Billy Elliot – Interview Jeroen Luiten

„Die Kinder sind die Rollen.“

Resident Choreographer Jeroen Luiten
über die Tänze und die Ausbildung der Kinder
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Maik Klokow im Gespräch mit Jeroen Luiten

Während der Pressekonferenz zu „Billy Elliot – das Musical“ am 22. November 2016 kam auch einer der Choreographen zu Wort: Jeroen Luiten. Ein echter Hamburger, denn er wurde1975 in Hamburg geboren. Er versteht zwar noch Deutsch, wollte jedoch auf die Fragen von Mehr-Entertainment!-Geschäftsfüher Mike Klokow lieber in Englisch antworten. Die Pressevertreter sollten von längeren Einzelinterviews absehen und die Informationen nutzen, die ihnen hier zukommen würden.

Klokow: Wie lange dauert die Ausbildung der Kinder? Es muss doch eine große Herausforderung sein, mit 16 Kindern auf der Bühne und 30 dahinter?

Ja, der Prozess ist unglaublich. Wir fangen mit den Kids bei null an. Es gibt eine erste Audition und wenn die Kids die geschafft haben, gehen sie in einen vorbereitenden Kurs. Wenn der um ist, gibt es eine zweite Audition. Auch schauen wir, wie sie das verarbeiten. Wenn sie diese zweite Audition dann bestanden haben, geht es in die nächste Runde. Wir schulen sie in Tap-Dance, im Gesang, im Ballett. Wenn diese Zeit um ist, gibt es eine dritte Audition. Hier müssen sie sich dann direkt vor dem originalen Creative-Team beweisen. Danach wird entschieden, ob sie in der Show dabei sind oder nicht und die viermonatigen Proben für „Billy Elliott“ beginnen.

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“Billy” Lewis Smallman mit Jeroen Luiten

Klokow: Das ist dann doch schon eine sehr lange Zeit, die Kinder auf die Show vorzubereiten. Die kommen aber nun alle nicht aus London. Ziehen die dann dort mit ihren Familien hin?

Die Kinder kommen nach London, ohne die Eltern. Morgens ab 9 haben sie ganz normal Schulunterricht bis 12 Uhr, dann gibt es Essen, ab 13 Uhr beginnt das Training. Alle 4 Wochen geht es eine Woche nach Hause zu den Eltern. Außer in den vier Monaten der Proben. Da sind sie bei uns und die Eltern kommen sie besuchen.

Klokow: Getrennt von den Eltern, getrennt von der eigentlichen Schule, so fokussiert auf die Show. Sowas kennt man in Deutschland nur aus dem Sportbereich. Im Theaterbereich hängen wir da noch ein wenig hinter den Möglichkeiten her, die man in England hat. Die Choreografie von Peter Darling ist ja sehr vielfältig. Wie stehen die Kinder das durch?

Die Choreografie ist schon ein großes Ding. Alles basiert auf einem schauspielerischen Standpunkt. Alles an der Choreografie ist Storytelling, was sehr, sehr herausfordernd ist. Peter Darling kreierte alles mit erwachsenen Tänzern und das ist für ein Kind ziemlich kompliziert. Am Höhepunkt ist sie ziemlich schnell, zu schnell für kleinere Körper und kürzere Beine. Deshalb ist der Lernprozess für die Kinder so unheimlich lang. Nach und nach bauen wir die Kinder auf, so dass sie immer besser werden.
Die Kinder sind die Rollen. Wenn sie das nicht wären, würden sie die Proben nicht durchstehen. Und schon gar nicht eine 10-monatige Tournee. Sie wollen das einfach, das ist für sie ihr Leben.

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Dazu muss ich auch noch sagen, dass der Traum von „Billy“ immer noch so aktuell ist wie 1985/1986. Oder im Jahr 2000, als der Film in die Kinos kam. Seit „Billy“ auf die Bühnen gekommen ist, haben die Kinder gesehen, dass tanzen eine reale Profession ist und seither sind die Anwärter für die Schulen, die Tanz, Gesang und Musical ausbilden, mehr geworden.

Am 28. Juni 2017 ist Premiere. Gezeigt wird „Billy Elliot – das Musical“ von da an bis zum 23. Juli 2017 mit deutschen Untertiteln, damit jeder im Publikum Billys Geschichte folgen kann. Montags ist spielfrei. Dienstags bis donnerstags kann man das Stück um 19.30 Uhr besuchen. Samstags gibt es jeweils um 14.30 Uhr und 19.30 Uhr Vorstellungen, an Sonntagen beginnen die Vorstellungen um 14.00 Uhr und 19.00 Uhr.

Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen oder auf
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Bericht, Fotos: Nathalie

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