Bühnenlichter.de: Drew Sarich im Interview

Zwischen Rocky, Silent Symphony und Let him go

von Nathalie Brandt (NB2909)
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Schlussapplaus der Rocky Derniere in Hamburg, 16.08.15

„Aus, aus! Der Kampf ist aus!“ hieß es am 19.08.2015 im Operettenhaus Hamburg. Der letzte Gong für „Rocky – Das Musical“ war ertönt. Drei Jahre lang konnte man Drew Sarich an der Elbe als den Titelhelden im gleichnamigem auf der Bühne erleben. Drei Jahre, die, wie er immer wieder betont, gleichzeitig sehr schön und gleichzeitig sehr erschöpfend waren.

In dieser Zeit blieb seine eigene Musik auf der Strecke, denn die meiste Zeit verbrachte er im Fitness-Studio, beim Gewichtheben, dem Boxtraining und eben auf der Bühne. Abends war er immer froh in seiner Wohnung auf dem Sofa Ruhe zu finden. Doch das sollte sich schnell ändern:
„Sobald klar war, dass ich wieder nach Wien gehe, hab ich Titus (Vadon, Anm. der Red.) angerufen und gesagt, ich will wieder musizieren!“ Gesagt, getan. Wo zuerst nur ein Konzert geplant war, wurde wegen der hohen Resonanz (am ersten Vorverkaufstag war der halbe Stadtsaal ausverkauft) wenig später ein Zusatztermin bekannt gegeben.

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Drew und seine Frau Ann Mandrella Anfang September 2015 auf Twitter: „What a day yesterday!! We got to know Hungary in a very unexpected way! Met and helped wonderful people! #TrainOfHope“

Doch nur zuhause sein, sich so der wiedergewonnenen „Freiheit“ und am Familienleben erfreuen und auf die eigenen Konzerte und kommenden Projekte vorzubereiten, war nicht drin: an einem Höhepunkt der Ereignisse in Ungarn bezüglich der Flüchtlingskrise machten sich die Sarichs auf den Weg um vor Ort zu helfen. Mittlerweile kümmern sie sich von zuhause aus und traten bei diversen Events auf, um dort für den guten Zweck zu sammeln.

Die Silent Symphony Konzerte

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Im September 2015 im Wiener Stadtsaal

Die „Silent Symphony“ erzählt Geschichten aus Drews Leben, sie bietet von den ganz leisen Klängen, die einem eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken jagen, bis hin zu den lauten Tönen (das Endwerkorchester ist einfach nur toll), wo es einen kaum auf dem Sitz hält, für jeden etwas. Zeit seiner Tränen freien Lauf zu lassen (im positiven Sinn), Zeit einfach nur die Welt um sich herum zu vergessen. Wenn man sich besonders in den ruhigen und leisen Momenten in den Bann von Drews Musik ziehen lässt. Einfach ohne begleitende Musik, nur die Wirkung seiner Stimme oder nur begleitet von seiner Gitarre – ich vergaß sogar teilweise das Fotografieren.

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„AAAAUUU – meine Nase!“

„Es ist schön, nicht mehr jeden Abend „auf die Fresse“ zu bekommen!“ sagte er leicht verschmitzt zu Beginn des ersten Konzertes und beklagte die allabendlich schmerzenden Knöchel, die Nase und eben die fehlende Stimme. „Heute passiert das nur, wenn ich hier etwas falsch mache. Denn dann trifft mich Titus (Vadon, Anm. d. Red. – zu Drews Unterstützung war das Endwerkorchester unter dessen Leitung anwesend) und dann gibt es auf die Nuss.“ Titus kann man wenn man so will als eine Art leitenden Mentor bezeichnen. Er war es, der Drew bei der Entstehung der „Silent Symphony“ maßgeblich unterstützte.

Immer wieder bereicherte Drew die Konzerte mit kleinen Anekdoten rund um seine Songs. Von der Gitarre, die er zum 18. Geburtstag bekam und ein Jahr später beim Pfandleiher abgeben musste bis hin zu seiner Mutter, die sehr um ihn besorgt ist, dass es ihm gut geht und ihn fragt, warum seine Songs denn nur so traurig sind.

  • Seite 1: Zwischen Rocky, der Silent Synphony und Let him go
  • Seite 2: Drew Sarich: „Endlich kann ich wieder in meiner Tonart singen!“
  • Seite 3: Der Nachtrag „Let him go“ folgt auf „Silent Symphony“