Fantastisches Ende einer viel zu kurzen “Medicus”-Spielzeit

“Alle Teile fügen sich…”

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Am 03. Januar ging die “Medicus”-Spielzeit des Fuldaer Ensembles in der Rattenfängerstadt Hameln zu Ende. Trotz Erkältungswelle im gesamten Ensemble seit der Premiere wurde jede der 30 gespielten Shows zu einem Feuerwerk der Emotionen. Das gesamte Ensemble wurde mit stehenden Ovationen und Jubelrufen nach jeder Vorstellung belohnt. Manch ein Hamelner ärgert sich bereits die Sprechstunde beim Medicus verpasst zu haben.

“Über 19.300 Zuschauer sorgten für eine sagenhafte Auslastung von 94 % – das gab es in dieser Form noch nicht” (Harald Wanger, Geschäftsführer Hameln Marketing und Tourismus)

Es war durchaus interessant die Saalpläne in den knapp drei Wochen zu beobachten. Die ersten Vorstellungen bis Weihnachten waren bereits im Vorfeld sehr gut gebucht, Vorstellungen an den Weihnachtsfeiertagen, sowie nach Silvester hatten noch bis Heilig Abend reichlich Plätze und vor allem zusammenhängende Plätze zu bieten. Dies änderte sich aber schlagartig, nachdem die ersten Besucher ihren Freunden und Bekannten vom “Medicus” erzählt hatten. Innerhalb kürzester Zeit gab es an der Abendkasse nur noch Einzelplätze oder die Vorstellungen waren bereits vorher ausverkauft. Das allein spricht für sich und die Leistungen des gesamten Ensembles. Wir möchten an dieser Stelle die Leistungen einiger Ensemble-Mitglieder, die in unserem Premierenbericht keinen Platz fanden nun einmal hervorheben.  

Friedrich Rau und Sascha Kurth haben sich in Hameln die Rolle des Rob Cole geteilt. Alle anderen Positionen wurden in der Regel von den Erstbesetzungen gespielt, es sei denn der ein oder andere fiel aufgrund von Krankheit oder einer anderen Verpflichtung aus. Dann durften die Cover oder Swings wie Jenny Schlensker, Stephan R. Przywara und Thomas Christ einspringen.

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Sascha Kurth beim Schlussapplaus der Derniere

Sascha Kurth präsentierte einen dynamischen und ehrgeizigen Rob Cole. Sein Schauspiel bis ins kleinste Detail ausgereizt, hier kann Kurth vor allem am Ende im Konflikt mit Karim (Christian Schöne) überzeugen. Auch gesanglich setzt Kurth zwar andere Akzente kann mit diesen aber ebenso berühren und den Zuschauer mit auf seine Reise nehmen.

Während der Spielzeit durfte Jenny Schlensker nicht nur als Mutter einspringen, sondern auch Premiere als Mary Cullen feiern. Auch sie setzt den beiden Figuren einen anderen Stempel auf und kann damit überzeugen, auch wenn sie stimmlich für Mary etwas blass wirkt.

Besonders viel Freude hat es dem Publikum gemacht Thomas Christ als Wirt und Sklavenhändler zu zuschauen. Vor allem als Sklavenhändler lies sich Christ immer wieder etwas neues einfallen. So kam er an Silvester als James (Dinner for one) oder in der Derniere als Meister Yoda (Star Wars). Mit Leon van Leeuwenberg als Großwesir, Christian Schöne als Karim Ala Schah und Kristian Lucas als Mirdin hat Christ in dieser Szene immer wieder perfekt improvisierende Kollegen, die für einen Scherz immer zu haben sind. 

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Für Hameln geht eine magische Musicalzeit 2018/2019 zu Ende. Eins steht fest: “Der Medicus” hat etwas ganz besonderes. Es ist folglich nicht verwunderlich, dass einige Besucher auch der Spielzeit in Hameln mehrere Besuche abgestattet haben. 

Nun blickt Hameln bereits auf die dritte Spielzeit von “Päpstin” Johanna vom 13. bis 31. Dezember 2019. Nach dem Musical ist bekanntlich vor dem Musical. Ob der “Medicus” Hameln noch einmal einen Besuch abstattet, wird die Zeit zeigen, denn “jede Reise geht vorbei”.

Impressionen vom Schlussapplaus

 


Artikel & Fotos: Anna-Virginia