Chris Murray – Musical Christmas 2018

Der Zauber des Moments

Premiere: 01.12.2018 – besuchtes Konzert: 08.12.2018 in Pforzheim

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Ein Weihnachtskonzert mit Chris Murray, das wissen seine Fans schon lange, ist immer etwas ganz Besonderes, denn es gibt nicht nur, wie bei anderen Weihnachtskonzerten üblich, Weihnachtslieder zu hören. Bei Chris Murray bekommt der Besucher nicht nur eine bunte Mischung aus Musical- und Weihnachtsliedern, sondern auch Geschichten und Anekdoten – fröhliche, besinnliche, aber auch nachdenkliche.

Besonders schön ist für viele z.B. auch, dass Murray den Inhalt der englischen Lieder vorher erklärt, genau wie er auch erklärt, worum es in den einzelnen Musicals geht. So bekommt das Publikum nicht nur einen Abend voller wunderbarer Musik, es ist gleichzeitig eine kleine Bildungsreise. Von seinen Fans wird Chris Murray deshalb auch liebevoll „Professor“ genannt.

aDSC07598„Der Zauber des Moments“ heißt das diesjährige Programm. Im restlos ausverkauften Podium des Theaters Pforzheim erwartete die Zuschauer vor silbernen Vorhängen eine hübsch geschmückte Bühne mit zwei Tannenbäumen, einer Couch, auf der das große Geschichtenbuch lag, und einem Klavier, an dem Philipp Polzin zur Eröffnung ein Medley aus Weihnachtsliedern spielte.

Mit einer Mischung aus „Happy Holidays“ und „Let it snow“ eröffnete Chris Murray dann den Abend. Mit dem Lied „Nach oben“ aus dem Fugger-Musical „Herz aus Gold“ und der passenden Geschichte dazu ging es weiter.

aDSC07839Als Special Guest war an diesem Abend Paul Jadach, Mitglied des Pforzheimer Theater Ensembles, dabei. Sein erstes Lied „Impossible dream“ aus „Der Mann von LaMancha“ machte klar, dass an diesem Abend gleich zwei stimmgewaltige Herren auf der Bühne stehen würden.

Auch zum nächsten Lied „White Christmas“ gab es eine schöne Erklärung: Es ginge darum, dass der Komponist im warmen Kalifornien säße und auf Orangenbäume und Palmen schaue, während er von der weißen Weihnacht träumt. Gemeinsam mit Paul Jadach gab es dann aus dem großen Buch die Weihnachtsgeschichte „The night before christmas“ gelesen in Englisch von Chris Murray und in Deutsch von Paul Jadach.


aDSC07643Es folgte „Musik der Nacht“ aus dem „Phantom der Oper“, wieder mit einer kleinen Anekdote. Chris selbst hat das Stück in Deutschland über 400 Mal selbst gespielt. Ein schöner Gedanke ist auch, dass sich die Erinnerungen an glückliche Momente zu einem Flicken-Teppich zusammensetzen, auf den wir in weniger glücklichen Tagen zurückschauen können.

Mit seiner eigenen Komposition „Falling leaves“ bewies auch Philipp Polzin am Klavier seine Klasse. Nun folgte ein besonderes Highlight, nämlich ein Lied, das Chris Murray über die Geburt Jesus geschrieben hat: „Just a baby“. Es klingt ein bisschen nach Reggae und die Zuschauer durften auch mitsingen.

Eine wichtige Botschaft hat auch der Song „Believe“ aus dem Film „Der Polarexpress“. Dabei geht es um ein Glöckchen, das nur der hören kann, der auch an den Zauber der Weihnacht glaubt.

aDSC07971Und wer wundert sich nicht, wenn im Oktober schon die Weihnachtsplätzchen in den Regalen der Supermärkte stehen? Und wer erliegt nicht der Versuchung? Mit zwei Tellern voller Plätzchen bewaffnet nahmen sich Chris und Philipp dem Thema an, nach dem Motto „Iss sie doch“. Die Plätzchen wurden im Publikum verteilt und damit ging es  in die Pause.

