Barbara Obermeier “Getting the shit together”

Bekannt aus “Mozart!”, “Tanz der Vampire”, “Natürlich blond” oder “Footloose” hat sie sich längst einen Namen in der deutschsprachigen Musicalszene gemacht: Barbara Obermeier. Die gebürtige Karlfelderin studierte an der Abraxas Musical Akademie in München und ist in erster Linie auch diesem Genre treu geblieben, doch zu diesem besonderen Konzert, welches sie anlässlich ihres Geburtstages gab, präsentiert sie dem Zuschauer eine ganz andere Seite von sich. Von Rock bis Pop, von den 80er Jahren bis ins Hier und Jetzt begleiten wir sie durch eine musikalische Reise durch ihr Leben… und das ganz ohne Musical.

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Im intimen Rahmen des Cafe-7-Sterns in ihrer Wahlheimat Wien konnte man auf Basis einer freien Spende mit Barbara, der vierköpfigen Band und zusammen mit einer Vielzahl ihrer Freunde und Kollegen einen einzigartigen Abend verbringen. Der extra abgetrennte Raum ließ das Publikum an ein paar Gruppen- und vielen kuscheligen Zweiertischen bei Kerzenschein abseits des normalen Café-Betriebs in eine eigene kleine Welt eintauchen, zumindest für die nächsten 2 Stunden. Bereitgestelltes Knabbergebäck und die Möglichkeit, Getränke am Tisch zu konsumieren, brachten hierzu noch einen weiteren erwähnenswerten Komfort.

Die meiste Zeit sang Barbara Obermeier auf sympathischste und wundervollste Weise alleine für das Publikum und zeigte im Laufe des Abends, dass ihre Stimme alles von rockig über soulig, gefühlvoll und berührend konnte und sie sich in jeden Song mit höchster Energie und Begeisterung hineinstürzte. Ein Abend ganz nach ihrem eigenen Geschmack…und dem Publikum, dem gefiel es und es dankte der Künstlerin immer wieder mit tosendem Applaus und lauten Jubelrufen (allen voran Kollegen und Freunde).

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Doch all das, was wir auf der Bühne gesehen haben, wäre nicht möglich gewesen ohne die fantastische Band und Barbaras ganz besondere Gäste. Christian Frank, Rue Kostron, Klaus Perez Saldo und Engel Mayr schafften mit Keyboard, Drums, Bass und Gitarre zu jedem Song den richtigen Sound und untermalten harmonierend den Gesang der jungen Künstlerin. Barbaras Gäste fungierten während des gesamten Abends sowohl als Backroundsänger als auch als Duettpartner, welche zwischen ihren Auftritten immer wieder auf ihren Plätzen im Publikum verschwanden und von dort aus ausgelassen mitfieberten und -feierten. Als erstes wäre hier wohl Leigh Martha Klinger zu nennen, welche als gute Freundin von Barbara extra für diesen Abend aus New York angereist war, und sie gleich bei mehreren Songs mit wunderschönen Backing Vocals unterstützte. Auch im Gruppen-Girl-Power-Song „Walking on broken glass“ war sie zusammen mit Birgit Wanka und Linda Hold Teil der Hintergrundstimmen, bevor alle drei auch ihre Solo-Stimmen bei „You’ve got a friend“ zusammen mit Barbara unter Beweis stellen konnten. Als einziger männlicher Bühnenpartner stand ihr an diesem Abend Ruben Dimitri zur Seite, mit welchem sie gleich zwei berührende und wundervolle Lieder sang. Zum einem gab es „If I need you“ aus einem von Barbaras Lieblingsfilmen und das fast zu Tränen rührende „In diesem Moment“ vom erst kürzlich verstorbenen Roger Cicero.

Wie schon zu Beginn erwähnt, sollte der Abend eine musikalische Reise durch Barbaras bisheriges Leben sein und so ließ sie es sich auch nicht nehmen, immer wieder die Songs mit kleinen damit verbundenen Anekdoten anzusagen. So präsentierte sie sich von einer ganz besonderen, offenen und ehrlichen Seite, die wohl vielen Zuschauern imponierte. Kleine Beispiele wären dazu:der Song, den sie vor fast jeder Audition hört („Living on the egde“), ein Lied, welches ihr ein Mann auf ihrer Reise am Jakobsweg mitgab („Going over Jordan“), das erste Musikstück welches sie so halbwegs auf der Gitarre spielen konnte („Rosemary“), ein Song von ihrer Lieblingsband, den Red Hot Chilli Peppers („City of Angels“) oder eine fantastische und vor allem Gänsehaut erzeugende Erzählung über ihre erste Sommerliebe („Bilder von dir“).

Dieser Song bildete auch das vorläufige Finale des Abends, in dem sich auch jedes Bandmitglied noch einmal mit einem kleinen Solo die Ehre gab. Der große Applaus folgte und Barbara gab auf großes Drängen und Wünschen der Zuschauer noch zwei Zugaben („White Horses“ & „Crazy“). Damit musste man sich endgültig von ihr verabschieden… dachte man, denn auch, wenn sie es nicht wollte, wurde noch lautstark ein Geburstagsständchen für die Frau des Abends angestimmt, gefolgt von einer improvisierten und sehr amüsanten Version von „You can leave your hat on“. Zur Information für alle nicht Anwesenden: das Thema dieses Songs zog sich durch den ganzen Abend, wurde es doch immer wieder lückenfüllend zum Amüsement aller Anwesenden von Christian Frank am Keyboard eingespielt , vor allem, wenn die vier gut aussehenden Ladies auf die Bühne kamen.

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Natürlich war jeder einzelne Song dieses Abends auf seine Weise besonders, doch sie alle aufzuzählen, würde wohl zu weit führen, weshalb ich mich auf die gefühlvollsten und einprägsamsten Momente konzentriert habe.

Mein Fazit ist und bleibt jedoch: ein fantastischer Abend mit fantastischen Musikern, Gästen und einer Barbara Obermeier, die sich so brillant von einer ganz anderen und neuen Seite zeigt und damit einmal mehr beweist, wie vielseitig Künstler doch sein können. Chapeau!


Artikel, Fotos und Video-Material von Rebecca