsam mit dem Ensemble in den Kostümen der ungarischen Produktion von Mozart! und unterhielten das Publikum mit dem Titel “Ein bissel für`s Hirn und ein bissel für`s Herz”.

 Neben einem weiteren Titel aus Mozart! durfte auch ein weiterer Titel aus Elisabeth nicht fehlen. Das Duett “Wenn ich tanzen will” zwischen der Kaiserin und ihrem Verehrer dem Tod wurde präsentiert von Kata Janza und Oedo Kuipers. Besonderheit an dieser Darbietung war, dass Janzen ihren Part auf ungarisch sang und Kuipers seinen auf deutsch, allerdings im ungarischen Kostüm. Den Refrain sangen beide auf deutsch. Diese Kombination verzauberte auf seine ganz eigene Art.

Zum Ende des Abends wurde es noch einmal richtig schwungvoll. Oedo Kuipers startete mit “We will rock you” aus dem gleichnamigen Musical und das Ensemble stimmte ein. Es folgte von Veronika Nadasi “Somebody to love”, ebenfalls aus We will rock you. Hier wartete eine weitere Besonderheit des Abends, denn der Song wurde auch in Gebärdensprache auf die Bühne gebracht. 

 

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Final widmete sich das Ensemble mit den Solisten dem wohl kultigsten Musical der letzten Jahrzehnte. Attila Serban brachte als letzten Solo-Song “I got life” aus HAIR auf die Bühne, bevor ein Medley aus diesem Musical den Abend abschloss.

Das Publikum bedankte sich bei den Künstlerinnen und Künstlern mit einem nicht enden wollenden Applaus und so kam ein wundervoller Abend zu einem gelungenen Abschluss. An die Programmgestaltung musste man sich zunächst ein wenig gewöhnen, wenn man bereits andere Konzerte dieser Art besucht hat. Aber so brachte dieses Programm frischen Wind in die Normalität.


 Artikel von Marion für Bühnenlichter.de