Den zweiten Teil eröffnete „The Christmas Song (Chestnuts Roasting on an Open Fire)“, gefolgt von einem echten Highlight. Zusammen mit seiner 13-jährigen Tochter Noelle sang Chris das Lied „A million dreams“ aus „The greatest showman“. Unschwer zu erkennen, dass sich das Talent weitervererbt hat. Ganz selbstbewusst sang das Töchterchen zusammen mit ihrem Vater das Duett.

aDSC07768Ein kleiner Gag war das „Weihnachts-Outfit“ von Philipp Polzin, der einen LED-Weihnachtsanstecker hatte und meinte, Chris sei ja so gar nicht weihnachtlich angezogen. Doch das Jacket von Chris hatte sogar eine eingebaute Lichterkette.

2013 eroberte Chris Murray als „Dracula“ im gleichnamigen Musical von Frank Wildhorn. Als nun die Frage kam, ob die Zuschauer lieber etwas aus „Dracula“ oder aus „Casanova“ hören wollten, fiel das Votum ganz klar für „Dracula“ und das Lied „Ich leb nur weil es dich gibt“ aus. Doch ein paar Stimmen wurden auch laut für „Schenk mir die Stunde“ aus „Casanova“ und so gab es diesen Titel auch noch.

Mit der „Konfrontation“ aus „Les Misérables“ lieferten sich Paul Jadach und Chris Murray dann ein stimmliches Duell auf höchstem Niveau. Das nächste Lied war dann das krasse Gegenteil zu dem ernsten Stück zuvor. „Im Sommer“ möchte Schneemann Olaf gerne sein.

Mit „Heaven can wait“, geschrieben von Jim Steinman und gesungen von Meat Loaf, gab es einen kleinen Ausflug in die Rockmusik.

aDSC07640Und noch einmal wurde das Buch der Geschichten aufgeschlagen. Diesmal ging es um den Stress, den Eltern am Abend vor Weihnachten haben, gelesen abwechselnd von Chris und Paul.

Einen Ausflug ins Reich der Oper machte das Publikum mit Paul Jadach und „Musica proibita“ und bewies mit seiner Erklärung nicht nur, dass er toll singen kann, sondern auch viel Humor hat. „Koppangen“ ist ein wunderschönes schwedisches Lied über die eine Person, die von Ferne zusieht, wie die Familien Weihnachten feiern. Früher hat sie dazu gehört, aber die Zeit hat alles verändert.

Natürlich darf auch „Scrooge“ und „Der Geist der Weihnacht“ nicht fehlen. „Was habe ich getan“ heißt das Lied. Beim zweiten Lied „Ein neues Leben fang ich jetzt an“ war dann auch der Einsatz des Publikums gefragt. Mitsingen und -klatschen erlaubt und gewünscht.

aDSC07788Mit „Stille Nacht“, von Paul Jadach in Polnisch, von Chris Murray in Englisch und dann vom Publikum in Deutsch gesungen, wäre der Abend eigentlich zu Ende gewesen, doch bei dem tosenden und stehenden Applaus kamen die Mitwirkenden nicht um mehrere Zugaben herum.

„Sterne“ aus „Les Misérables“ (Chris Murray), „Maria“ aus „West Side Story“ (Paul Jadach) und alle gemeinsam mit dem sehr lustigen „Grandma got run over by a reindeer“, vorher wieder in Deutsch erklärt, endete der Abend gesanglich.

Das Lebensmotto von Chris Murray „VERSUCHE GLÜCKLICH ZU SEIN UND TUE KEINEM EIN LEID“ sollte sich jeder zu Herzen nehmen.

Weitere Konzerte in der Reihe „Zauber des Moments“ mit Chris Murray gibt es

am 15.12. in Berlin,

am 16.12. in Hof und

am 20.12. in Lübeck


Text und Fotos: Ingrid Kernbach